Zockerwerkzeug: Razer Wildcat Gaming Controller

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Wildcat1Besser spät als nie. So könnte das Motto zu diesem Test lauten. Denn zugegebenermaßen ist der Razer Wildcat Gaming Controller schon eine ganze Weile erhältlich. Dennoch wollten wir die uns nun gegebene Chance nutzen und die Wildkatze einmal selber auf Herz und Nieren untersuchen und testen, ob sie genauso gut ist, wie seinerzeit der Razer Sabertooth Elite Gaming Controller für die Xbox 360, der für jeden ambitionierten 360-Spieler der Controller seiner Wahl war.

Bereits die Verpackung des Razer Wildcat zeigt, das es sich hierbei um ein hochwertiges Produkt handelt. Der Controller ist nämlich nicht in einer schnöden Plastikverpackung untergebracht. Nein der Wildcat liegt wohl gebettet in einer stabilen schwarzen Nylontasche mit passgenauer Schaumstoffpolsterung. Das sieht nicht nur edel aus, sondern dient auch als sicherer Transportbehälter.

Mehr Grip

Wenn man den Controller das erste Mal aus der Aufbewahrungstasche nimmt, fällt einem neben der tadellosen Verarbeitung auch der schlichte Stil auf. Abgesehen von den vier X-, Y-, B-, und A-Tasten, die in den bekannten Farben daherkommen, scheint es so, als ob der Controller nur in Schwarz gehalten wurde. Doch der Schein trügt. Dem Controller liegen nämlich Gummiaufsätze für die Analogsticks sowie selbstklebende gummierte Griffflächen bei, die in Giftgrün gehalten wurden und dem Controller so einen schicken Look verpassen.
Die Gummiaufsätze für die Analogsticks sind dabei schnell angebracht. Und obwohl sie zunächst etwas billig wirken, halten sie doch sehr gut und verleihen den Daumen tatsächlich wesentlich mehr Grip.
Ähnliches gilt auch für die Griffflächen. Nur mit dem Unterschied, das deren anbringen etwas mehr Zeit und vor allem Nerven in Anspruch nimmt. Trotz Anleitung ist es nämlich gar nicht so einfach die selbstklebenden Flächen so anzubringen, wie es vorgesehen ist. Da sich mit jedem Abziehen aber die Klebewirkung verringert, sollte man sich beim Anbringen der Griffflächen unbedingt Zeit nehmen und Ruhe bewahren. Wenn man sie einmal angeklebt hat, ist aber selbst mit den schwitzigsten Händen ein Wegrutschen so gut wie unmöglich.

Besonderheiten

Der zusätzliche Grip ist aber nicht der einzige Trumpf des Wildcat. Der Controller hat noch einige weitere Besonderheiten zu bieten. Eine davon ist etwa die, dass er, anders als etwa der Standard Xbox One-Controller, kabelgebunden ist. Angeschlossen wird er dabei an den USB-Port, was übrigens nicht nur an der One, sondern auch am PC tadellos funktioniert.
Wer Angst hat, durch das Kabel an Bewegungsfreiheit einzubüßen, kann beruhigt werden. Mit seinen knapp drei Metern solle das Kabel nämlich eigentlich für jede Eventualität lang genug sein. Der Vorteil des Kabels: anders als bei einem kabelgebundenen Controller, kommt es hier zu keinerlei Verzögerungen, was gerade bei eSportlern, für die der Controller ebenfalls gedacht ist, ein wichtiger Pluspunkt sein dürfte. Zudem ist der Controller durch die fehlenden Batterien auch wesentlich leichter als seine Kontrahenten. Lediglich 260 Gramm wiegt das gute Stück.

Wildcat_2Eine weitere Besonderheit ist der kleine "Anbau", der dort zu finden ist, wo beim herkömmlichen One-Controller der Headset-Adapter angeschlossen wird. Die Funktionsweise ist im Prinzip auch die Gleiche, nur das die Tasten und der 3,5-mm-Cinchanschluss die auf den bekannten Adapter angebracht sind, hier eben direkt Teil des Controllers sind. Einen feinen Unterschied gibt es dann aber doch. Denn mit den vier Tasten kann man eben nicht nur das angeschlossene Headset Stummschalten und dessen Lautstärke ändern, mit einer der vier Tasten kann man zudem zwischen zwei gespeicherten Profilen wechseln. Denn auch das ist ein Extra des Wildcat - es gibt insgesamt zwei Profile, in denen man die Buttonbelegung abspeichern kann und zwischen denen man jederzeit problemlos hin und her wechseln kann. Das funktioniert dank den Makro-Tasten kinderleicht. Leider sind aber nicht alle Buttons frei belegbar, sondern nur die jeweils zusätzlichen Trigger und Bumper, die an der Unterseite bzw. Vorderseite zu finden sind. Was heißt hier aber eigentlich "nur"? Gerade Shooter- oder auch Racing-Fans werden sich über die zusätzlichen Tasten freuen, ermöglichen sie es doch bestimmte Aktionen, für die man ansonsten den Daumen vom Stick nehmen müsste, nun ganz bequem mit einem anderen Finger auszuführen. Wer die zusätzlichen Trigger nicht benötigt, kann sie mit Hilfe des beiliegenden Schraubenziehers aber auch entfernen. Dies entpuppt sich aber leider als etwas fummelig. Hier hat Microsoft bei seinem Elite Controller, an dem bekanntermaßen ja auch zusätzliche Trigger angebracht sind, die etwas elegantere Lösung gefunden. Besser gefallen als beim Elite Controller hat mir hier hingegen die Trigger-Zugdistanzreduzierung, die durch zwei einfache Schalter jederzeit problemlos ein oder ausgeschaltet werden kann.
Obwohl der Wildcat also über ein paar zusätzliche Trigger und Bumper verfügt, als man es von einem Controller normalerweise gewohnt ist, ist die Handhabung dank kluger Anordnung der zusätzlichen Tasten aber schnell ins Blut übergegangen.

Bedienbarkeit
Die Bedienbarkeit ist ebenso gelungen. Sämtliche neuen Tasten fühlen sich gut an und geben eine gelungene Rückmeldung. Dies gilt auch für die altbekannte Trigger und Sticks, die sogar Karbon verstärkt sind. Bei den vier Action-Buttons sieht es ein wenig anders aus. Hier dauert die Umstellung ein wenig länger. Denn, obwohl diese auf den ersten Blick genau so aussehe wie man es vom herkömmlichen oder Elite Controller gewohnt ist, sind die Buttons hier doch ein ganzes Stück flacher und leichtgängiger. Dadurch vermisst man zunächst etwas die gewohnte Haptik und Druckpunkte. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber dran und dann möchte man es eigentlich gar nicht mehr missen.

Ein Problem
Bisher ist der Razer Wildcat Gaming Controller so gut wie tadellos. Dies bleibt auch so, außer man ist Fan von Beat 'em Up. Der Wildcat Controller hat nämlich nicht etwa wie der Elite Controller von Microsoft ein D-Pad, sondern ein klassisches Steuerkreuz, bestehend aus vier einzelnen Tasten. Was für Shooter, Rollenspiele, Strategiespielen oder jedem anderen erdenklichen Genre perfekt funktioniert, ist bei Beat 'em Ups hingegen leider absolut ungeeignet.



Fazit:
Der Razer Wildcat Gaming Controller weiß beinahe durchgängig zu gefallen. Gerade was die Zusatzfunktionen angeht, trumpft er mit einfach programmierbaren Zusatz-Triggern und -Bumpern sowie On-the-Fly wechselbaren Profilen auf. Zudem überzeugen die kürzeren Druckpunkte und die beinahe nicht vorhandene Latenz. Die Verarbeitung ist ebenfalls tadellos, und doch kann ich die Wildcat nicht uneingeschränkt empfehlen. Denn durch das vierteilige, klassischen Digipad ist der Controller für Beat 'em Ups gänzlich ungeeignet. Wer ohnehin keine Prügelspiele mag und einen hochwertigem, professionellen Controller sucht, für den ist der Razer Wildcat Gaming Controller aber sicherlich sein Geld wert.


Technische Daten

- 2 multifunktionale Hyperesponse-Bumper-Tasten
- 2 abnehmbare multifunktionale Hyperesponse-Trigger-Tasten
- 4 multifunktionale Hyperesponse-ABXY-Aktionstasten
- Quick Control Panel mit 4 Tasten
- Optionale Trigger-Stopper für Schnellfeuer
- Zero-Slow-Turn-Analog-Sticks
- 3,5-mm-Audio-Port als Stereo-Audio-Ausgang und Mikrofon-Eingang
- 2 abnehmbare gummierte Handflächengriffe
- Schnell entfernbares Kabel
- Tragetasche
- Abnehmbares 3 m langes leichtes geflochtenes Faserkabel mit Micro-USB-Anschluss
- Ungefähre Abmessungen: 106 mm (Länge) x 156 mm (Breite) x 66 mm (Höhe)
- Ungefähres Gewicht (ohne Kabel): 260 g / 0.57 lbs

Für weitere Informationen besuche bitte die offizielle Seite.