Children of Morta

Children of Morta

Children of Morta

Story:

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Bereits in Rogue Legacy sind wir einer Familie in einen düsteren Dungeon gefolgt und haben unsere Eigenschaften mit unseren Nachkommen geteilt. Die einzelnen Familienmitglieder selbst waren aber allesamt austauschbar. In Children of Morta folgen wir den Abenteuern der Bergsons, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das Land vor dem Unheil zu bewahren.

Meinung:


Die Bergsons wohnen am Fuße des Berges Morta und bewachen das Land. Doch nun macht sich die Fäulnis breit, überzieht das Land und wandelt die einstige Idylle in ein trübes Ödland. Um der Fäulnis Einhalt zu gebieten, nutzen die Bergsons ihre Macht als Hüter und reisen in die verschiedensten Winkel des Land, um die Gottheiten zu befreien, die ihnen helfen können. Die Familie muss dabei zusammenarbeiten, um stärker zu werden und auch ihre persönlichen Probleme in den Griff bekommen.

Wer sind die Bergsons?
Children of Morta ist im Herzen ein Roguelike, bei dem man allein oder zu zweit in der Rolle der verschiedenen Familienmitglieder in die Tiefen hinabsteigt, Monster besiegt, Loot findet und neue Fähigkeiten erlernt. Was es von anderen Vertretern des Genres abhebt, ist der starke Fokus auf Story, die einzelnen Familienmitglieder und ihre Geschichten untereinander. Zwischen den verschiedenen Leveln geht es immer wieder zurück ins Haus der Bergsons, um die Geschichte voranzutreiben und die Figuren kennenzulernen. Jeder Bergson spielt sich zudem komplett unterschiedlich. Während Vater John sein Schwert schwingt, setzt Sohn Kevin auf Geschwindigkeit mit seinen Dolchen und Tochter Lucy wirft mit Feuerbällen um sich. Jeder neu freigeschaltete Bergson ist eine Offenbarung und jedes Mal dachte ich "JETZT habe ich meinen Main gefunden". - Lucy ist aber dennoch die beste.

Einer für alle
Jeder Bergson sammelt seine eigenen Erfahrungspunkte, mit denen er seine einzigartigen Fähigkeiten verbessern kann. Hat man genug Punkte investiert, wird jedoch auch immer wieder ein Skill freigeschaltet, der der ganzen Familie nützt. Es lohnt sich also, immer wieder mit anderen Mitgliedern zu spielen, zumal Kontakt mit der Fäulnis dafür sorgt, dass sich die Figuren erholen müssen, bevor sie wieder voll einsatzfähig sind. Die Skills sind gut auf alle Knöpfe des Controllers verteilt und die Bergsons lassen sich einwandfrei steuern.

Relativ früh wird Onkel Ben freigeschaltet, der gegen bare Münze die Eigenschaften der Familie aufwerten kann. Diese Upgrades dienen allen Figuren und reichen von einem höheren Damage Output über bessere Verteidigung bis hin zu einer erhöhten Chance, Angriffen komplett auszuweichen. Auch Großmutter Margaret trägt ihren Teil bei und erforscht die Höhlen auf eigene Faust, um neue Informationen zu erlangen, mit denen die Familie ebenfalls gestärkt werden kann.

Zufallsprinzip
Die drei großen Hauptgebiete mit ihren Endbossen sind ihrerseits noch einmal in drei Untergebiete mit Zwischenbossen aufgeteilt, die ebenfalls noch einmal in einzelne Level aufgespaltet wurden. Ein Run umfasst maximal ein Untergebiet mit Zwischenboss, bevor es wieder nach Hause geht, um die Familie zu unterrichten. Wer von den Feinden überrannt wird, braucht sich aber nicht zu grämen, denn die Bergsons werden von Morta geschützt und kurz vor ihrem Ableben in Sicherheit gebracht. Der Lauf ist dann allerdings gescheitert und muss von vorne gestartet werden. Die zufällig generierten Gebiete beinhalten immer wieder kleinere Sidequests, in denen man anderen Menschen hilft, ein Wolfsjunges rettet oder Jagd auf einen mystischen Vogel macht. Der gefundene Loot ist immer nur im jeweiligen Run einsetzbar. So kann man Relikte finden, die eine neue Spezialfähigkeit freischalten und etliche Buffs, mit denen Feuerauren, Wurfgeschosse oder einfach mehr Geschwindigkeit und mehr Loot freigeschaltet werden. Außerdem hat man Platz für einen Zauberspruch, der bei Benutzung aufgebraucht wird.

Feinste Animation
Optisch versucht sich Children of Morta an einem Retro-Pixellook, der unglaublich gut funktioniert und dem man die Mühe ansieht, die hineingeflossen ist. Die Animationen der Bergsons sind butterweich und jede Figur hat ihre persönlichen Eigenheiten. Die kleine Lucy beispielsweise hüpft manchmal lachend beim Laufen, während Kevin ständig in rhytmischer Bewegung ist. Die düsteren Höhlen des ersten Gebiets sind zunächst ein wenig langweilig, aber die anderen Gebiete fahren mit deutlich mehr Struktur und Details auf. Auch die Gegnervielfalt kann sich sehen lassen und reicht von obligatorischen Fledermäusen und Skeletten bis hin zu riesigen Golems. Auch der Sound überzeugt auf voller Länge, jedoch hinterlässt vor allem der Erzähler einen bleibenden Eindruck. Betritt man ein neues Gebiet oder startet ein neues Event, erzählt er eine Kleinigkeit. Auch die Zwischensequenzen im Haus der Bergsons werden von ihm gesprochen. Die deutsche Übersetzung ist ebenfalls gut gelungen und weist nur kleinere Fehler auf, die aber nicht großartig auffallen. Lediglich die Übersetzung der Währung beim Händler, die als "Fertigkeitspunkte" angegeben wird, obwohl es sich um Edelsteine handelt, hat mich anfangs verwirrt.



Fazit:
Eigentlich bin ich kein allzu großer Fan von Roguelikes, aber in Children of Morta habe ich mich tatsächlich ein kleines bißchen verliebt. Die intime Familiengeschichte, die nach jedem Run weiter ausgebaut wird, die sehr unterschiedlichen Charaktere, die vielen Fähigkeiten und die tolle Grafik haben mich einfach überzeugt. Das Aufwerten der einzelnen Familienmitglieder ist lohnend, was vor allem dem Umstand geschuldet ist, dass jedes einzelne Mitglied auch immer wieder Fähigkeiten für die gesamte Familie freischaltet. Die Steuerung ist sehr genau und der Erzähler verleiht der Geschichte eine ordentliche Portion Gravitas.