Concrete Genie
Story:
Ash lebt im trostlosen Denska, einem kleinen Fischerdorf, das nach einem Unglück von den Einwohnern verlassen wurde. Sein groÃes Faible ist die Kunst und so zeichnet er ständig in seinem Notizbuch die verrücktesten Figuren und nennt sie Djinns. Die anderen Kinder von Denska mobben ihn, wo sie nur können und als sie ihn eines Tages in der eigentlich lahmgelegten Seilbahn einsperren, fährt diese los und bringt ihn zum Leuchtturm. Dort soll es spuken, doch schnell stellt sich heraus, dass dieser Spuk nur einer von Ashs zum Leben erwachten Djinns namens Luna ist. Luna beauftragt Ash, die Farben nach Denska zurückzubringen und schenkt ihm dafür einen magischen Pinsel.
Ein Djinn kommt selten allein
In Concrete Genie gilt es, die Wände der Häuser von Denska mit schickem, farbenfrohem Graffitti zu verschönern und so die Stadt aus ihrer Trostlosigkeit zu befreien. Dafür kann Ash nicht nur aus seinen überall in der Stadt verstreuten Skizzen auswählen, sondern auch den Djinns Leben einhauchen. Erfüllt man die Wünsche der Djinns nach bestimmten Bildern, helfen diese im Gegenzug bei den Puzzles in der Umgebung. Rote Djinns können Gegenstände verbrennen, gelbe Djinns lassen Elektrizität aus ihren Händen springen und blaue Djinns pusten einen starken Wind.
Das beginnt alles noch sehr gemächlich und man bemalt fleiÃig die Wände, kreiert verrückte Djinns und löst kleinere Puzzles. Später tauchen die anderen Kinder wieder auf und behindern Ash, sobald sie ihn sehen. Das ist bereits leicht nervig, weil die Steuerung nicht auf actionreiche Fluchten ausgelegt ist. Aber die Kids können in der Regel komplett umgangen werden. Gegen Ende kommen jedoch auch noch richtige Kämpfe hinzu, die einfach nur störend sind und wenig Spaà machen, auch wenn hier neue Gameplaymechaniken auftreten, die dem Spiel mehr Abwechslung geben könnten. Leider sind sie aber nur mäÃig umgesetzt worden. Wenn man nur durch Denska streift, mit seinen Djinns spielt und die Wände bemalt, ist Concrete Genie am besten.
Bewegende Kunst
Gemalt wird über die Bewegungssteuerung des PS4-Controllers, was erstaunlich gut funktioniert. Man kann aus verschiedenen Kategorien und den einzelnen Motiven auswählen und diese dann zielgenau platzieren und in Länge und Breite variieren. Vermalt man sich, kann man auf Tastendruck alle Schritte wieder rückgängig machen. Selbst künstlerisch untalentierte Menschen können hiermit ein schickes Denska erschaffen. Wer der Bewegungssteuerung abgeneigt ist, kann wahlweise auch mit dem rechten Stick zeichnen.
Knapp bemessene Leinwand
Concrete Genie ist sehr kurz. Innerhalb eines Abends kann man alle Kapitel durchspielen, danach gibt es noch ein wenig Postgame-Inhalt, der hauptsächlich darauf abzielt, alle Skizzen und Djinn-Teile wiederzufinden. Es gibt eine Handvoll Plakatwände, auf denen man die vorgegeben Muster nachzeichnen muss und ein paar versteckte Punkte, an denen die Djinns ganz spezielle Vorstellungen davon haben, was an die Wand gemalt werden soll. Das hält einen leider nicht allzu lange bei der Stange, zumal der Platz an den Hauswänden von Denska stark begrenzt ist. Optisch kann Concrete Genie aber vor allem durch das Design überzeugen. Nicht nur die zotteligen Djinns sondern auch die Pflanzen, Naturgewalten und Tiere, die man an die Wände zaubert, sehen stylisch aus.
Jetzt wird's wild
Concrete Genie richtet sich an eine jüngere Zielgruppe, für die die Geschichte sehr gut aufgearbeitet und präsentiert wird. Das Thema Mobbing und die Gründe dahinter werden gut umgesetzt und gepaart mit der Optik der Djinns fühlt man sich stark an Maurice Sendaks Wo die Wilden Kerle wohnen erinnert. Die Sprachausgabe ist ganz gut gelungen und die Soundeffekte passen atmosphärisch gut ins triste Denska. Concrete Genie bietet auch Unterstützung für PSVR, was eine interessante, kleine Spielerei ist. Hier kann in VR mit Splotch, einem kleinen Djinn, zusammen gemalt werden. Die niedrige Auflösung des PSVR-Headsets tut der an sich schönen Optik des Spiels allerdings keinen Gefallen.