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All Points Bulletin - APB

Entwickler: Electronic Arts
Publisher: Electronic Arts

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 36,39 €

Systeme: PC

Testsystem: Intel Core Duo @ 3 GHz, 4 GB RAM, ATI Radeon 4800 HD

Anforderungen: 2.2 GHz Core Duo, 2 GB RAM, 15 GB Festplattenspeicher, Grafikkarte mit 256 MB und Pixel-Shader Support 3.0

Inhalt:
Angesichts des finanziellen Kapitals jugendlicher Hip-Hoper war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis ein Videospiel-Publisher auf die Idee kommen würde, dieses Phänomen auf den boomenden Markt der MMORPGs zu übertragen, um richtig Kasse zu machen. Das Rennen hat in diesem Fall Global Player EA gemacht, der mit dem nun erschienenen All Points Bulletin (im Folgenden nur APB genannt) sozusagen die beiden Blockbuster GTA und WoW miteinander verknüpft.

Meinung:
Wie jedes andere Online-Rollenspiel benötigt natürlich auch APB eine Story, um dem Ganzen einen Rahmen zu geben. Da die Spielwelt aber (Hip-Hop-)Realität möglichst entsprechen soll, lässt sich der Hintergrund des Spiels natürlich nicht mit der epischen Weite von WoW oder Conan vergleichen: Als die Obrigkeit die Gewalt in den Straßen der fiktiven Großstadt San Pedro nicht mehr in den Griff bekommt, setzt die neue Bürgermeisterin ein bahnbrechendes Gesetzt durch. Fortan ist es jedem Bürger der Stadt erlaubt, beliebige Waffen zu tragen, um damit seine Interessen zu schützen. Die Folge dieser NRA-Traumwelt sind natürlich marodierende Horden, die durch die Straßen der Stadt ziehen. Und zu diesen gehört natürlich auch der Spieler.

Räuber und Gendarm
Dabei will sich, wie aus anderen Rollenspielen bekannt, natürlich erstmal für die richtige Seite entschieden werden. Denn nicht alle Bürger San Pedros nutzen das Faustrecht dazu, ihre eigenen Gelüste zu befriedigen. Mancher erkennt nun erst recht, dass die Gesetze der Regierung auch ihr Gutes haben und beschließt, fortan eben das Gesetz zu verteidigen. Zwischen diesen beiden Fraktionen – Krimineller und Miliz – gilt es sich nun zu entscheiden. Wobei natürlich klar ist, dass die Begriffe „Gut“ und „Böse“ keiner von beiden Seiten eindeutig zugewiesen werden können.

Gleich und gleich
Im Grunde haben sich Spieler in beiden Gruppierungen nämlich relativ ähnlich zu verhalten: Sie schließen sich zu Banden (fast zwingend notwendig), Gruppen oder Clans zusammen, erledigen Aufträge, die ihnen ihre Kontaktmänner (und -frauen) zuschustern und erarbeiten sich so einen guten Ruf bei der jeweiligen Fraktion. Diese Quests gleichen sich auf beiden Seiten des Gesetzes deutlich, definieren sich fast immer über Waffeneinsatz, kombiniert z. B. mit einem Einbruch bzw. einer Razzia oder dem Hacken eines wichtigen Computers. Traditionelle MMORPG-Kost also.

Spring oder stirb
Auffällig ist aber, dass das Tempo von APB deutlich höher ausfällt als bei der Online-Konkurrenz. Hektisch, knallhart und gnadenlos – eben ganz so, wie Hip-Hoper Großstädte sehen (wollen) – geht es in APB zur Sache, Momente zum Durchatmen sind rar gesäht. Dementsprechend erinnert auch die gelungene Steuerung des Spiels eher an einen Third-Person-Shooter, als ein Rollenspiel: Wer in San Pedro überleben will, braucht gute Reflexe und funktionstüchtige WASD-Tasten. Ducken, Springen und Zielen sollte man natürlich auch beherrschen.

Perfekter Einstieg
Vor diesem Hintergrund fällt es natürlich jedem, der schon mal einen Shooter gespielt hat, leicht, sich im Spiel zurecht zu finden. Bewegungen, die Kommunikation mit NPCs und das Management des eigenen Charakters geht locker von der Hand, lange Tutorials sind angenehmerweise überflüssig.
Was allerdings nicht heißt, dass der eigene Charakter keine besondere Sorgfalt verdient: Analog zu den optischen Schauwerten der Hip-Hop-Kultur bestehen in APB schier unzählige Möglichkeiten, den eigenen Avatar zu individualisieren. Überall warten stylische Klamotten in den Läden, bietet ein Hinterhofschrauber spektakuläre Gimmicks für den aufgemotzten Wagen an usw. Da diese Spielereien allesamt nicht auf die Spielzeit angerechnet werden, können sich Nachwuchs-Gangster hier wirklich nach Belieben austoben.

Feiern umsonst

„Nicht auf die Spielzeit angerechnet...?“, wird jetzt sicher der ein oder andere ungläubig vor sich hin murmeln. Und ja, tatsächlich hat der Aufenthalt im sogenannten „Social“-Distrikt von APB keinen Einfluss auf die eigene Spielzeit. Ergo kann hier gesprochen, gefeiert, geflirtet und geschaffen werden, so lange man lustig ist.
Nur benötigt man – wie immer in der kapitalistischen Welt – Geld, um wirklich Spaß zu haben. Und das bekommt man, da ist der Haken, nicht im Social-, sondern in den beiden Action-Bereichen von APB. Der Aufenthalt dort wiederum ist natürlich nicht kostenlos. Wäre ja auch zu schön gewesen.

Schönes Grau
Aber schließlich steckt hinter jedem anspruchsvollen Online-Rollenspiel eine kostenintensive technische Konstruktion und die kann sich im Fall von APB tatsächlich sehen lassen. So nutzt das Spiel mit der Unreal Engine 3 eine grafische Lösung mit bekannt hohem Potential. Natürlich kann APB grafisch trotzdem mit vergleichbar aufwändig produzierten Singleplayer-Spielen nicht mithalten, was aber nicht heißt, dass APB deswegen das Auge beleidigt. Vielmehr sieht das Spiel für einen MMORPG-Titel wirklich ausgesprochen gut und ansprechend aus, wenn man den einen Sinn für urbane Ästhetik hat.

Ohne zu zittern
Weiterhin ist erfreulich, dass die Server-Kapazitäten der Betreiber dem hohen Tempo des Spiels offensichtlich gewachsen sind und APB damit ausgesprochen stabil und lagfrei läuft. Gerade angesichts des geringen Alters des Titels ist das im Bereich der Online-Rollenspiele keine Selbstverständlichkeit, wie jeder WoW-Veteran wird bestätigen können. Es bleibt natürlich abzuwarten, ob und wie sich dieses hohe Niveau in Zukunft halten lässt.

Großstadtgeflüster
Während sich APB bisher damit auf gutem, aber nicht überragenden technischen Level bewegt, haben sich die Entwickler bei den Sound-Effekten und der Musikuntermalung des Spiels selbst übertroffen. Egal, ob es nun das Aufbrüllen getunter Motoren oder der Radiosender im geklauten Wagen ist: APB macht den Ohren Spaß. Am meisten sicher dann, wenn der erledigte Gegner während des virtuellen Ablebens eine vom Sieger eigens für diesen Zweck komponierte Hymne zu hören bekommt. Demütigung kann so erhebend sein.

Fazit:
maxKeine Frage: Würde man APB als Solo-Spiel betrachten und entsprechend bewerten, käme dabei nicht viel herum. Zu eintönig ist die Spielwelt dafür gestaltet, zu wenig geschmeidig ist sie animiert, zu oft wiederholen sich die Aufträge.
Allerdings ist APB eben kein Solo-Spiel und – wie jedes andere MMORPG beim Start – auch kein fertiges Produkt. Aufgabe solcher Titel ist es vielmehr, zahllosen Spielern einen Kosmos an Möglichkeiten zu bieten, aus denen eben die Spieler – mit Hilfe der Entwickler – ihr Spiel erschaffen.

Ob APB das jemals schaffen wird, bleibt abzuwarten und ist schlicht von der sich entwickelnden Community abhängig. Fest steht aber, dass EAs GTA-WoW-Klon alles Nötige und noch etwas mehr mitbringt, um Spieler nach San Pedro zu ziehen und auch dort zu halten. Selbst wenn sie, wie ich, kein großer Fan Hip-Hop hörender Möchtegern-Gangster sind.

All Points Bulletin - APB - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.125 Grafik: 7.75
Sound: 8.50
Steuerung: 7.75
Gameplay: 8.50
Wertung: 8.125
  • Relativ gute Grafik
  • Schneller Einstieg
  • Klasse Sound
  • Hohes Spieltempo
  • Social-Area
  • Aufträge könnten abwechslungsreicher sein
  • Fraktionen nicht unterschiedlich genug

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Rezension vom: 16.07.2010
Kategorie: Action
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