Remnant: From the Ashes

Remnant: From the Ashes

Remnant: From the Ashes

Story:

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Remnant - From The Ashe
s hat sich bei Steam, Twitch und Co. von einem Geheimtipp zu einem Publikumsliebling gemausert. Woran das liegt, durfte ich für SplashGames versuchen herauszufinden. In dem Actiontitel kämpft man als einer der wenigen Überleben der untergegangenen Menscheit gegen die Monsterhorden der Saat. Diese sind durch Portale auf die Erde gekommen, die durch - wie könnte es anders sein - neugierige Wissenschaftler geöffnet wurden bevor irgendwie alles außer Kontrolle geriet.



Meinung:
Eine kleine Basis Überlebender unter einer charismatischen Führerin bildet eine eingeschworene Gemeinschaft inmitten der entvölkerten Erde: Station 13. Hier gibt es mehrere Händler für Waffen, Upgrades, Altmetall und dergleichen und auch eine Art Teleporter in Form eines riesigen roten Kristalls. Die Anfangssequenz dauert wahlweise bis zum ersten selbstverschuldeten Tod oder aber bis zu einer Sackgasse. So oder so gabeln uns die Leute von Station 13 auf. Wir sollen uns beweisen, indem wir den Reaktor aktivieren und schon beginnt das richtige Spiel.

Die Qual der Wahl: Wir dürfen uns zu Beginn für eine der drei Klassen entscheiden. Der Plünderer ist ein typischer Nahkämpfer, der ordentlich austeilt, aber auch etwas mehr einstecken kann, als der Jäger. Der wiederum kämpft bevorzugt auf größere Distanz oder aber als eine Art Assasine. Der Ex-Kultist steht in der Mitte und stellt einen klassischen Allrounder dar.

Die Rätsel der postapokalyptischen Spielwelt kann man nun wahlweise alleine oder mit bis zu drei Mitspielern bestreiten. Insbesondere die höheren Schwierigkeitsgrade sind alleine kaum zu meistern. Von denen gibt es übrigens drei. Ein Wechsel ist immer mit einem Respawn der Gegner verbunden, da man den Portalstein erneut benutzen muss. Noch eine Bemerkung zum Multiplayermodus: Im Hause Microsoft zahlt man eine monatliche Gebühr, um das Multiplayernetzwerk nutzen zu können. Ohne Xbox Live Mitgliedschaft ist man demnach auf sich allein gestellt.

Das Spielprinzip ist für Dark Souls-Veteranen recht vertraut: Vom letzten Checkpoint aus starten wir frisch gestärkt (die Lebensenergie wird NICHT immer weniger) mit vollem Magazin und versuchen, so weit wie möglich zu kommen.

Im Gegensatz zu anderen Genrevertretern ist der Nahkampf zwar möglich, verzeiht aber nur so wenige Fehler, dass die Arbeit mit den kräftigen Wummen eher den Schwerpunkt des Gameplays bildet. Die Schrotflinte, der Revolver und die verschiedenen Gewehre machen auch richtig Spaß. Hier stimmt eigentlich alles: Schussgeräusche, Rückstoßbewegung, flüssiger Ladevorgang und vor allem der Effekt bei den Gegnern fühlt sich richtig schön wuchtig an. Zur Not zückt man in Abhängigkeit von der Klasse sein Messer, einen Schraubenschlüssel, eine Axt oder etwas ähnlich Rabiates. Wenn es dann trotz des Arsenals zu Schwierigkeiten kommt, kann man Heiltränke, Adrenalinspritzen, Verbände oder gar das Herz eines Drachen benutzen, um sich wieder aufzupäppeln. Besonders fiese Gegner verpassen uns neben empfindlichen Einbußen der Lebensenergie noch Effekte wie Brennen oder Blutung. Hierfür sollte man stets die jeweils richtigen Agenzien zur Bekämpfung zur Verfügung haben, sonst startet die Reise schnell von vorne.

Liebe zum Grind
Wenn die Fähigkeiten nicht im gleichen Maße besser werden, wie die Gegner stärker werden, dann hilft bei Remnant: From the Ashes der gute alte Grind. Jeder Kill gibt Erfahrungspunkte, die wiederum zu Fertigkeitspunkten führen, die man in Vitalität oder ähnliches investieren kann und außerdem sammeln wir bei jedem Durchgang Ressourcen, um unsere Waffen in der heimischen Basis aufzuwerten. Hierbei sollte man klug abwägen, ob man Waffen aufwertet oder die knappen Ressourcen für neue von Beginn an stärkere Waffen investiert. Gut gefallen hat mir an dieser Lösung, dass abgesehen vom eigentlichen Schwierigkeitsgrad die gespielte Zeit für mich spielt und nicht auch noch gegen mich.

Neben den unterschiedlichen Waffengattungen gibt es noch ein spielerisch-taktisches Element und zwar den Waffenmodifikator. In jede Waffe lässt sich ein solcher einbauen und wenn man mit dem jeweiligen Schießprügel aktiv ist, lädt sich der Modifikator auf. Man kann dann Dinge, wie eine Zeit lang kritisch treffen, einen heilenden Bodennebel verteilen oder spezielle Munition verschießen.

Garstige Setzlinge

In puncto Gamedesign und Atmosphäre haben die Entwickler von Gunfire Games (unter anderem bekannt für Darksiders 3) einmal mehr bewiesen, dass sie wissen, wie flüssiges Gameplay mit coolem Design zu verbinden ist. Die Gegner sind an pflanzenähnliche Strukturen angelehnt und haben mich persönlich ein bisschen an die Monster von Lost Planet erinnert. Die Spawn- und Sterbeeffekte sind schick gruselig bzw. befriedigend anzuschauen. All das wird mit markigen Sprüchen des Avatars untermalt und durch stimmig-schaurige Hintergrundgeräusche untermalt. Die Gegner erfordern dabei mitunter völlig unterschiedliche Herangehensweisen: teilweise gilt es, Muster zu erkennen und geworfenen Waffen auszuweichen, teilweise muss man schwache Punkte treffen oder Teleportationen vorhersehen und immer im Blick haben, wohin man ausweichen kann.

Die Xbox-Version ist hübsch anzuschauen, zeigt allerdings teilweise - besonders in gescripteten Szenen - unscharfe, da noch nicht geladene, Texturen. Das ist kein großes Manko, aber - genau wie hin und wieder auftretende Clippingfehler - ein kleiner Wermutstropfen.

Fazit:
Insbesondere für Freunde kooperativer Mehrspielerpartien dürften die verschlungenen Stadtschluchten im Kampf gegen die Saat für langanhaltenden Spielspaß sorgen. Eine gewisse Frustresistenz gehört genretypisch dazu. Der gute Spielfluss und das schicke Design der Umwelt und Gegner entschädigt dabei für gelegentliche Frustmomente.