LEGO Harry Potter: Die Jahre 1-4
Entwickler:
Warner Bros. Games
Publisher:
Warner Bros. Games
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
50 €
Systeme:
DS, PC, PlayStation 3, PSP, Wii, Xbox 360
Inhalt:
Das LEGO-Franchise hat uns bereits in die Welten von Star Wars, Indiana Jones und Batman entführt, wirkte in letzter Zeit aber ein wenig stagnierend. Mit einem Ausflug nach Hogwarts möchte Harry Potter uns nun zeigen, was noch alles in der Reihe steckt. Zuerst einmal begeben wir uns in Die Jahre 1-4, um gegen die finsteren Kräfte des dunklen Lords anzutreten.
Meinung:
Die Jahre 1-4 folgen, wie der Name dezent andeutet, den ersten vier Büchern bzw. eher den Filmen der Harry Potter-Reihe. Im gewohnten LEGO-Stil werden dabei ikonische Abschnitte als Zwischensequenzen präsentiert, in denen das Franchise gehörig durch den Kakao gezogen wird. Dabei läuft das Ganze nicht mehr ganz so albern ab wie in vorherigen Titeln.
Auf nach Hogwarts Jedes Jahr ist in sechs einzelne Level unterteilt, die jeweils sehr groß ausfallen. Außerdem wird zwischen den Leveln das riesige Schloss Hogwarts erkundet. Hier wird Zaubern gelernt, Währung gesammelt und den anderen Schülern geholfen. Das gesamte Schloss kann, die nötigen Fähigkeiten vorausgesetzt, jederzeit komplett erkundet werden. Die meisten Geheimnisse können allerdings erst entdeckt werden, wenn man die ersten Charaktere freigeschaltet hat.
Sammeln ohne Ende In jedem Level können drei Charaktere gefunden werden. Außerdem verstecken sich in Hogwarts selbst noch etliche weitere. Hat man einen Charakter gefunden, kann dieser in einem Laden in der Winkelgasse gegen LEGO-Steine, die hiesige Währung, erstanden werden. Neben verschiedenen Versionen der Hauptpersonen, wie z.B. Harry im Anzug oder in Mädchenverkleidung, kann so ziemlich jede noch so unbekannte Nebenfigur aus dem Potter-Universum freigeschaltet werden.
Die Figuren verfügen über verschiedene Fähigkeiten, mit denen die unterschiedlichen Rätsel gelöst werden können. Starke Figuren wie Hagrid können Hebel ziehen, dunkle Zauberer wie Lucius Malfoy können schwarze Magie einsetzen, Goblins können Tresore aufschließen und Ron und Hermione können ihre Haustiere benutzen, um in enge Gänge zu gelangen. Die meisten dieser Fähigkeiten werden im Freien Spiel eingesetzt, wenn man die Story-Levels erneut mit anderen Charakteren durchläuft. Nur auf diese Weise lassen sich alle Figuren und Hauswappen finden.
Cheater In Hogwarts sind außerdem rote Blöcke versteckt, mit denen sich nützliche Cheats einschalten lassen. Diese reichen von Stein-Multiplikatoren, die bitter nötig sind, um das nötige Kleingeld für alle Extras zu sammeln, über schnelleres Zaubern bis zu Kleinigkeiten wie dem Umstellen der Alraunen vom Schreien zum Singen. Wem all das, was LEGO Harry Potter zu bieten hat, immer noch nicht genug ist, der kann mit dem LEGO Builder auch noch eigene Levels und Aufgaben bauen.
Köpfchen statt Power In früheren Teilen der LEGO-Reihe wurde Action stets groß geschrieben. Mit Harry Potter tritt die Action in den Hintergrund und es geht verstärkt darum, Rätsel zu lösen, um in den Levels voranzukommen. In jedem Jahr lernen Harry und die anderen verschiedene Zaubersprüche kennen, die sie einsetzen müssen, um sich den Weg zu bahnen. Mit "Wingardium Leviosa", dem grundlegendsten Spruch des Spiels, werden entfernte Objekte bewegt, herumliegende Steine zusammengebaut oder Lampen aktiviert und der "Patronus"-Zauber hilft natürlich gegen Dementoren.
Außerdem müssen diverse Objekte in der Welt benutzt werden, um voranzukommen. Nur Charaktere mit Büchern können runenbeschriftete Schränke öffnen und in Wandschränken kann man sich mit Ohrschützern ausrüsten, um gegen Alraunen gewappnet zu sein. Zwar kann man relativ schnell durch die großen Level pflügen, aber der Reiz des Spiels besteht darin, in jedem Bildschirm jedes kleinste Detail entdecken zu wollen.
Freie Auswahl Im Freien Spiel kann man sich für eine Figur selbst entscheiden, die restlichen Plätze werden, soweit verfügbar, mit Charakteren belegt, deren Fähigkeiten in dem jeweiligen Level gebraucht werden. Im Level kann jederzeit über die Schultertasten zu den anderen Figuren gewechselt werden, um ihre Fähigkeiten zu nutzen. Im Hogwarts-Gebiet ist das Wechseln leider nicht so einfach, sondern unnötig kompliziert. Hier muss erst ein Kessel mit Vielsafttrank gefunden werden, um in eine andere Figur zu wechseln. Kommt man später an eine Stelle, an der eine andere Fähigkeit nötig ist, muss man notgedrungen einen neuen Kessel aufsuchen. Das kann auf die Dauer sehr frustrierend werden.
Zauberafte Welten Die großen Level fordern leider ihren Tribut darin, dass zwischen einzelnen Gebieten mitunter recht lange Ladezeiten entstehen. Zum Glück gibt es während der einzelnen Levels keine solchen Ladezeiten, allerdings treten sie in Hogwarts vermehrt auf. Grafisch hat sich nicht viel geändert im Vergleich zu früheren Teilen. Die LEGO-Figuren agieren immer noch vor realistischen Hintergründen gepaart mit hübschen Effekten für Explosionen und Zauber. Die Figuren selbst sind immer noch stumm und geben nur Gemurmel von sich, während die bekannten Hintergrundmusiken aus den Filmen verwendet werden, um die Szenen richtig zu unterlegen.
Fazit:
LEGO Harry Potter: Die Jahre 1-4 bringt gerade noch rechtzeitig frischen Wind ins Franchise. Mit den verschiedenen Zaubern und dem Fokus auf Rätsel anstatt auf Action lädt der Titel zum langen Verweilen in jedem einzelnen Bildschirm ein. Dank hunderter freischaltbarer Figuren, Cheat-Blöcke und etlichen Nebenaufgaben kann jede Menge Zeit investiert werden. Über die kleineren Macken mit den Ladebildschirmen und dem umständlichen Charakterwechsel innerhalb Hogwarts kann hinweggesehen werden, wenn das Komplettpaket einfach stimmt. Auf nach Hogwarts!
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Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf
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