Das Vermächtnis: Der Baum des Lebens
Entwickler:
City Interactive
Publisher:
Ubisoft
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
30 €
Systeme:
PC
Testsystem:
CPU: AMD Athlon X2 6000+ (3 GHz Dualcore); 6GB RAM; Grafikkarte: Ati Radeon 4850 mit 512MB, Windows Vista, DirectX 10.1
Anforderungen:
Windows XP/Vista; DirectX 9.0c; CPU: 2.0 GHz (1.6 GHz bei Dual Core); RAM: 512 MB (1 GB für Vista); Geforce oder Radeon mit 128 MB; 4GB auf der Festplatte
Inhalt:
Adventure-Fans können sich zu keiner Jahreszeit wegen mangelnder Auswahl beschweren. Was hatten wir dieses Jahr nicht schon an Splashhits: The Whispered World, Runaway 3 oder Machinarium. Und auch zahlreiche Abenteuer, die "nur" gut waren, haben wir getestet. Klar, dass auch der Jahresausklang nicht ohne Adventures auskommt. In diesem Fall handelt es sich um Das Vermächtnis: Der Baum des Lebens von City Interactive und Ubisoft.
Meinung:
Die Archäologin Sylvie Laroux hat nach den Ereignissen des Vorgängers (die für diesen zweiten Teil nicht von Belang sind) ein Buch geschrieben und geht auf Lesereise. Doch bevor sie ihr Buch in Venedig vorstellt, macht sie noch einen Abstecher in die Bretagne, um dort im Auftrag eines Museums eine geheimnisvolle Kiste zu untersuchen. Zwar arbeitete schon jemand daran, doch der hatte neuerlich einen mysteriösen Unfall an den Klippen. Sylvie sucht also erst einmal alle Informationen zusammen, die ihr Vorgänger schon gesammelt hatte, und kommt dabei einer geheimnisvollen Organisation in die Quere, die jeden tötet, der dem Geheimnis des Baums des Lebens zu nahe kommt.
Klassischer Eindruck Auf den ersten Blick sieht Das Vermächtnis 2 fast wie ein längst vergessenes Relikt aus alten Adventure-Tagen aus. Die nicht ganz taufrisch wirkende Grafik ist im realistischen Stil gehalten. Geräte wie Kopierer und Schredder sehen aus wie echt, sind aber auch nicht animiert, sondern haben beim Öffnen einfach ein weiteres Standbild. An den Schauplätzen gibt es animierten Regen oder andere Kleinigkeiten, die zwar nicht schlecht, aber schon etwas betagt wirken. Die Charaktere werden in 3D dargestellt, was auch nicht unbedingt top aussieht. Immerhin wurden für die Figuren Schatteneffekte eingebaut, die man aber auch abstellen kann, falls man einen älteren Rechner hat, der damit Probleme bekommt. Zwischendurch gibt es Zwischensequenzen zu sehen, die nicht schlecht, aber auch nicht herausragend sind. Trotz alledem hat die Grafik ihren eigenen, klassischen Charme, der sich nicht absprechen lässt.
Keine Experimente Vom Gameplay her gibt es hier nichts Neues. Eine spannende Story voller archäologischer Geheimnisse wird erzählt und ansonsten klassische Adventurekost geboten. Man kombiniert Gegenstände und benutzt sie mit der Umgebung – nicht selten werden dabei Pinsel, Chemikalien usw. eingesetzt, um antike Dinge zu reinigen und zu restaurieren. Hin und wieder gibt es Puzzles zusammenzusetzen, Codes herauszufinden sowie Verschiebe- und Drehrätsel zu lösen, die beschäftigen, aber auch nicht überfordern. Manchmal dauert es aber dann doch eine Weile bis man zur Lösung gelangt.
Sackgassen Probleme bekam ich im ersten Kapitel, als ich eine Person nochmals hätte ansprechen müssen, da bei dieser eine neue Dialogoption verfügbar war. Diese Option hätte mich zu einer anderen Person geführt, die man sonst nicht auf dieses Thema ansprechen kann. Da ich aber zuerst etwas anderes gemacht habe, war die anzusprechende Person plötzlich weg und kam auch nicht mehr, das Spiel hing in einer Sackgasse fest. Beim zweiten Versuch habe ich es anders gemacht - mit Erfolg. Seltsamerweise war die betroffene Person eigentlich ohne Grund weg gewesen, im späteren Ablauf war sie wieder an derselben Stelle. Frustrierend ist es natürlich, wenn man keinen passenden Speicherstand parat hat. Eventuell gibt es unter gewissen Umständen ja auch noch weitere Sackgassen, entdeckt habe ich allerdings keine mehr.
Alles auf einem Klick Die Steuerung ist einfach gehalten, man kann alles mit Links- und Rechtsklicks erledigen. Unten ist stets die Inventarleiste, mit der man sehr schnell und unproblematisch arbeiten kann, während oben eine Menüleiste eingeblendet wird, sobald man den Mauszeiger nach oben bewegt. Auch eine Hotspot-Funktion fehlt nicht –man wird sie öfter mal benötigen, um anklickbare Punkte zu finden, da diese in der normalen Ansicht oft nicht alle sofort erkennbar sind.
Blitzschnell Das Spiel stellt sich automatisch auf die Auflösung des Desktops ein, und blendet bei Widescreen-Bildschirmen einfach links und rechts einen Balken ein. Das Umschalten auf den Desktop oder andere Programme funktioniert sehr schnell, da das Spiel nur vortäuscht, einen komplett neuen Bildschirm zu öffnen, und stattdessen in einem Fenster läuft - ohne Ränder und Bedienelemente - , das den ganzen Bildschirm einnimmt. Bis man nicht mal umgeschaltet hat, merkt man das auch nicht.
Sound? Gelungen Was an Das Vermächtnis: Der Baum des Lebens besonders hervorsticht, ist der Sound. Die Musik ist atmosphärisch, unheimlich und spannend - also rundum gelungen. Stets passt sie zur mysteriösen Geschichte und den Schauplätzen. Auch die deutsche Sprachausgabe ist sehr ordentlich und trägt ihren Teil zum Gesamtbild bei.
Fazit:
Im Gesamtpaket haben wir bei Das Vermächtnis: Der Baum des Lebens ein ordentliches Adventure, das kaum Schwächen zeigt, aber auch nicht viel Neues bietet. Sound, Sprachausgabe und Musik sind richtig gut, die Grafik erinnert im positiven Sinne an frühere Zeiten und die Bedienung geht sehr locker von der Hand – völlig ohne einen zusätzlichen Inventarbildschirm, wie man ihn neuerlich öfter mal sieht. Adventurefans können hier also kaum etwas falsch machen. Solltet ihr euch für das Spiel entscheiden, vergesst nicht immer wieder mal zu speichern und vor allem mehrere Speicherslots anzulegen.
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Autor der Besprechung:
Michael Hambsch
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