Trine 4: Ultimate Collection
Story:
Kennt eigentlich noch wer The Lost Vikings für das SNES aus dem Jahr 1992? Völlig egal, wenn nicht! Die Entwickler von Frozenbyte nutzten nämlich das gleiche Spielprinzip für die aktuellere Spielereihe Trine. Drei Teile sind bisher erschienen, der letzte davon im Jahr 2015. Jetzt kehrt die Serie mit Trine 4: The Nightmare Prince auf PC, Xbox One, PS4 und Switch zurück. In einer Ultimate Collection werden noch dazu die Vorgänger draufgepackt. Erneut geht es für Ritter Pontius, Diebin Zoya und Zauberer Amadeus, vereint in einer Person, auf eine abenteuerliche Reise. Fallen, Rätsel und Gegner warten auf das Trio in der bunten Fantasywelt.
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Was bisher geschahâ¦
Erfahrungspunkte sind in den verschiedenen Stages in Form von Sammelobjekten versteckt und werden für die Verbesserung von Fähigkeiten gebraucht. Die Aufwertungen sind praktisch, allerdings nicht zwingend erforderlich für den Abschluss der Level. Dafür reicht schon das Grundtalent aus.
Der Nachfolger Trine 2 änderte nicht groÃartig Dinge am Spielprinzip. Es übernahm das Erfolgskonzept, verbesserte Details und wurde so praktisch zu Trine 1.5. Auch von den damaligen Schwächen wurde es nicht befreit und kam mit einer nebensächlichen Story und an den banalen Kämpfen änderte sich nichts. Dafür setzte es eben voll auf den Knobelspaà des ersten Teils und lieferte eine genauso bunte, stimmungsvolle Fantasywelt.
Trine 3 wagte dann einen Tapetenwechsel. Mit einem Sprung in die dritte Dimension wollte man damals die Spieler verblüffen. Leider kam diese Neuerung absolut nicht gut an. Dadurch, dass sich in Teil 3 die Helden im Vergleich zu den Vorgängern zusätzlich ânach vorn und hintenâ in den Levels steuern lassen, leidet die Qualität des Spiels deutlich. Abgründe lassen sich schwerer abschätzen, Abstürze ins Bodenlose sind die Folge. Das Fähigkeitenrepertoire kommt verkleinert: Amadeus beschwört nur mehr Kisten in fixer GröÃe, Zoya wurde der Elementarpfeile beraubt und aufgrund der 3D-Optik passt der Enterhaken auch nur mehr an vorgegebene Stellen. Es scheint fast so, also konnte man damals die Talente nicht alle, wie gewollt, in den dreidimensionalen Raum hieven. AbschlieÃend gibtâs dann auch keine Levelaufstiege mehr, Sammelgegenstände hingegen schon. Diese sind für den Spielfortschritt nötig. Hat man fleiÃig gesammelt, wird der nächste Level zugänglich. Grundsätzlich eine interessante Idee, aber Level wiederholt spielen zu müssen, um voranzukommen, fühlt sich teilweise nach gestreckter Spielzeit an. Was bei Trine 3 immerhin wieder hervorragend gelungen ist, ist die herrlich anzusehende Grafik. Leider konnte das damals das Spiel nicht retten. Es war ein Rückschritt.
Und dann kam Trine 4:
The Nightmare Prince...
Nach dem mehr als dürftigen Erfolg von Trine 3 wurde die Reihe jetzt mit Trine 4 von Frozenbyte
noch einmal aufgegriffen. Erneut stürzen sich Amadeus, Zoya und Pontius
zusammen in die Fantasywelt von Trine. Diesmal erhalten sie den Auftrag, den
Prinzen von Schloss Heatherwood und Zauberlehrling der Astral-Akademie zu
finden. Dieser hat sein mangelhaftes Zaubertalent nicht unter Kontrolle und
beschwört ungewollt Kreaturen aus seinen Alpträumen. Allerdings hat sich bei
der Story auch in Teil 4 in Sachen Qualität nicht viel geändert. Letztendlich
dient sie wieder nur dafür, um dem Plattformer einen roten Faden zu verpassen.
Kein Problem, solange die Spielmechanik kräftig Unterhaltung bietet.
Um es auf den Punkt zu bringen: Genau das macht das Gameplay auch. Bei Trine 4 wird das Rad nicht neu erfunden. Vielmehr ist es eine Rückbesinnung zu alten Stärken aus den ersten beiden Spielen. Deshalb musste wohl auch als erstes die unbeliebte 3D-Welt aus Teil 3 über Bord gehen. Gut so! Jetzt steuert man die Charaktere wieder klassisch im Sidescroller-Stil von links nach rechts. Die Level bieten wieder massenhaft Hüpf- und RätselspaÃ, bei denen die unterschiedlichen Fähigkeiten der Helden gefragt und wieder in vollem Umfang verfügbar sind. Da wären wie schon früher die Beschwörungen und der Schwebezauber von Amadeus, Pfeil, Bogen und Enterhaken von Zoya und Pontius sorgt mit Schild und Schwert wieder für ordentliche Durchschlagskraft. So ein Schild dient allerdings nicht nur der Verteidigung. Es ist auch absolut nützlich um Lichtstrahlen zu reflektieren oder Flüssigkeiten abzulenken. Soweit die Grundausstattung, denn im Spielverlauf kommen neue Talente hinzu, die noch mehr Vielfalt bei den Rätsellösungen bringen. Die Physik und ihre Gesetze spielen wieder eine entscheidende Rolle. Viele Passagen können damit gelöst werden. Sofern man nicht gerade den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, sind die meisten Aufgaben schnell gelöst und der Spielfluss geht kaum verloren.
Das Spiel steuert sich butterweich und hervorragend direkt. So âgleitetâ man praktisch durch die Level an den rechten Bildschirmrand. Wirklich unterbrochen wird man nur von Zeit zu Zeit, von den noch immer stumpfen Kämpfen zwischendurch. In der Theorie kann zwar jeder Held Schaden austeilen, doch praktisch sinnvoll und effizient ist nur simples Button-Mashing mit dem Schwert von Pontius. Bei den Bosskämpfen wird es ein wenig fordernder, aber für richtige Endgegnerqualität reicht es nicht. Zumal selbst ein Scheitern kaum bestraft wird, denn die einzelnen Level sind mit unzähligen Kontrollpunkten versehen. Die vielen Speicherpunkte sind auch extrem nützlich für alle Sammler. Hat man den Drang, alle Gegenstände aus einer Stage mitzunehmen, helfen einem diese Autosaves enorm. Im Menü ist die sammelbare Erfahrung jedes Levels ersichtlich und zeigt sogar im Detail, wie viel davon zwischen den einzelnen Kontrollpunkten versteckt ist. Sind zwischen Speicherpunkt 2 und 3 beispielsweise drei Gegenstände, so kann man direkt an dem jeweiligen Punkt einsteigen, spielt einen kurzen Abschnitt und sammelt die fehlenden Dinge.
Grafisch ist Trine 4 wieder einmal über jeden Zweifel erhaben. Prachtvolle, knallige Farben und eine detaillierte Spielwelt vermitteln wieder eine geradezu märchenhafte Atmosphäre. AbschlieÃend sei noch der Multiplayer erwähnt. Bis zu vier Spieler können zusammen knobeln. Wahlweise jeder mit einem fixen Charakter, aber auch vier Zauberer sind spielbar. Aus dem Test kann ich zwar nur vom Solospiel berichten, aber so viel kann ich garantieren: Dieser Rätselspaà kann durch Freunde im Koop nur unfassbar spaÃig sein. Völlig verrückte Manöver sind praktisch vorprogrammiert!