Chikara Action Arcade Wrestling
Story:
Es ist so weit: Los Ice Creams treten gegen The Colony an. Eiscremetten gegen Ameisen? Wo gibt es denn so etwas? Na, bei Chikara.
Jedenfalls fast nichts, denn seit einiger Zeit ist Chikara: Action Arcade Wrestling erhältlich. Ein Videospiel, basierend auf einer Wrestlingliga, das garantiert niemand auf dem Schirm hatte, denn die Wrestlingliga Chikara ist dem durchschnittlichen Wrestlingfan eher unbekannt. Dabei kann sie inzwischen schon auf eine 15-jährige Geschichte zurückblicken. Gegründet und geleitet von Mike Quakenbush bietet sie bunte Unterhaltung, denn der Eigentümer ist ein groÃer Fan nicht nur von Wrestling, sondern auch von Comics. Dementsprechend treten hier sprechende Ameisen gegen wrestlende Meeresungeheur an. Storylines gehen teilweise über mehrere Jahre hinweg und grenzen ans Absurde, mit lauter Homagen an die Popkultur.
Und Action!
Chikara Action Arcade Wrestling hat von sich nicht den Anspruch, die nächste groÃe Wrestlingsimulation zu sein. Im Gegenteil: Wie der Titel schon sagt, steht hier die Action im Vordergrund, das Arcadefeeling, welches man bei vielen Wrestlingsspielen der letzten Jahre vermisste. Dementsprechend simpel wirkt das Game und ist doch gleichzeitig sehr komplex.
Im Prinzip braucht es für die Steuerung nur zwei Knöpfe. Wenn man mit einem XBox-Gamepad spielt, steht der X-Knopf für einen Schlag, der A-Knopf für einen Griff. Je nachdem, wie fest gedrückt wird, kann man entweder einen leichten Angriff durchführen oder einen schweren, und je nachdem, in welche Richtung der Steuerknüppel bewegt wird, vollführt man unterschiedliche Moves. Kombiniert man beide Knöpfe miteinander, kann man zum Beispiel die Ringpfosten hochklettern und von dort aus ein spektakuläres Manöver ausführen.
Für zusätzliche Herausforderung sorgen die Spots. Das sind spezielle Stellen, in denen es gilt, innerhalb eines eng bemessenen Zeitrahmens ein vorgegebenes Manöver durchzuführen. Welches das ist, ist genau festgelegt, ebenso, wie die Art und Weise, wie man es ausführen soll.
Das volle Arcadefeeling
Spezielle Items sorgen für das Arcadefeeling, die zufällig im Ring erscheinen. Es handelt sich dabei um Powerups, die beispielsweise einem Spieler mehr Schlagkraft verleihen oder ihn schneller rennen lassen. Man kann so viele sammeln, wie man will und sie auch einsetzen, wann immer man möchte. Diese Items dienen nämlich nicht nur als Powerups, sondern ebenfalls als Möglichkeit, schneller wieder auf die Beine zu kommen, wenn man umgenietet wird.
Das ursprüngliche Roster von Chikara Action Arcade Wrestling mag im Vergleich zu der WWE-Reihe klein erscheinen. Auch ist es definitiv nicht auf dem aktuellen Stand der Dinge, was man zum Beispiel am Aussehen von Solo Darling merkt, die sich optisch in der Entwicklungszeit veränderte. Doch was dieses Manko ausgleicht, ist der sehr mächtige Editor, mit dem man Wrestler, die Optik des Rings und sogar den Championship-Gürtel anpassen kann. Die Community des Games ist ebenfalls bereits fleiÃig dabei, die verschiedensten Kreationen zu erschaffen und mit anderen zu teilen. So kann man zum Beispiel HHH oder Wolverine runterladen und steuern, mit entsprechenden Moves. Auf diese Weise ist es dann ebenso möglich, das relativ dünne Roster mit ehemaligen Chikara-Wrestlern wie Eddie Kingston oder Crossbones zu erweitern.
Es stehen viele verschiedene Spielmodi zu Verfügung. Neben dem klassischen 1 vs 1 existieren ebenfalls noch das King of Trios-Match, Threeway oder gar Tornado Tag Team-Matches. Varianten wie Table, Ladders and Chairs oder Käfigkämpfe sind nicht vorhanden und würden auch nicht zu Chikara passen.
Grafisch und akustisch eher mau
WWE 2K20 war optisch kein Ãberflieger und mit jeder Menge Bugs behaftet. Chikara hat im Vergleich zwar keine grafischen Fehler, wirkt allerdings trotzdem in der Grafik nicht so gut, wie das andere Spiel. Die Charaktere wirken unfertig und vor allem die Gesichter merkwürdig detaillos. Daran merkt man, dass das Game kein groÃes Entwicklungsbudget besaÃ, weshalb es ebenfalls keine Ringeinzüge gibt. Dennoch wird die Action wunderbar schnörkellos und fehlerfrei dargestellt.
Die Musik kommt selten über ein einfaches Gedudel hinaus. Auch da merkt man das niedrige Entwicklungsbudget, das vermutlich hauptsächlich in die Action gesteckt wurde, denn die In-Ring-Geräusche überzeugen.