Terminator: Die Erlösung
Entwickler:
Warner Bros. Games
Publisher:
Warner Bros. Games
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
53,95 €
Systeme:
PC, PlayStation 3, Xbox 360
Inhalt:
Terminator 4: Die Erlösung war ein
äußerst durchwachsener Kinofilm, bei dem wenigstens die
Actionszenen überzeugen konnten. Nun also gibt’s wieder einmal
das passende Spiel zum Film. Doch wer kennt nicht das Dilemma der
Wurstversoftungen von Filmen, und noch schlimmer: Welcher Gamer hat
überhaupt mal ein gutes Terminator-Spiel in seinen Händen
gehalten? Zwei Faktoren die im Vorfeld eigentlich jeglichen
Optimismus eliminieren sollten!
Meinung:
Die Geschichte von Terminator: Die
Erlösung hat nichts gemeinsam mit der des Kinofilms. Das
könnte einen eigentlich positiv stimmen! So spielt man den Filmhelden
Connor zwei Jahre vor den Ereignissen des Films und erlebt seinen
Aufstieg zum Helden der Widerstandsbewegung. Schließlich ist es
Connor der sich aufmacht, um die in Skynet gefangenen Menschen zu
retten.
Wer einen spannenden Plot erwartet,
oder gar Hintergrundhäppchen für Terminator-Fans, wird
enttäuscht sein. Denn das Spiel gesellt sich bestens zum
Kinofilm. Kurz: Spannende Plots sehen anders aus! Anders sieht auch
Connor aus. Kein Christian Bale, und auch nicht dessen Synchronstimme.
Steckt die Karre in Form von Terminator: Die Erlösung also vom
Storytelling mächtig im Dreck, bleibt doch wohl wenigstens die
Action und so die Hoffnung auf ein wenig Erlösung für
Gamer.
Wie man es nicht machen sollte! Was bietet der heutige Markt für
Zutaten bei Third-Person Shootern? Richtig: Die Zahnrädchen des
Krieges und deren Deckungssystem, abgerundet mit einer Prise Army of
Two und Splitscreenmodus. Eigene Ideen? Ne, muss nicht! Doch warte,
wir nehmen noch die nette Fortbewegung in Deckung aus Wanted: Weapons
of Fate. Ja, verdammt, schreit das Action Herz etwa auf!? Erlösung
im Ballerhimmel? Gehts jetzt so richtig fetzig gegen die T-800 &
Co zur Sache? Schließlich sind die genannten Spiele für Actionfans doch durchaus empfehlbar! Ähm... Nun... Wo fange ich nur an? Ich
kann mich ehrlich gesagt gar nicht entscheiden.
Vielleicht bei der extrem schlechten KI von
Mitstreitern und Gegnern? Die, egal auf welchem Schwierigkeitsgrad,
immer gleich anzugehen sind? Oder ist es die mickrige Auswahl an
Waffen? Eigentlich sorgt diese ja für mehr Taktik und
Abwechslung. Man könnte natürlich auch darüber meckern,
dass man das ganze Spiel nur offline im Koop zusammenspielen kann - online ist ein Fremdwort in jeglicher Hinsicht. Schade, denn das gibt
Titeln Langzeitmotivation. Motivation ist ein gutes Stichwort! Boni
zum Freispielen? Extra Level? Artworks? Filmsequenzen? Gibt es
nicht! Bossfights oder abwechslungsreiches Gameplay? Zweimal ballert
man mit Raketen und Maschinengewehren, während man durch das
Level kutschiert wird. Das ist leider das höchste der Gefühle!
Das beste habe ich extra für den Schluss aufbewahrt: Stelle ich
die Spielzeit in Abhängigkeit zur geschrieben Reviewlänge,
müsste ich mindestens zwei Absätze wieder streichen. Ich
persönlich kenne kein kürzeres Spiel als Terminator: Die
Erlösung. Vier Stunden für den Vollpreis – unfassbar!
Licht am Horizont... ... aber nur soviel wie vorm
Sonnenuntergang am Strand! Die Grafik kann sich stellenweise sehen
lassen, ist insgesamt im soliden Bereich anzusiedeln. Die
musikalische Untermalung gefällt mit ihrem unverkennbaren
Terminatorsound. Und auch wenn es aufgrund von obien genannten Negativpunkten schwerfällt, im Offline-Splittscreenmodus kann man mit
hartgesottenen Gamern hier und da dann doch ein wenig Spaß vom
Schuttboden kratzen. Denn das Deckungssystem und gemeinsames Flankieren macht nach wie vor Spaß, nur leider lockt das heute
aufgrund gebotener Konkurrenz niemand vor die Konsole. Ein Army for
Two ist definitiv fordernder im Koop-Gameplay. Zwar liegt der
Bleigehalt verdammt hoch, nur sollte ein packendes Actionspiel eben
mehr bieten können als stumpfes ballern auf Metallroboter.
Letzter Lichtblick: die eingängige Steuerung.
Fazit:
Das Setting rund um die Terminator-Filme bietet soviel genialen Stoff für geballte und vor allem
gut gemacht Action. Terminator: Die Erlösung nutzt diesen Stoff
aber nicht aus. Im Singleplayer, aufgrund der Mitstreiter-KI extrem
nervig, nimmt das Spiel wenigstens im Offline-Koop-Modus an Fahrt auf
und zeigt unter solider Grafik bleilastige Deckungsspiele. Nur wird
man stetig derart ausgebremst, dass dann durchgängiger Spielspaß
nur schwer aufkommt. Hierbei ist das größte Problem die
mangelnde Abwechslung in Sachen Waffen, Gegner und Gameplay, sowie
das Fehlen von Onlinespielmodi, freischaltbaren Boni und als
Höhepunkt eine dermaßen kurze Spielzeit, die einen
Vollpreis in keinster Weise rechtfertigt! Die schwedische
Spieleschmiede Grin hat eigentlich mit Bionic Commando gezeigt, das
Sie es besser kann. Um so schmerzlicher ist es das Terminator:
Die Erlösung so nur für ganz hartgesottene Actionjunkies
taugt.
|