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Virtua Tennis 2009 [PC]

Entwickler: Sega
Publisher: Sega

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 39,99 €

Systeme: PC

Testsystem: Intel Dual Core 3,0 GHz; 4 GB RAM; ATI Radeon 4800

Anforderungen: Intel Dual Core 2,8 GHz; 1 GB RAM; NVIDIA 6600

Inhalt:
Auch wenn sich sowohl Sportjournalisten als auch deutsche Tennis-Funktionäre heftig gegen entsprechende Aussagen wehren, bleibt festzuhalten, dass der Tennissport in Deutschland eine inzwischen gut zehnjährige Depression durchmacht. Ende der 90er waren es Namen wie Steffi Graf, Michael Stich und allen voran Boris Becker, die mit ihren Erfolgen das Tennis auch für Bevölkerungsgruppen abseits praller Geldbörsen interessant machten. Heute sind es schon Niederlagen im Halb- (Thomas Haas, Wimbledon 2009) bzw. Viertelfinale (Sabine Lisicki, ebenda), die das weniger gewordene Publikum in der Bundesrepublik feiern lassen. Tennis-Deutschland ist genügsam geworden.

Die Entwickler von Virtua Tennis 2009 wollten sich mit dieser neuen Bescheidenheit aber wohl nicht zufrieden geben und setzen für das Cover der aktuellen Ausgabe des Tennissimulators auf Glamour. Neben Rafael Nadal und Maria Scharapowa ziert dieses deshalb, Überraschung, einmal mehr Boris B. aus Leimen. Zwar sorgt das deutsche Tennisidol in letzter Zeit nur in kitschigen Hochzeitskapellen für Aufregung, ein bißchen Publicity kann aber auch Virtua Tennis 2009 nicht schaden. Oder doch?

Meinung:
Denn wirklich zufrieden scheint Publisher Sega in der Vergangenheit mit den Verkaufszahlen seiner Tennis-Serie nicht gewesen zu sein. Während alle anderen großen Sportspiel-Serien jedes Jahr eine neue Version spendiert bekommen (ob sinnvoll oder nicht), machte Virtua Tennis im Jahr 2008 Pause. Diese Zeit haben die Entwickler von Sumo Digital nach eigenen Angaben genutzt und verkünden pünktlich zum Sommer 2009 stolz: „Die beliebte Tennisserie ist zurück!“

Same Procedure...
Wie alle Entwickler von Sportspielen stand man bei Sumo Digital dabei natürlich vor dem Problem, an der Basis des Spiels nicht viel ändern zu können, und dem Publikum trotzdem etwas Neues präsentieren zu müssen. Das Ergebnis ist ein geradezu altmodisches Sportspiel, dessen Neuerungen aber im Details liegen und deshalb eine genauere Betrachtung verdienen.

Kurz...
Das Titelmenü hat dabei wenig Überraschungen zu bieten. Neben den Optionen, einer Ruhmeshalle mit den schon erreichten Erfolgen stehen die beiden Hauptmodi von Virtua Tennis 2009 zur Verfügung: „Spiel“ und „World Tour“. Erstere Auswahl beschert dem Spieler die Möglichkeit, in einzelnen Spielen oder Turnieren mit einem Wunschspieler gegen gewählte Gegner anzutreten. Ein klassischer Arcade-Modus also, der kaum Wünsche offen lässt, aber auch nicht besonders komplex ausfällt.

… oder lang
Im World Tour-Modus hingegen entwickelt Virtua Tennis 2009 jedoch mehr Tiefgang. Wie der Name schon andeutet, geht es dabei darum, einen selbst zusammengestellten Spieler an Platz 1 der ATP-Liste zu bringen. Der Weg dorthin führt über unzählige Turniere, noch mehr Trainingseinheiten und so weiter. Sowohl das Erstellen des eigenen Spielers, als auch der Kauf von neuer Ausrüstung und die Möglichkeit, durch verschiedene Übungen bestimmte Bereiche (wie z.B. Grundschläge) gezielt zu verstärken, bieten dabei immenses strategisches Potential, einige Stunden Spielzeit vorausgesetzt.

Schiffe versenken in der Turnhalle
Die dabei relativ wichtigen Minispiele, die natürlich auch außerhalb der World Tour gespielt werden können, bewegen sich jedoch nah an der Grenze zur Lächerlichkeit. Zwar macht es zu Beginn durchaus Spaß, mit seinen Aufschlägen angreifende Aliens aufzuhalten, schnell stellt sich jedoch die Frage nach dem Sinn des Ganzen. Zwar steigt der eigene Spieler jedes Mal etwas in seinen Fertigkeiten auf, und Geld gibt es dafür auch ein wenig, der Spielspaß bleibt angesichts der albernen Ideen schnell auf der Strecke.

Klein, aber oho
Wichtiger für den Spaß an einem Sportspiel ist aber natürlich die Umsetzung der eigentlichen Disziplin. Schon auf den ersten Blick weiß Virtua Tennis 2009 dabei zu glänzen, präsentiert es sich doch optisch einwandfrei. Denn alle anwesenden Personen, Spieler wie Zuschauer, sind gelungen animiert wie texturiert und auch die verschiedenen Platzanlagen wissen dank einer sehr detaillierten, aber nicht überladenen Gestaltung zu gefallen. Kurzum: Alles, was im, neben und auf dem natürlich nicht besonders großen Tennisplatz zu sehen ist, dürfte auch Grafik-Fetischisten zufrieden stellen.

Die Ruhe vor dem Sturm
Untermalt wird der optische Glanz von Virtua Tennis 2009 durch eine absolut gelungene Geräuschkulisse. Während in den Menüs und Sequenzen treibende Fernsehmusik vorherrscht, geben im Spiel die digitalen Zuschauer mit Zwischenrufen usw. den Takt an. Bzw. eben auch nicht, wenn sie bei einem entscheidenden Ballwechsel schweigen, um dann den Sieger zu bejubeln.

Gutes Gefühl
Neben diesen rein technischen Aspekten bleibt festzuhalten, dass Virtua Tennis 2009 das Tennis-Spielgefühl sehr gut auf den Bildschirm überträgt, was an verschiedenen Faktoren liegt. So fühlt es sich einfach richtig an, wie der Ball auf den verschiedenen Belägen abprallt, und auch die individuellen Animationen von Spielern wirken sehr organisch. Nicht zuletzt tragen aber auch kleine Details wie gut funktionierende Anzeigetafeln und nicht zuletzt das umfangreiche Arsenal von Lizenzen, das in Virtua Tennis 2009 genutzt wird, zur gelungenen Atmosphäre des Spiels bei.

Weniger ist mehr
Im Bereich der Steuerung galt die Aufmerksamkeit der Entwickler aber offensichtlich weniger dem Realismus als vielmehr möglichst großer Zugänglichkeit. Belegt sind entsprechend kaum Tasten, einzig drei Schlag- und vier Richtungstasten gilt es zu beherrschen. Da darüber hinaus das Spieltempo relativ langsam gehalten ist (langsamer als in den Vorgängern), dürfte wirklich kaum ein Spieler mit der Steuerung von Virtua Tennis 2009 Probleme haben. Große spielerische Feinheiten sollte aber auch niemand erwarten.

Wahre Gegner
Ausgeglichen wird dieses Manko durch eine KI, die dem Spieler zumindest auf höheren Schwierigkeitsstufen einiges abverlangt. Auch wenn das anfänglich für einigen Frust sorgt, entwickeln sich hier schnell wirklich spannende Ballwechsel. Übertrumpft wird das natürlich noch durch das Gefühl, an einem PC gegen einen menschlichen Gegner zu spielen, wofür allerdings neben der Tastatur ein separates Gamepad nötig ist.

Täglich grüßt das Murmeltier
Nicht nur dabei merkt man Virtua Tennis 2009 aber seine Konsolen-Herkunft an. Menüführung und Steuerung sind eindeutig für PS3 etc. konzipiert, was leider einen faden Nachgeschmack hinterlässt. Wirklich nervtötend sind allerdings die zahllosen Replays, die nach wirklich jedem Ballwechsel eingespielt werden, aber nicht abgebrochen werden können. Es bleibt zu hoffen, das die entsprechende Tastenbelegung mit einem zukünftigen Patch nachgeholt wird.

Schmierentheater
Schon durch diese ständigen Unterbrechungen kommt leider nur schwer wirkliche Dramatik auf den Plätzen von Virtua Tennis 2009 auf. Aber auch während des eigentlichen Spiels bewirkt das Geschehen am Netz kaum Emotionen beim Spieler, will die Begeisterung, die Sport auch am Bildschirm zweifellos auslösen kann, nicht so recht aufkommen. Das liegt vor allem daran, dass die wenigen Gefühle, die die Spieler zeigen, entweder völlig überzogen oder lächerlich gehemmt wirken. Nicht nur ein John McEnroe hat sich über ein Ass im falschen Moment geärgert.

Fazit:

maxAuch ohne prominente Gesichter auf dem Cover würde Virtua Tennis 2009 als der Vorlage würdige Tennissimulation für den PC durchgehen. Das liegt weniger an der tadellosen Grafik oder dem ebenso guten Sound, als vielmehr an der generell sehr gut gelungenen Atmosphäre des Titels. Virtua Tennis 2009 sieht nicht nur aus wie großes Tennis, sondern gibt selbst Laien das Gefühl, den weißen Sport wirklich auszuüben.

Umso ärgerlicher sind aber einige Fehler im Spieldesign, die vor Allem aus der lieblosen Portierung entstehen, und die lächerlichen Minispiele. Beides hätte mit etwas Sorgfalt und Esprit verhindert werden können. Was bleibt, ist aber ein Tennis-Videospiel, das seinen Namen verdient - ob unser aller Boris jetzt auf dem Cover zu sehen ist oder nicht.

Virtua Tennis 2009 [PC] - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.375 Grafik: 8.50
Sound: 8.50
Steuerung: 8.00
Gameplay: 8.50
Wertung: 8.375
  • Abwechslungsreicher World Tour-Modus
  • Schöne Grafik
  • Packender Sound
  • Gutes Spielgefühl
  • Häufige automatische Replays
  • Wenig variantenreiche Steuerung
  • Emotionsloses Spiel

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Rezension vom: 08.07.2009
Kategorie: Sport
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