Woven: The Game

Woven: The Game

Woven: The Game

Story:

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Süße, flauschige Sachen ziehen. Das gilt nicht nur für die Spielzeugbranche, sondern auch für Videospiele, wie zum Beispiel Yoshis Wooly World oder Unravel bewiesen haben. Diesem Motto ging nun auch das kleine, niederländische Indie-Studio Alterego nach und brachte mit Woven: The Game ein Spiel heraus, das seinem Namen alle Ehre macht.

Meinung:

„Woven“ heißt übersetzt so viel wie „gewebt“ und genau das ist auch, was man in Woven: The Game zu Gesicht bekommt: Eine wundervoll gewebte Spielwelt, in der wir einen süßen Plüschelefanten namens Stuffy verkörpern. Dieser liebt es, ziellos durch die Welt zu laufen, immer auf der Suche nach neuen bunten Blumen. Das Leben könnte also so schön sein, wenn Stuffy doch nur nicht so alleine wäre, denn der kleine Plüschelefant ist leider der letzte seiner Art und schrecklich einsam. Umso mehr freut er sich, als er eines Tages ein seltsames Ding auf dem Boden stehen sieht und ein metallenes Glühwürmchen aus ihm empor steigt. Auch wenn die beiden vollkommen verschieden sind, wir nicht genau wissen, woher es stammt und was es in dieser wolligen Welt überhaupt zu suchen hat, freunden sie sich sofort an und machen sich fortan gemeinsam auf den Weg, um die verloren gegangenen Erinnerungen des kleine Glühwürmchens wiederzufinden.
Schnell wird klar, dass Glitch, wie das kleine Glühwürmchen heißt, uns aber nicht nur ein guter Freund ist, sondern auch sehr nützlich zu sein scheint. Denn Glitch kann uns zum Beispiel mit seiner Lampe dunkle Höhlen erleuchten oder die Farben von Blumen, Stofffetzen und Tieren scannen. Ebenso kann er die komischen, metallenen Maschinen bedienen, die überall in der Welt herumstehen.

Aus einem Elefanten wird ein Eleschwein
Bei den Maschinen handelt es sich um eine Art von Nähmaschinen, an denen wir das Aussehen von Stuffy verändern können. Hier kommen dann auch die gescannten Farben ins Spiel, denn in die können wir Stuffy hier nun hüllen. Doch nicht nur das, wir können Stuffy sogar ein komplett anderes Aussehen verschaffen. Dazu müssen wir aber zunächst neue Nähvorlagen finden, die sich stets in anderen Maschinen befinden, an denen wir ein kleines Rhythmusspiel erfolgreich abschließen müssen. Schaffen wir dies, schalten wir zum Beispiel eine Schweine- oder Giraffenvorlage frei, in die wir Stuffy nun Teil für Teil verwandeln können. Die neuen Vorlagen sind aber nicht nur da, um Stuffy in die seltsamsten Kreaturmischungen zu verwandeln, sondern haben auch einen ganz praktischen Grund, denn jede neue Tiervorlage bringt auch eine neue Fähigkeit mit sich, die wir auf unserer Reise benötigen.

Stuffy ist ein Sturkopf
Das Gameplay von Woven: The Game ist leider recht übersichtlich. Eigentlich ist es mehr ein Walking-Simulator als ein echtes Adventure. Nicht nur, dass die Rätsel allesamt sehr einfach gestaltet sind, unser kleiner Glühwürmchenfreund zeigt uns auch immer an, was genau wir machen müssen. Der Schwierigkeitsgrad tendiert deswegen leider gegen null. Allerdings sollte man auch nicht vergessen, dass das Spiel augenscheinlich eine jüngere Zielgruppe ansprechen soll und für die ist so eine Hilfestellung doch ganz nett. Zumal sie sich so auf die wundervoll gestaltete Spielwelt konzentrieren können, in der es nicht nur einen wunderschönen und kunterbunten Textillook, sondern auch sonst viele nette Details zu entdecken gibt.
Schade ist allerdings, dass Stuffy scheinbar ein echter Sturkopf ist und weder springt noch rennt, was den ganzen Ablauf etwas träge erscheinen lässt. Auch dass er gerne Mal an kleinen Kanten hängenbleibt oder durch Steine hindurchglitcht, ist dem Spielspaß nicht gerade zuträglich.

Die Stimme aus dem Off
Dafür wird die Story auf sehr schöne Art und Weise erzählt, denn anstatt dies den Charakteren zu überlassen, ertönt immer wieder eine männliche Stimme aus dem Off, die die Geschichte in perfektem Oxford-Englisch (und zumeist auch noch in Reimform) erzählt und auch zwischendurch immer mal wieder etwas zum aktuellen Geschehen sagt. Ich finde diese Art der Geschichtenerzählung wirklich hervorragend, wenngleich sie für die jüngere Zielgruppe nahezu unbrauchbar ist. Die müssen leider mit den deutschen Untertiteln vorlieb nehmen, wobei auch diese nicht tadellos sind. Denn manchmal wurden Passagen wohl vergessen zu übersetzen, weshalb sie noch in Niederländisch auf dem Bildschirm zu sehen sind. Hoffentlich wird dieses Problem aber demnächst durch einen kleinen Patch behoben.

Fazit:
Woven: The Game ist bunt, Woven: The Game ist knuddelig, Woven: The Game erzählt eine rührende Geschichte über Freundschaft, Woven: The Game ist leicht – mit anderen Worten: Woven: The Game ist ein kindgerechtes Spiel. Zumindest wäre es das, wenn da nicht die englische Sprachausgabe wäre, die die lieben Kleinen vor Probleme stellen wird. Aus diesem Grund ist Woven: The Game eher ein Familienspiel, das man gemeinsam mit seinem Kind spielen sollte. Wenn man dies berücksichtigt, werden Groß und Klein aber sehr viel Spaß bei der Erkundung der schönen Stoffwelt mit dem etwas tollpatschigen Plüschtier und dessen metallischem Freund haben.