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Disciples III: Renaissance

Entwickler: Kalypso Media
Publisher: Kalypso Media

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 43,36 €

Systeme: PC

Testsystem: Intel CoreDuo E2180, 2GB Ram, ATI HD3870, Win 7 Pro

Anforderungen: 2Ghz CPU, 512MB Ram, 10GB HDD, Windows XP/Vista/7

Inhalt:
Vor knapp 10 Jahren erschien mit Disciples ein rundenbasiertes Fantasy-Strategiespiel, welches ein paar Jahre später sogar einen Nachfolger bekam. Allerdings fristete die Serie ein Schattendasein im Glanze von Heroes of Might and Magic oder Age of Wonders. Disciples 3 bietet dem Liebhaber des Genres jetzt endlich Nachschub, nachdem in letzter Zeit eigentlich nur Kings Bounty samt Erweiterung diese Spielegattung am Leben erhielt.

Meinung:
Zug um Zug wandelt man mit seinen Anführern auf einer Weltkarte umher, sammelt Rohstoffe, vergrößert das Einflußgebiet des eigenen Königsreiches, kämpft gegen Monster und verfeindete Parteien und verbessert die Anführer wie bei einem Rollenspiel durch Stufenanstiege und zahlreichen Ausrüstungsgegenständen. Leider sind gameplayrelevante Objekte auf den Karten nicht immer sofort zu erkennen. Ein Tag und Nachtwechsel gewährt bestimmten Einheiten Boni und bringt etwas mehr strategische Planung ins Spiel. Genretypisch stellt sich schnell das „Nur noch einen Zug“ Syndrom ein und ehe man sich versieht, zwitschern draußen schon wieder die Vögel.

Drei Parteien
Insgesamt gibt es drei spielbare Parteien, welche jeweils eine eigene Kampgne spendiert bekommen haben, die sich um einen ihrer Anführer dreht. Die nette Geschichte wird dabei hauptsächlich in gezeichneten Hintergründen von guten Sprechern erzählt. Die drei Völker "Imperium", "Elfen" und "Legion der Verdammten" unterscheiden sich am deutlichsten natürlich in den ihr zugeordneten Einheiten. Neben diesen gibt es auch zahlreiche neutrale Kreaturen, denen man in der rauhen Welt von Nevendaar begegnen wird.
Neben den Kampagnen in drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden kann man auch Einzelkarten gegen den Computer oder einen menschlichen Spieler im Hot-Seat-Modus spielen.

Das Reich vergrößern
Anders als bei Heroes of Might and Magic werden rohstoffproduzierende Gebäude nicht eingenommen, sondern sie müssen im eigenen Einflußbereich liegen, um täglich für einen Zufluß von entsprechenden Resourcen zu sorgen. Hierzu gibt es auf der Karte Wächtersteine, die man einnehmen kann. Vom Gegner kontrollierte Wächtersteine werden von einem Wächter, der vom Volk abhängig ist, beschützt. Diese zähen Gesellen teilen ordentlich aus und sollten am besten schon im Vorraus mit Zaubern geschwächt worden sein. Erobert man einen Wächterstein wird natürlich auch ein eigener Wächter platziert. Auf Wunsch können dem Wächter auch weitere Einheiten zur Seite gestellt werden, um wichtige Rohstoffe möglichst sicher zu schützen

Die Armee
Während man bei Heroes of Might and Magic immer zahlreiche Einheiten eines Typus rekrutiert und diese „stackt“, sind bei Disciples 3 alle Einheiten Unikate. Zwei Bogenschützen, belegen auch zwei Einheitenslots des Anführers. Die Anzahl der Einheiten die unter einem Anführer dienen sind abhängig von seinen Führungsqualitäten. Der Führungswert steigert sich mit Levelaufstiegen des Anführers. Erfahrung erhält man, wen wunderts, für gewonnene Schlachten. Bei jedem Levelaufstieg darf man nicht nur rollenspieltypisch die Attribute seines Anführers steigern, sondern in einem Fähigkeitslabyrinth diesen noch weiter mit aktiven und passiven Fähigkeiten individualsieren.
Genau wie der Anführer können auch die einzelnen Einheiten Erfahrungspunkte sammeln und so im Level aufsteigen. So werden die Einheiten über die Zeit immer stärker und wertvoller. Stirbt eine Einheit, kann sie glücklicherweise im Tempel einer nahegelegenen Stadt wiederbelebt werden. Erst wenn ein Anführer und seine gesamte Armee komplett vernichtet wird, verliert man eine wertvoll aufgelevelte Einheit für immer. Eine gute Idee, die eine Einheit nicht so austauschbar macht.

Städtebau
Der Ausbau der Städte beschränkt sich hauptsächlich die Einheitenbehausungen und einige wenige Zusatzgebäude, wie einen Händler oder dem Turm der Magier. In letzterem können Zauber erforscht werden, die auf der Weltkarte angewendet werden.
Für jede Einheit gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, diese in mehreren Stufen zu verbessern und zu spezialisieren. Aus einem einfachen Zaubergelehrten kann so im Laufe der Zeit ein mächtiger Magier werden. Einmal für einen Aufrüstungspfad entschieden, verschließen sich einem die anderen Bauoptionen.

It's magic
Kein Fantasyspiel ohne Magie. Und so werden auch bei Disciples Blitze vom Himmel beschworen oder die Kunst der Heilmagie angewandt. Die meisten Zaubersprüche werden auf der globalen Karte angewandt, um beispielsweise wie bereits erwähnt gegnerische Einheiten im Vorhinein zu schwächen oder die eigenen Kämpfer mit Rüstungszauber zu unterstützen. Während eines Kampfes kann man nur auf die Sonderfertigkeiten der eigenen Einheiten oder aber auf Runen, Artefakte und einmalige Zauberspruchrollen zurückgreifen, die man auf der globalen Karte gefunden oder bei einem Händler erworben hat. Leider ist das Inventar etwas unübersichtlich und ungeordnet, so dass man bei vielen Gegenständen etwas den Überblick verliert.

Im Kampf
Zentrales Element von Disciples 3 sind die zahlreichen Schlachten mit gegnerischen Anführern, Städten oder neutralen, fest auf der globalen Karte herumstehenden Feinden. Der Kampf selber findet auf einem zufällig erstellten Schlachtfeld statt. Maximal neun Einheiten pro Seite stehen sich auf den recht großen Feldern gegenüber und dürfen nun der Reihe nach ziehen. Ein hoher Initiativewert lässt eine Einheit eher zum Zuge kommen. Innerhalb ihrer Bewegungsreichweite können Einheiten Feinde angreifen. Fernkämpfer oder Zauberer feuern natürlich übers gesamte Schlachtfeld.

Eine angreifende Einheit teilt Schaden anhand ihrer Angriffswerte und der gegnerischen Verteidigung aus. Um dem Kampf etwas mehr Würze zu verleihen können sich Einheiten gegenseitig decken oder bestimmte Felder besetzt werden, die Angriffsboni gewähren. Die in der Regel aggressiv agierende KI reagiert in den Kämpfen manchmal unerwartet und lässt häufig die Spezialfelder außer Acht. Das Schlachtfeld ist insgesamt etwas zu groß geraten, wodurch Fernkämpfern eine wichtige Rolle zuteil wird, da sie häufig schon ein paar Mal angreifen können bevor sie von einem Nahkämpfer erreicht werden.

Dunkler Grafikstil
Die Welt von Disciples ist düster und setzt auf einen realistischeren Stil als das comichafte Heroes of Might and Magic. Die Grafik weiß zu gefallen, auch wenn gerade die Menüs in ihrem konstrastreichen, dunklen Stil etwas unübersichtlich wirken. Während der Kämpfe kann man eine dynamische Kampfkamera einschalten, die immer nah ans Geschehen zoomt, wenn es zu einem Angriff kommt. Die schick animierten Figuren rücken so in den Fokus, aber nach ein paar Mal wird man auf die starre Kamera wechseln, da diese einfach mehr Übersicht bietet und die Kämpfe nicht unnötig in die Länge zieht.

Sprachausgabe und Sound sind gut. Leider wiederholt sich die Musik recht schnell. Gespeichert werden darf natürlich jeder Zeit, was in den schweren Kampagnen auch sehr sinnvoll ist. Erwähnenswert ist auch das für heutige Verhältnisse umfangreiche Handbuch, welches eine recht lange Einführung in die Hintergrundsgeschichte der Welt von Disciples gewährt und alle wichtigen Spielelemente erklärt. Neulinge sollten diese und die im Spiel integrierten Videotutorials auf jeden Fall aufmerksam studieren, um im späteren Spielverlauf nicht überfordert zu sein.

Gegeneinander
Kaum ein Genre eignet sich so sehr mit mehren Spielern gespielt zu werden wie die Rundenstrategie. So ist es nicht verwunderlich, dass Disciples 3 auch mit einem Hot-Seat-Modus aufwartet, um sich mit einem Freund gemütlich vorm Rechner spannende Gefechte zu liefern. Denn auch wenn Disciples 3 durchaus eine brauchbare KI bietet, verschafft einem nichts mehr Genugtung als nach einer langen und intensiven Schlacht gegen einen menschlichen Kollegen als Sieger hervorzugehen. Ein Onlinemodus fehlt leider gänzlich, allerdings eignet sich die Rundenstrategie dazu auch nur bedingt. Etwas schwerwiegender fällt da schon das Fehlen eines Karteneditors, um für kostenlosen Kartennachschub zu sorgen.

Fazit:

sebastian

Ich habe die Vorgänger nie gespielt, zähle aber die "Heroes of Might and Magic"-Serie zu meinen absoluten Favoriten und bin so natürlich schon vom Spielgenre angetan. Disciples 3 hat deutliche Anleihen des Spielprinzips, ist aber alles andere als eine dreiste Kopie.
Am auffälligsten ist natürlich der deutlich düstere Stil des Spiels, aber auch die spannenden, auf Dauer allerdings etwas eintönigen Kämpfe laufen in ihrer Mechanik etwas anders ab und bilden den Hauptfokus des Spiels. Das Aufleveln der Anführer und der Einheiten ist äußerst motivierend, dafür ist der Städteausbau eher langweilig.

Liebhaber von RPG-Rundenstrategiespielen können auf jeden Fall zugreifen und sich auf ein herausforderndes lang anhaltendes Spielerlebnis mit einigen Macken freuen, welches durch einen knackigen Schwierigkeitsgrad, einer netten, aber leider etwas bieder präsentierten Hintergrundsgeschichte und einen Hot-Seat-Modus punktet. Alle anderen sollten sich bewusst sein, dass Disciples 3 sich durch einen hohen Schwierigkeitsgrad auszeichnet und man sich erst ins Spiel einarbeiten muss.


Disciples III: Renaissance - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Sebastian Köller

Screenshots


Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.8125 Grafik: 7.50
Sound: 7.75
Steuerung: 7.75
Gameplay: 8.25
Wertung: 7.8125
  • Motiverender Helden- und Einheitenausbau
  • Großer Spielumfang
  • Moderate Hardwareanforderungen
  • Kämpfe auf Dauer etwas eintönig

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Rezension vom: 12.07.2010
Kategorie: Strategie
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