Lips: Number One Hits
Entwickler:
Microsoft Game Studios
Publisher:
Microsoft Game Studios
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
39 bis 66 €
Systeme:
Xbox 360
Inhalt:
Zu einer Zeit, als man auf der PS3 noch mit den kabelgebundenen Mikrofonen zum Singstar-Duett bitten musste, durften 360-Sänger schon vor fast genau einem Jahr zu Lips und den drahtlosen und bewegungsempfindlichen Mics greifen. Während Sony aber eine Edition nach der anderen rausbrachte, und sogar mit Abba und Queen auftrumpfen konnte, führte Lips lange Zeit ein Leben im Bereich des Downloadable Contents. Als erste Standalone-Addon bringt Lips: Number One Hits nun endlich mal ein bisschen Bewegung in die noch junge Marke.
Meinung:
Kommen wir als erstes zu dem, was wohl die meisten Leser sehr interessieren wird: Die Trackliste.
2Pac feat. Dr. Dre and Roger Troutman - California Love Akon - Don’t Matter Aqua - Barbie Girl Atomic Kitten - The Tide is High (Get the Feeling) Beck - Loser Black Eyed Peas - Don't Phunk With My Heart Blondie - Heart of Glass Bob Sinclair - Love Generation Bobby McFerrin - Don't Worry, Be Happy Colbie Caillat - Bubbly Coldplay - Viva la Vida Culture Club - Karma Chameleon Cutting Crew - (I Just) Died in Your Arms DJ Ötzi - Hey Baby Extreme - More Than Words Fergie - Big Girls Don’t Cry Fine Young Cannibals - She Drives Me Crazy James Morrison feat. Nelly Furtado - Broken Strings Jason Mraz - I’m Yours Kanye West - Heartless Lady Gaga feat. Colby O’Donis - Just Dance Lily Allen - The Fear LL Cool J - Around The Way Girl Mariah Carey - Touch My Body Marvin Gaye - I Heard it Through the Grapevine MC Hammer - U Can't Touch This Nickelback - How You Remind Me Pet Shop Boys - Always on My Mind Plain White T's - Hey There Delilah Rihanna - Disturbia Robbie Williams - Millennium Roxette - The Look Roy Orbison - Oh, Pretty Woman Scissor Sisters - I Don't Feel Like Dancin' Sugababes - Push the Button Tears for Fears - Everybody Wants to Rule the World The Beach Boys - I Get Around The Cardigans - Lovefool Timbaland feat. OneRepublic - Apologize Tokio Hotel - Ready, Set, Go!
Wie immer ist die Songauswahl Geschmackssache – ich hätte mir da noch ein paar Klassiker mehr gewünscht.
More Than Words Nein, im Kern ist Lips genau so geblieben, wie es war: Man singt, bekommt Punkte, Sterne und Medaillen und steigt so in seinem Level auf. Lips: Number One Hits fungiert hier als Addon mit einigen neuen Erfolgen und verwendet den Spielstand des Vorgängers weiter. Was neu ist, fällt jedoch sofort auf, wenn man das Spiel startet: Die Avatare sind mit von der Partie! Im Singen-Menü sind die angemeldeten stets präsent, und das Ummelden führt nicht zu einer Rückkehr ins Hauptmenü. Stattdessen winkt uns der eine Avatar zum Abschied, während der andere ins Rampenlicht tritt. Damit sich das auch lohnt, kann man sogar Kleidung und Accessoires für die virtuellen Alter Egos freispielen.
Don’t Worry, Be Happy Das erste Lips hatte so seine Tücken. Das Song-Menü war schon nicht sehr übersichtlich, doch konnte man es noch wirrer gestalten, indem man Songs aus externen Quellen – etwas mühselig - hinzufügte. Das geschah damals über das „Musik holen“-Menü, wo man auch neue Songs von Xbox Live herunterladen konnte. Das Problem war, dass man die Songs von MP3-Playern und USB-Sticks nur im Freestyle-Modus singen konnte, da hier ja keine Lyrics und Noten vorhanden waren. Zusammen mit der Tatsache, dass das Sortieren der Songs im „Singen“-Menü nur nach Titel und Künstler möglich war, und die Lieder nicht automatisch verschwanden, wenn man den MP3-Player abstöpselte, ergab das letztlich ein heilloses Durcheinander. Das ist jetzt zum Glück vorbei.
Everybody Wants to Rule The World Das „Singen“-Menü sieht schon vom Aufbau her viel übersichtlicher aus, sortieren lässt sich nun auch nach Disk – die heruntergeladenen Titel landen so in einer extra Kategorie. Außerdem kann man umschalten, ob man – bei einer Verbindung zu Xbox Live – auch die Lieder im Shop angezeigt bekommen will. Obwohl diese herunterladbaren Stücke erst ganz unten in der Liste auftauchen, mit dem Punkte-Preis gelabelt und auch deutlich getrennt vom Rest sind, ist so ein Lied allerdings recht schnell gekauft, wenn man nicht aufpasst. Am besten stellt man die Anzeige also auf „Meine Musik“, wenn man gerade nichts kaufen möchte. In der rechten unteren Ecke des Spiels kann man übrigens nun endlich erkennen, wer mit welchem Mikrofon und welchem Controller angemeldet ist.
Loser Der Freestyle-Modus hat ein eigenes Menü bekommen, dadurch fallen Lieder von externen Quellen auch schon mal ganz aus der Liste raus. Im Freestyle-Menü muss man auch nichts hinzufügen, man kann direkt ein Gerät auswählen, in den Ordnern blättern und das entsprechende Lied starten. Einen extra Partymodus braucht Lips nämlich nicht, denn bei allen Liedern lässt sich separat auswählen, ob man Einzeln/Gegeneinander, im Duett, als Vocalmatadoren, im Kuss-Modus oder beim Zeitbombenspiel antreten möchte.
Auch die Songs anderer Lips-Discs werden angezeigt, das Wechseln dieser ist jedoch etwas umständlich. Öffnet man nämlich die Laufwerksschublade, so kehrt die Xbox sofort ins Dashboard zurück. Man muss das Lied starten, bis man aufgefordert wird, die Lade zu öffnen und die Disc zu wechseln, erst dann funktioniert es. Nach dem Lied muss man allerdings auch gleich wieder die Number One Hits-Disc einlegen. Das ist leider etwas umständlich - bei Rock Band 1 und 2 war das durch das Speichern der Songs auf Festplatte deutlich besser gelöst.
Just Dance Um bei einem Lied die Sternenkraft zu aktivieren, reicht dieses Mal eine einfache Bewegung mit dem Mikrofon. Dafür taucht zwischen den Textpassagen eines Songs hin und wieder der eigene Avatar auf, der eine Bewegung ausführt. Ahmt man diese nach, erhält man Extra-Punkte. Ebenso, wenn getimte Geräusche gespielt werden sollen, dann muss man das Mic einfach nur im Takt schütteln – die Bewegungssteuerung ist der Wii-Steuerung sehr ähnlich, zieht man mal die Zeigefunktion ab.
The Look Auch die Präsentation hat noch mal zugelegt. Ob tanzende Avatare, virtueller MP3-Player im Freestyle-Modus, die Statistiken in „Mein Lips“ oder Menüs an sich; all das lässt den Vorgänger doch etwas alt aussehen. Auch wenn Grafik bei Musikspielen eigentlich keine Rolle spielt, ist es ganz nett – wer die langweilig aussehenden PS2-Singstars kennt, wird mir zustimmen.
Fazit:
Entwickler iNiS hat genau da angesetzt, wo man ein Karoake-Spiel verbessern kann, bei den Feinheiten. Mit zahlreichen Verbesserungen, 40 neuen Songs für unter 40 Euro (ohne Mikrofone) und Kompatibilität zu Disc und Download-Content des Vorgängers kann man als Karaoke-Fan und Party-Gastgeber hier jedenfalls nichts falsch machen.
Da dieser Tage schon Lips: Deutsche Partyknaller erscheint, darf man auf weitere Addons hoffen - und darauf, dass in diesem Rahmen noch einige Songs, die man schon immer mal singen wollte, das Licht der Konsolen-Karaokewelt erblicken werden. Also ran, iNiS und Microsoft: Man muss es ja nicht gleich so übertreiben wie Sony, aber ein paar ganz spezielle Themen-Addons wären nicht schlecht.
Lips: Number One Hits ist wie üblich als Version mit und ohne Mikrofone erhältlich.
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