Monster Hunter World: Iceborne (DLC)

Monster Hunter World: Iceborne (DLC)

Monster Hunter World: Iceborne (DLC)

Story:

Monster_Hunter_World_Iceborne

Bereits das Hauptspiel Monster Hunter World war für Capcom ein voller Erfolg. Vor allem im Westen kam es besonders gut bei den Spielern an. Die logische Folge von vielen guten Monsterjagden ist? Richtig! – Noch mehr imposante Monsterjagden! Jetzt steht Monster Hunter World: Iceborne in den Startlöchern und lockt die Spieler in eine neue, eisige Region. Neue Monster, Rüstungen und Waffen zusammen mit einer neuen Story - der Gesamtinhalt wurde querbeet vergrößert. Auch eine weitere Schwierigkeitsstufe steht mit dem Meisterrang zur Verfügung. Als Vollpreistitel steht das Spiel allerdings auch in der Pflicht, viel Spielinhalt mitzubringen. Ein simples, kurzweiliges Addon wäre unpassend, doch nach etlichen Spielstunden sei so viel gesagt: Auch Monster Hunter World: Iceborne ist ein unterhaltsamer Zeitfresser!


Meinung:

Willkommen Väterchen Frost
Die Tage werden kürzer, die Nächte werden länger... Wintereinbruch in Monster Hunter World! Bevor man sich ins neue, winterliche Addon begeben kann, ist zuvor der Abschluss des Hauptspiels sowie Jägerrang 16 erforderlich. Um Gameplay Mechaniken ausreichend zu verinnerlichen und Monsterkämpfe zu üben, ist dies ohnehin nur zu empfehlen. Ansonsten würde man bei Iceborne wortwörtlich als neuer Spieler ins eiskalte Wasser gestoßen werden. Die kurz vor der Erweiterung eingeführte Guardian Rüstung soll Neulingen das Durchspielen bis zur Erweiterung deutlich vereinfachen und beschleunigt das Vorankommen bis zu den neuen Inhalten. Nebenbei ist das Hauptspiel immer noch absolut sehenswert und nicht von minderer Qualität. Danach geht's aber direkt per Luftschiff auf zu einer neuen Landmasse.

Das neue und bisher größte Gebiet ist die Raureif-Ebene. Dort herrscht praktisch Eiszeit, doch trotz der Kälte ist die Region vollgepackt mit Lebewesen und Vegetation. Eine absolut stimmungsvolle Atmosphäre ist die Gegend allemal, sofern man auf winterliche Settings steht. Die Story ist Monster-Hunter-typisch: Eine Geschichte ist grundsätzlich vorhanden, sonderlich tiefgründig ist sie aber nicht und trotzdem mindert dies die Qualität des Spiels zu keinem Zeitpunkt. Bei der Ankunft in der Raureif-Ebene gilt es zunächst, ein Lager aufzuschlagen. Doch bereits davor wartet mit Beotodus das erste Monster darauf, bezwungen zu werden. Schon der erste Kampf hat es in sich, für Veteranen aus dem Hauptspiel sicherlich etwas einfach, doch Anfänger werden hier schon ordentlich gefordert. Beim Addon Iceborne steht die Ankunft des Drachenältesten Velkhana im Mittelpunkt. Diesen Geschehnissen gilt es auf den Grund zu gehen und weiter zu erforschen. Doch letzten Endes dient der Storyverlauf vordergründig der Vorstellung der einzelnen Monster. Quest für Quest werden die Ungetüme imposant präsentiert und nach und nach erlegt. Der Abschluss der Hauptgeschichte ist in Monster Hunter ohnehin erst der Anfang der Reise. Erfahrungsgemäß wartet im Endgame erst der große Spielspaß.

Die Basis Seliana
Dreh- und Angelpunkt im Addon ist das neu aufgeschlagene Lager Seliana. Im Unterschied zu Astera im Hauptspiel fällt die Orientierung darin deutlich leichter. Sämtliche NPC-Hotspots wie Schmiede, Kantine und schwarzes Brett sind auf einer Ebene leicht erreichbar. Keine Treppen, keine Aufzüge, wie in Astera, sondern nur eine simple Etage mit allen wichtigen Stationen. Definitiv ein sinnvolles, spielerfreundliches HUB-Design.

Die Versammlungsstätte in Seliana bietet die Möglichkeit, andere Spieler im Multiplayer zu treffen und mit ihnen zu interagieren. Ein eigener Raum steht uns im Lager ebenfalls zur Verfügung. Darin warten nicht nur die gefangenen Haustiere der Expeditionen auf uns, der Raum kann sogar nach eigenem Geschmack gestaltet werden. Einrichtungsgegenstände bekommt man über Quests oder kann sie käuflich erwerben. Als Rückzugsort also bestens geeignet abseits der nervenaufreibenden Monsterjagd.

Jedem Spielstil seine Waffe
Bei den 14 Waffenarten ist es wichtig als Spieler, die für sich passende zu wählen. Dafür bieten sich die Tutorials im Trainingsbereich gut an, um Komboangriffe für die Jagd zu üben. Flotte Doppelklingen, ein mächtiges Großschwert, das klassische Schwert mit Schild oder soll es doch lieber eine Fernkampfwaffe wie Bogen, Armbrust oder eine Gewehrlanze sein? Vielfalt ist jedenfalls geboten. Im Spielverlauf wird die Wunschwaffe laufend durch die gesammelten Materialen der Monster verbessert. Ebenso wird die Rüstung verstärkt und angepasst oder eine völlig neue hergestellt, um vor den Widersachern gewappnet zu sein. Das Crafting spielt seit jeher eine zentrale Rolle in der Spielereihe. Doch ein Werkzeug sei jedem Spieler in Iceborne ans Herz gelegt: Die neue Klammerklaue! Das neue Feature ermöglicht das Heranziehen ans Monster und sogar das Landen direkt auf dem Rücken um mächtig Schaden aus nächster Nähe zu verursachen. Ein wenig Training erfordert der gezielte Umgang damit zwar, doch im Kampf dient sie nicht nur als tolle Hilfe, sie bringt auch noch mehr Dynamik in die Jagd.

Waidmannsheil
Hat man seine Wunschwaffe gewählt, geht es auf zur Jagd. Monster warten im neuen Addon genug auf uns. Über 20 neue Bestien dürfen erledigt werden, darunter absolut neue, sowie altbekannte aus Vorgängerspielen, aber auch einige abgewandelte Monsterversionen aus dem Hauptspiel, die mit neuen Fähigkeiten und Elementen ausgestattet wurden. Stichwort Fähigkeiten und Elemente: Auf jeden Kampf sollte man sich genügend vorbereiten. Erstmal den Spuren zum Monster folgen, danach die Angriffsmuster beobachten, Schwächen erkennen und die passende Ausrüstung samt Resistenz wählen, um die gegnerischen Angriffe besser einstecken zu können. Wärmende Heißgetränke sind in der kalten Umgebung ebenfalls zu empfehlen oder, genauer gesagt, Pflicht, um die Ausdauer auch bei den frostigen Temperaturen hochzuhalten.

Für Jäger, die gern richtig schwierige Gegner erlegen wollen, gibt es den neuen Meisterrang als erhöhten Schwierigkeitsgrad, ungefähr vergleichbar mit dem G-Rank aus früheren Teilen. Die Kämpfe werden auch da deutlich knackiger. Monster bekommen neue, stärkere Angriffe, können mehr einstecken, aber nach erfolgreicher Jagd belohnen sie dafür mit noch besserer Beute. Für Sammler ein Paradies, um sich die neuen Rüstungssets mit ihren unterschiedlichen Boni zu verdienen.

Wem der Streifzug allein zu schwer oder zu öde ist, kann sich wie schon im Hauptspiel über das SOS-Signal Hilfe herbeirufen. Bis zu vier Spieler können im Coop zusammen kämpfen, wobei die Schwierigkeit dankenswerterweise auf die Spielerzahl angepasst wird. Im Hauptspiel wurde da nur zwischen Solo oder einer vollen Vier-Mann-Gruppe unterschieden. Endlich kann man Monster Hunter World auch im Zweispieler-Modus vernünftig genießen. Zusammen macht der Sammelspaß ohnehin mehr Freude. Der Weg zur perfekten Ausrüstung ist in Monster Hunter für gewöhnlich immer lang und steinig!



Fazit:
Monster Hunter muss man grundsätzlich mögen. Tut man dies nicht, wird man auch mit dem Addon Iceborne nicht wirklich glücklich werden. Doch Capcom hat bereits mit Monster Hunter World vielen Spielern den Einstieg in die Serie ermöglicht und wer Gefallen daran fand, dem sei Monster Hunter World: Iceborne absolut empfohlen. Auch als Vollpreistitel ist die Erweiterung jeden Cent wert. Das Spiel wurde an den richtigen Stellen verbessert. Gut, die Story reißt wie immer keine Bäume aus, aber darum geht es in Monster Hunter für mich auch nicht. Dafür gibt's jede Menge neue Monster, Waffen und Ausrüstungen. Diese gehören für eine Erweiterung praktisch zum „Standard“, doch sie sind hervorragend gestaltet und sehen einfach nur cool aus! Allein das Beobachten dieser Kolosse in ihrem Lebensraum ist oft schon sehr beeindruckend, von den brachialen Revierkämpfen ganz zu schweigen. Die neue Klammerklaue empfand ich auch als extrem cool. Einerseits erfordert ihr Einsatz zwar Übung, doch wenn man den Dreh raus hat, wirkt der richtige Einsatz belohnend. Seliana als Lager und HUB war für mich auch deutlich spielerfreundlich als es noch Astera war. Am meisten dankbar bin ich tatsächlich über die skalierbare Schwierigkeit im Multiplayer. Die pauschale Vier-Mann-Schwierigkeit im Hauptspiel empfand ich immer als extrem ungerecht, wenn man oft nur einen Mitspieler für die Jagd hatte. Doch jetzt ist auch dieses Extrem beseitigt und man kann auch in einer Zweiergruppe vernünftig auf die Pirsch gehen.