Shaun White Snowboarding World Stage
Entwickler:
Ubisoft
Publisher:
Ubisoft
Genre:
Sport
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
46 €
Systeme:
Wii
Inhalt:
Was macht den Winter zum Winter? Richtig: Schnee. Und was macht man im Schnee? Richtig: Jede Menge abgefahrenes Zeug. Also Snowboard schnappen, rauf auf den Gipfel und ab geht die Post. Wie? Keine Zeit? Keine Lust? Kein Geld? Kein Snowboard?! Macht nix, denn mit Shaun White Snowboarding World Stage für die Nintendo Wii kann man sich auch im heimischen Wohnzimmer die Knochen brechen – vorausgesetzt, man nennt das Balance Board sein Eigen.
Meinung:
Die Integration des Balance Boards ist nämlich die grundlegende Änderung gegenüber dem Vorgänger Road Trip, der uns bereits im vergangenen Jahr viel Spaß bereitete. Leider ist sie auch so ziemlich die einzige, denn ansonsten wurde das Spielprinzip fast eins zu eins übernommen.
Weltherrschaft? Her damit! Ziel des Spiels ist es, sich seinen Weg an die Spitze der World Stage Championship zu bahnen. Um das zu erreichen, muss man im World Ranking aufsteigen, angefangen auf der Anfänger- bis hin zur Profi-Stufe. Dieser Weg zur Welt-Dominanz im Snowboard-Business ist gewiss kein leichter. Daher muss man immer schön brav über die Pisten heizen und abgefahrene Tricks abziehen.
Dies kann man entweder allein mit der Wii-Remote machen oder diese in Verbindung mit dem Balance Board nutzen. Die Aktionen auf dem Balance Board ersetzen dann die Richtungsbewegung der Fernbedienung. Lediglich die Tasten für die Tricks (A und B) muss man mit dieser dann noch bedienen. Da die Steuerung über die Wii-Remote allein ziemlich langweilig und für Leute ohne ruhiges Händchen nicht wirklich leicht ist, ist die Nutzung des Balance Boards die bessere Option – vorausgesetzt man erfüllt die körperlichen Anforderungen wie Beweglichkeit, Stehvermögen und fitte Beinmuskulatur. Egal ob mit Controller oder dem Balance Board – die Tricks müssen vor der Ausführung gelernt werden, wenn man ganz nach oben will. Denn viele Punkte gibt es nur durch coole Trickserien – und die müssen erst einmal sitzen. Daher ist zunächst üben, üben, üben angesagt. Egal, für welche Option man sich entscheidet, auf die Nase fliegt man gerade am Anfang sehr oft. Gibt man sich etwas Zeit und investiert etwas Energie in das Erlernen der Moves, läuft alles nach ein paar Runden wie geschmiert. Lediglich schnelle Bewegungen, die man bei fortgeschrittenen Tricks ausführen muss, misslingen hin und wieder mal. Da hilft nur aufstehen, Blut abwischen, weiterfahren! Power durch Freundschaft Da wir es hier nicht mit einer total ernsten Simulation, sondern mit einem Fun-Game zu tun haben, gibt es neben den coolen Tricks auch bestimmte Spezialfähigkeiten, die das Geschehen noch abgefahrener machen. Um diese Spezialpower zu aktivieren, muss man mit Trickserien erst einmal die Respekt-Anzeige füllen. Ist diese voll, hängt die zu benutzende Fähigkeit von der Wahl des Freundes ab, den man sich zuvor ausgesucht hat.
Aus 13 Fahrern muss zunächst der eigene Charakter ausgewählt werden. Anschließen sucht man sich aus dem übrig gebliebenem Dutzend den passenden Begleiter aus, der einen tatkräftig unterstützt. Dieser hat nämlich eine spezielle Respekt-Power, mit der er uns einen kurzzeitigen Bonus auf eine bestimmte Fähigkeit ermöglicht. Ansonsten unterscheiden sich die Fahrer spürbar in Tempo, Sprung, Grip, Landung und Gewicht. Shaun White selbst kann übrigens nur als Fahrer verwendet werden.
Abwechslung pur Auf den abwechslungsreichen Pisten, die nach und nach freigeschaltet werden müssen, bieten sich massenweise Gelegenheiten coole Jumps mit atemberaubenden Spins und tollen Grabs auszuführen. Die Levels sind wie beim Vorgänger schon sehr hübsch gestaltet und bieten viel Freiraum für waghalsige Experimente. Die verschiedenen Aufgaben, die man zum Aufstieg in der Karriere bewältigen muss, sind denen vom ersten Teil sehr ähnlich. Mal muss man sich im Zeitfahren behaupten, mal in einem Rennen, mal in der Pipe und, und, und. Das allein macht schon sehr viel Spaß, richtig heftig steppt der Bär aber erst im Koop-Modus.
Wie schon zuvor können sich drei weitere Mitspieler nahtlos ins Spielgeschehen einklinken und mitfahren. Die erzielten Scores werden dann in der gerade aktiven Karriere vermerkt. Cool ist auch der Hot Seat-Modus, bei dem bis zu vier menschliche Spieler abwechselnd gegeneinander antreten. Das Ganze funktioniert aber auch im Splitscreen. So schön der Multiplayer auch sein mag, birgt er auch gewaltige Nachteile. So kann immer nur ein Spieler das Balance Board benutzen, die anderen müssen sich mit dem Schwingen der Hände begnügen. Vielleicht hatte man auf Entwicklerseite aber auch einfach nur Angst vor Massenkarambolagen im Wohnzimmer. Des weiteren unterstützt das Spiel keinen Online-Modus, sodass spaßige Wettkämpfe im WWW leider ausbleiben.
Frei nach Schnauze Mit von der Partie ist auch wieder so unnützes Zeug wie neue Klamotten und Boards, was jedoch keinen Einfluss auf das Spielgeschehen hat, sondern nur dem eigenen Geschmack dienlich ist. Aber auch sinnvolles kann freigeschaltet werden. So lassen sich auch Locations und Charaktere für den Multiplayer-Modus erspielen. Nett ist auch die Idee, eigene Tricks entwerfen zu können. Blöd nur, dass dieser Create-a-Trick nur mit dem Wii MotionPlus-Modul funktioniert. Das hätte man sich auch schenken können.
Hoch oben auf dem Gipfel? Die Grafik ist insgesamt hübsch anzusehen, wenn auch nicht überragend. Das liegt vor allem daran, dass sich im Vergleich zum Vorgänger nicht wirklich viel getan hat. Hier und da Pop-Ups, vereinzelte Clipping-Fehler sind immer noch ein Problem und auch der Detailgrad ist ausbaufähig. Ansonsten ist alles trotz Schnee ziemlich bunt und knallig gehalten. Der Sound überzeugt mit typischer Trackliste und netter Geräuschkulisse, die Sprachausgabe ist alles in allem okay.
Fazit:
Mal ehrlich: Bis auf ein paar kleine Veränderungen hat UbiSoft uns hier ein- und dasselbe Spiel zum zweiten Mal hingeklatscht. Normalerweise wäre dies ein Grund für einen völligen Verriss. Doch was will man als Tester machen, wenn man einfach nicht mehr von seinem Snow..., pardon – Balance Board runter kommen will?! Die Integration dieser Steuerungsmöglichkeit gleicht jede Schwäche wieder aus, auch wenn die Steuerung hier und da an Präzision zu wünschen übrig lässt. Die abwechslungsreiche Karriere sowie der gnadenlos spaßige Multiplayer runden das Vergnügen ab. Zwar befindet sich Shaun White Snowboarding World Stage technisch im Mittelmaß und kommt ohne Online-Modus daher, angespielt haben sollte man es – auch als Sport-Muffel – auf jeden Fall!
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
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