Star Trek (3) - Der (Warp-)Sprung auf die große Leinwand

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Der (Warp-)Sprung auf die Leinwand

st1_poster1979 (bzw. 1980 in Deutschland) lief endlich Star Trek: Der Film in den Kinos an. Wie kam es dazu? Star Trek war durch die ständigen Wiederholungen immer beliebter geworden, 1973 folgte sogar eine Zeichentrickserie, die eine Staffel umfasste. Eine Fortsetzung der klassischen Serie wurde geplant, Star Trek: Phase II, Leonard Nimoy alias Mr. Spock wollte allerdings nicht mehr mitspielen, wohl auch, weil er keine Lust mehr dazu hatte, ständig in die Rolle des Vulkaniers zu schlüpfen. Er war so genervt, dass er ständig nur als diese SciFi-Figur betrachtet wurde, dass er ein Buch mit dem Titel „Ich bin nicht Spock“ schrieb.

deckerDer überraschende Erfolg von Star Wars war es dann schließlich, der die Star-Trek-Macher zum Umdenken bewog, ein Film sollte es also werden, und damit konnte auch Leonard Nimoy umgestimmt werden. Man verwendete für den Film das Drehbuch für die erste Folge der neuen Serie, die Handlung ähnelte allerdings stark der Folge „Ich heiße Nomad“ aus der klassischen Serie. Weitere Drehbücher wurden aufgehoben und sollten erst später Verwendung finden. Star Trek: Der Film war der Serie also noch sehr ähnlich, es ging um die Erforschung des Unbekannten. Trotz der etwas langatmigen Handlung ist ein sehenswerter Science-Fiction-Film daraus geworden, die Effekte waren für die damalige Zeit bahnbrechend und haben entsprechend viel gekostet. Man hat sich bei der Produktion so verzettelt, dass Star Trek I zeitweilig zum teuersten Film wurde, und damit Superman abgelöst hatte. Das Geld wurde aber locker wieder eingespielt, der Film wurde zum Kassenschlager. Zusammen mit dem vierten Film ist Star Trek I der einzige Film der Kinoreihe, in dem es keinen „Erzbösewicht“ gibt.

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MutaraNebulakirkkhaaaaanDer Zorn des Khan
Ab dem zweiten Film war Star-Trek-Schöpfer Gene Roddenberry nur noch beratend tätig, dementsprechend hatte Paramount Pictures auch freiere Hand, was die Handlung des Films angeht. Star Trek II: Der Zorn des Khan ist deutlich actionlastiger, bleibt der Serie aber in mehrfacher Hinsicht treu. In der Folge „Der schlafende Tiger“ bekamen die genetisch verbesserten Menschen unter der Führung von Khan Noonien Singh auf Ceti Alpha V etwas unfreiwillig eine neue Heimat, nachdem Khan versucht hatte, die Enterprise unter Kontrolle zu bringen. Die Augments geraten in Vergessenheit, weswegen auch niemand die kosmische Katastrophe bemerkt, durch die sich die Umlaufbahn von Ceti Alpha V ändert, wodurch der einst fruchtbare Planet zur lebensfeindlichen Wüste wird. Die Geschichte, die zwischen Serie und Film spielt, kann man im Comicband Khan: Ruling in Hell nachlesen. Als die USS Reliant in Star Trek II Ceti Alpha V fälschlicherweise für seinen Nachbarplaneten hält, gelingt Khan und dem Rest seines Gefolges schließlich die Flucht und ein erbitterter Rachefeldzug gegen Kirk beginnt. Der Film ist spannend bis zum Schluss und wohl einer der besten Star-Trek-Filme überhaupt. Am Ende starb ein bekannter Hauptcharakter und ein Schauspieler glaubte, dass er endlich Ruhe finden würde...

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"Ich werd' ihn jagen um die Monde von Nibia, durch den Antares- Mahlstrom und durch die Flammen der ewigen Verdammnis, bevor ich ihn aufgebe!" – Khan hat Moby Dick gelesen.


mr_spockAuf der Suche nach Mr. Spock
Doch keine Chance, viele Fans waren wütend auf Spocks Tod. Immerhin ließ man eine Hintertür in der Filmhandlung offen, durch die der Vulkanier zurückgebracht werden konnte. Leonard Nimoy jedoch, ließ sich nur durch einige Bedingungen erneut die Spitzen Ohren ankleben: Er wollte beim dritten Teil Regie führen. Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock brachte die Klingonen, die im ersten Film nur einen kurzen Auftritt hatten, groß ins Kino – mit Christopher „Doc Brown“ Lloyd als Kommandant. Die Handlung des dritten Filmes kam nur langsam in Gang, und in der deutschen Synchronisation wurden die Rückblicke zum zweiten Teil anders als damals übersetzt. Aus Spocks kühlem „Nicht vergessen!“ wurde ein „All das vergiss bitte nie“, was überhaupt nicht zum Charakter passen will. Dennoch ist der Film nicht schlecht, für viele aber kein Higlight der Reihe.

Zurück in die Gegenwart
Teil Vier kam zunächst völlig ohne das Raumschiff Enterprise aus, Kirk, Scotty und Co. Mussten mit einem klingonischen Bird of Prey vorlieb nehmen, mit dem sie zur Erde zurückkehren wollten, wo das Kriegsgericht auf sie wartete. Doch eine Sonde taucht auf und droht das Leben auf dem blauen Planeten auszulöschen, wenn sie keine Antwort erhalte. Spock kann herausfinden, von wem    oder besser gesagt von was eine Rückmeldung erwartet wird: Buckelwale, die nur leider ausgestorben sind. Die Crew reist kurzerhand in die Vergangenheit (nach 1986) um solche Wale in ihre Gegenwart des 23. Jahrhunderts zu bringen. Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart ist ein eher leichter Film, der sehr mit der Prämisse Zukunftsmenschen in unserer Zeit spielt, und darauf seinen Humor aufbaut. Manche bezeichnen den Film als albern, andere finden ihn klasse. Tolle Szenen hat er auf alle Fälle.

Am Rande des Universums
In Star Trek V wollte endlich auch William Shatner mal auf dem Regiesessel Platz nehmen. Raus kam allerdings einer der unbeliebtesten Star-Trek-Filme überhaupt. In Star Trek V: Am Rande des Universums geht es – ganz dem deutschen Titel entgegen – ins Zentrum der Milchstraße, wo Spocks Halbbruder Sybok Gott vermutet. Im Vergleich zu den Vorgängern fällt der Film deutlich ab, ich finde ihn dennoch unterhaltsam.

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