Citadel: Forged with Fire

Citadel: Forged with Fire

Citadel: Forged with Fire

Story:

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Auf dich wartet die Welt Ignus. Du bist ein Magier und kannst als solcher die Umgebung dieser Realität manipulieren, ganz, wie es dir beliebt. Doch du bist nicht allein. Viele andere deiner Art sind ebenfalls dabei, sich einen Namen zu machen.



Meinung:

Kein Beginn nach Maß
Der Beginn eines Videospiels ist so ziemlich die wichtigste Phase des gesamten Spiels. Der Anfang muss einen in den Bann ziehen, er muss eine Verbindung zwischen dem Spieler und dem Game herstellen, sowie die Rahmenbedingungen fürs Gameplay entwickeln. Ist der Start perfekt, gelingt das mühelos. Hakt es allerdings, hat der Titel ein Problem.

Der Anfang bei Citadel: Forged with Fire hakt. Man kreiert einen Spielcharakter, sucht aus, wo man auf der Welt spawnt und ist dann in der Spielwelt. Die allerersten Sekunden sind spektakulär: Man sieht, wie die Spielfigur förmlich dem Feuer entsteigt, nackt, wie Gott sie erschuf. Ab dem Moment ist man auf sich allein erstellt. Man erkundet die Höhle, in der man sich befindet und stößt auf einen NPC. Der gibt einem anschließend auch gleich die erste Quest, für die ihm eine bestimmte Anzahl an gewissen Items besorgt werden möge.

Und ja, die erste Mission, die man als Spieler erledigen darf, ist eine Fetch-Quest, was alles andere als originell ist. Schließlich sind solche Aufträge ein Synonym für halbherzig kreierte Rollenspiele und leider muss man sagen, dass diese Beginnerquest keine Ausnahme, sondern die Regel ist. Auch ein Großteil der anderen Quests verläuft nach den sattsam bekannten Prinzipien ab.

Ein großes Versprechen
Mit einem gewissen Beigeschmack macht man sich also weiter, um das Gewünschte zu holen,nur um anschließend außerhalb des geschützten Spawngebietes auf einen Feind zu stoßen, der nicht nur stärker ist, sondern der sich auch noch einfach so auf einen Stein hochclippt und von dort aus angreift. Insgesamt also kein Anfang nach Maß, sondern sogar eher einer, der einen aus dem Gameplay rauswirft.

Dabei kann man den Entwicklern von Citadel: Forged with Fire nicht vorwerfen, kleine Brötchen zu backen. Vollmundig wird ein Massive Online Sandbox RPG versprochen. Also quasi wie Minecraft oder Ark, nur mit mehr Story. Später soll man sogar seine eigene Burg besitzen und Drachen zähmen. 

Doch bis dahin dauert es natürlich. Viel Zeit wird vergehen, ehe man auch nur ansatzweise in den Genuss dieses Ziels kommt. Zeit, die man nach eigenem Gusto gestalten kann, denn das macht dieses Game aus: Es gibt einem nur wenige Vorgaben, wie man sich zu verhalten hat. Als Spieler kann man andere seiner Art jagen, solo spielen, Tiere zähmen oder sich als Baumeister versuchen.  Diese Vielfalt ist der große Pluspunkt des Games!

Bloß nicht craften!
Nur zu schade, dass dann vor allem der Bauaspekt nicht so wirklich gefällt. Es führt kein Weg daran vorbei, dass man irgendwann selbst craften muss, schließlich ist das ein essentieller Bestandteil des Games. Hier hat sich der Entwickler Blue Isle Studio wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert, denn das Craften macht überhaupt kein Vergnügen, da die Steuerung auf der Konsole umständlich ist. Hier merkt man, dass Citadel hauptsächlich für den PC entwickelt wurde. Wenn man zigmal nachjustieren muss, um einen simplen Holzbalken gezielt niederzulegen, merkt man, dass hier etwas falsch läuft.

Im Prinzip sieht das Game wunderschön aus. Es wird gefühlt die gesamte Farbpalette der Xbox One ausgenutzt. Auch sind die Gegenden wunderbar designt. Doch dann stößt man auf Sachen, wie das Clipping des Feindes zu Beginn oder Augenblicke, in denen die Framerate aus dem Nichts ins Bodenlose stürzt. Das sorgt dafür, dass einem die Laune am Spielen endgültig vergällt wird.


Fazit:
Hätte ich Citadel: Forged with Fire bei einem besseren Beginn anders bewertet? Nein. Zwar hat der Anfang einen gewissen Beigeschmack beim Spielen hinterlassen, doch gleichzeitig hat das restliche Gameplay ebenfalls seine Macken. Vor allem das, zumindest auf der Konsole, misslungene Craftingsystem und die Framerate-Probleme lassen sich nicht ignorieren. Auch die mangelnde Kreativität bei der Gestaltung der Quests macht sich deutlich bemerkbar. Das alles ist insofern schade, als dass die bedingungslose Spielfreiheit sowie die ansonsten durchaus passable Grafik im Prinzip dafür sprechen, dass das Game Potential besitzt. Doch um dieses wahrzunehmen, müsste das gesamte Spiel im Prinzip komplett umgekrempelt werden.