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Bakugan: Battle Brawlers

Entwickler: Neversoft
Publisher: Activision

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 30 bis 60 €

Systeme: DS, PlayStation 2, PlayStation 3, Wii, Xbox 360

Inhalt:
Es ist schier unglaublich, welchen Einfluss der jugendliche Anime-Bereich mittlerweile auf die hiesige Spielzeugindustrie hat. Nach den geschickt vermarkteten Franchises Yu-Gi-Oh und Pokemon und dem leicht unterlegenen Beyblade folgt mit Bakugan bereits der nächste Titel, dessen Ausschlachtung unmittelbar bevorsteht. Während das Sammelkartenspiel hierzulande bereits die Runde macht, die TV-Serie ihren Platz gefunden hat und auch der Name etabliert scheint, geht es jetzt an die virtuelle Verwertung. Und die hält, was die Sache verspricht – im positiven wie im negativen!

Meinung:
Dabei stellt sich natürlich erst einmal die Frage, inwiefern es Sinn macht, ein bereits etabliertes Sammelkartensystem überhaupt auf die Konsole zu bringen, wenn aufgrund der fehlenden Dynamik eines echten Duells zweier menschlicher Kontrahenten die Atmosphäre bereits zum Leiden verdammt ist. Dem gegenüber steht natürlich das Argument, dass es langfristig kostengünstiger ist, beim virtuellen Ableger zu bleiben, da man hierbei ohne kostenintensive Updates irgendwann auch an die stärksten Karten/Elemente herankommt. Im Großen und Ganzen wäre damit allerdings schon wieder vorab eine Diskussion angerissen, die in diesem Sparte fast schon zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Spiele, in denen Objekte wie Karten eine große Rolle spielen und die Action bestimmen, sind eben eine Sache für sich und haben auch ein ganz spezielles Publikum. Und nur dieses sollte in den folgenden Spalten auch weiter lesen!

Vereinfachter Aufbau
Nun, da sich die Vergleichsmöglichkeiten anbieten und sich die unzähligen Parallelen zu den bekannten Systemen nicht verdrängen lassen, sei erst einmal darauf hingewiesen, dass Bakugan scheinbar auf ein noch jüngeres Publikum zielt. Das Spielkonzept ist simpler strukturiert, und obschon die Einflussmöglichkeiten im strategischen Bereich kaum geringer sind als beispielsweise im Yu-Gi-Oh-System, wird man zu Bakugan einen vermeintlich schnelleren Zugang finden. Hierfür sorgt auch das sehr umfassend aufgebaute Tutorial, welches Zielvorgaben und Regeln von der Pike auf erklärt und für alle Fragen auch direkt die richtigen Antworten parat hält.

Schleudertrauma
Die Inszenierung der eigentlichen Action hingegen zeigt in Bakugan: Battle Brawlers einen völlig anderen Ansatz. Statt Adventure-like nach neuen Gegnern zu suchen, und durch das bloße Ausspielen von Karten in die Action einzutauchen, muss man die kugelförmigen Hauptakteuere mittels Sixaxis auf die ausliegenden Karten schleudern. Hierbei gilt es, die Umgebung und die Schwunganzeige zu berücksichtigen, denn nur derjenige, der seinen Bakugan auch auf eine der elementaren Torkarten wirft, wird im Spiel langfristig Fortschritte machen. Die Torkarten sind schließlich auch das eigentliche Zielobjekt. Sie sind in den Farben Gold, Silber und Bronze vorhanden und haben jeweils andere Fähigkeiten, die sich sofort auf den Bakugan übertragen, den man auf sie geschleudert hat. Ziel eines jeden Spiels ist es daher auch, alle drei Torkarten in seinen Besitz zu bringen. Doch wie gelingt dies?

Battle Brawlers
Nun, natürlich spielen die Kämpfe im Bakugan-System eine elementare Rolle. Sollten nun also zwei Spieler verfeindete Bakugans auf einer Torkarte platziert haben, kommt es zum unvermeidlichen Kampf. Dieser ist im Grunde genommen in seinem Ausgang vorbestimmt, denn es gewinnt jedes Mal die Kreatur mit der größten G-Power. Allerdings kann man während den Auseinandersetzungen Einfluss nehmen und die Kampfbedingungen verändern – so wie eben in jedem geläufigen Sammelkartenspiel. Weiterhin warten einige Minispiele in den Fights, sei es nun ein Reaktionstest oder ein paar fordernde Bewegungen am Gamepad, die das Ganze ein wenig lebendiger gestalten und den spielerischen Einfluss noch mal verdeutlichen.

Ein wenig Strategie
Der taktische Aspekt des Spiels besteht nun darin, seine Bakugans clever auf die Karten zu verteilen und sich somit einen Vorteil dem Mitspieler gegenüber zu sichern. Vor jeder Runde hat man drei der niedlichen Kreaturen zur Auswahl, und es bleibt jedem selbst überlassen, ob er durch eine doppelte Kartenbesetzung direkt eine Karte erobert, oder ob man lieber alle Karten zu besetzen versucht, um auf diesem Wege auch mehrere Kämpfe inszenieren zu können. Die ersten Erfahrungen zeigen jedoch, dass man sich hier ab und zu auch mal zurückhalten sollte, da eine blinde Eroberungsstrategie meistens in die Hose geht. Ein wenig Tiefe, gerade im taktischen Sektor, steckt also schon hinter dem System, wenngleich es nie zu einer echten Herausforderung avanciert. Hat man die Sache nämlich einmal durchschaut, sollte man sich auch in späteren Runden leicht zurechtfinden und seinen Einfluss problemlos geltend machen können.

Bewährter Anime-Style

Schlicht, aber doch intensiv: Battle Brawlers hat die Grafik der gleichnamigen Anime-Serie 1:1 übernommen und vermittelt den bereits bestehenden Fans sofort ein heimeliges Gefühl. Im Gegensatz zum Trickfilm sind die Bewegungsabläufe auf der Konsole jedoch ein bisschen ästhetischer und sprengen den an sich etwas steifen Rahmen. Ansonsten ist alles wie gehabt: Eigenwillige Charakterzeichnungen, klassische Figuren und sympathische Monster – das ist schließlich auch der Stoff, den Anime-Liebhaber und Genre-Spezies lieben!

Fazit:
bjoernBakugan: Battle Brawlers ist definitiv kein System, mit dem man Wochen und Monate verbringen kann, weil auf der Konsole einfach die nötige Spieltiefe fehlt und man mangels Updates irgendwann an seine Grenzen stößt. Dieser Aspekt – und das liegt in der Natur der Sache – ist auf den Sammelkarten alleine schon wegen der regelmäßigen Erweiterungen einfach besser ausgearbeitet. Ansonsten ist das Videogame sicherlich eine interessante Alternative, die sich finanziell im Rahmen hält und aufgrund ihrer kompakten Präsentation eine ganze Spur übersichtlicher geraten ist. Das Prädikat 'nur für Fans' wird Battle Brawlers aber selbstredend nicht abschütteln können. Doch diejenigen, die die Serie bereits lieb gewonnen haben, sollten auch ruhig mal schauen, was Activision hier abgeliefert hat. Dass das System nämlich einen gewissen Reiz versprüht, lässt sich trotz aller Simplizität im Aufbau nicht leugnen!

Bakugan: Battle Brawlers - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Bj�rn Backes

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.125 Grafik: 8.00
Sound: 6.00
Steuerung: 8.00
Gameplay: 6.50
Wertung: 7.125
  • Leicht verständliches System
  • Narrensicheres Tutorial
  • Nette Anime-Style-Grafik
  • Langfristig zu wenig Tiefe
  • Wenige individuelle Eigenschaften
  • Steht inhaltlich im Schatten der starken Konkurrenz

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Rezension vom: 22.11.2009
Kategorie: Action
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