Everybody's Tennis
Entwickler:
Sony Computer Entertainment
Publisher:
Sony Computer Entertainment
Genre:
Sport
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
30,95 €
Systeme:
PSP
Inhalt:
Was haben die PSP und Tennisvereine gemeinsam? Beide würden gerne beliebter sein. So Hatte Sonys Handheld seit jeher einen schweren Stand gegen Nintendos übermächtigen DS. Die Jahre in denen deutsche Tennislegenden wie Boris Becker und Steffi Graf das Weltgeschehen dominierten liegen nun auch schon etwas zurück und so verzeichnen auch viele Tennisclubs rückläufige Mitgliederzahlen. Mit Everybody's Tennis kommt jetzt ein eher ungewöhnliches Tennisspiel auf die PSP.
Meinung:
Everybody's Tennis ist der zweite Vertreter der in Japan erfolgreichen "Everybody's"-Sportspielserie, der es in unsere westlichen Gefilden auf die PSP schafft. Die Golfeisen aus Everybody's Golf können zur Seite gelegt werden und es kann zu den Rackets des weißen Sports gegriffen werden. In erster Linie sollen aber nicht Tennisprofis, sondern auch Nichtsportspielliebhaber angesprochen werden. In Sachen Spielmechanik bleibt man dem realen Vorbild des Sports aber relativ treu und es wird nicht das Arcadetennis eines Mario Power Tennis geboten.
Jeder spielt Tennis
So geht es in der Kampgne, die im Stile einer der vielen Sportanimeserien aus dem Mittagsprogramm wie Mila Superstar oder den Kickers präsentiert wird, darum, Menschen rund um die Welt durch Tennis glücklich zu machen – auf so eine Idee können nur Japaner kommen. Wer also Turniere erwartet, wird vom Spiel enttäuscht werden. An den unterschiedlichen Schauplätzen kann man mit anderen Figuren reden, man erfüllt Aufgaben und spielt natürlich jede Menge Tennis.
Sportspiel meets Rollenspiel light. Und auch wenn man es nicht unbedingt erwartet, diese Mischung klappt und geht wunderbar auf. An den verschiedenen Orten trifft man auf viele unterschiedliche Charaktere mit Problemen im Zusammenhang eben mit dem Tennissport. Sei es die verzogene Adelsgöre, ein Filmstar oder der frustrierte Nachwuchsspieler. Jeder Ort hat eine kleine Geschichte zu erzählen, in der es am Ende den Bossgegner in einem Tennismatch zu besiegen gilt.
Auf dem Court
Die meisten Spiele finden in einer verkürzten Form statt. So werden in der Regel nur zwei Siegpunkte ausgespielt. Erst gegen stärker Gegner und die Bosse werden längere Matches ausgetragen. Tennisneulinge bekommen behutsam die Regeln und alle wichtigen Feinheiten des Spiels erklärt. So gestaltet sich die Steuerung auch verhältnismässig einfach. Neben Laufen kann man drei Grundschläge ausführen, die man mit dem Drücken der Richtungstasten entsprechend lenken kann. Trotzdem kommen anspruchsvolle Matches zu Stande.
Timing
Am wichtigsten ist es, das perfekte Schlagtimining zu finden. Ein wenig zu früh oder zu spät geschlagen, landet der Ball nicht unbedingt an der gewünschten Stelle. Neben dem Timining ist es wichtig zum Schlagzeitpunkt eine Richtungstaste zu drücken, um dem Ball den richtigen Drall zu geben oder fiese Stoppbälle zu spielen.
Technische Fehler wird man eher selten machen. Zwar können Bälle ins Netz oder Seitenaus gehen, aber es passiert so gut wie nie, dass man den Ball zu weit hinters Feld schlägt. Dafür passiert es häufig, dass man einen Ball falsch einschätzt und viel zu früh schlägt. So ein Luftschlag kostet Zeit und meist hat man keine zweite Gelegenheit den Ball mit einem zweiten Versuch zu treffen.
Neue Freunde
Die Bossgegner schließen sich nach und nach den beiden Hauptfiguren auf ihrer Mission an und es kann dann jeder Zeit zwischen den Spielern gewechselt werden. Jeder Spieler hat eine Reihe von Grundattributen und besondere Stärken und Schwächen. Nach jedem Match wird eine Abrechnung gemacht, in der man nicht nur Punkte zum Ausgeben im Shop verdient, sondern auch den Loyalitätslevel des ausgewählten Spielers verbessert. Das resultiert in verbesserten Attributen und Eigenschaften.
Des Tennisspielers Werkzeug
Eine wichtige Rolle kommt auch der Wahl des Schlägers zu. Anfangs kann man nur auf einen Standardschläger zurückgreifen, steigert man aber den Loyalitätslevel eines Spielers, werden nach und nach immer weitere Schläger freigeschaltet. Diese verbessern nicht nur Spielwerte, sondern erleichtern teilweise auch das Handling, wodurch Timingfehler nicht so dramatisch ausfallen. Im Gegenzug muss man aber Einschränkungen in Kauf nehmen, so dass die Wahl des richtigen Schlägers auch etwas durchdacht werden sollte.
Umkleidekabine
Einen Reiz bezieht die Serie daraus, seine Spielfiguren mit unzähligen Kostümen zu bekleiden. Solche gibt’s für gewonnene Matches, im Shop zu kaufen oder mit ein wenig Glück erhält man auch schonmal ein Geschenk eines Fans. Natürlich haben die meisten Kostüme mit einer klassischen Tenniskluft eher wenig gemein. Egal, ob als Koch, Chaffeur oder Footballspieler, wie der Name des Spiel schon andeutet: Tennis für jedermann. Doch die Kostüme sehen nicht nur witzig aus, sondern verbessern auch teilweise die Attribute der Spieler. Damit man hübsche Kombinationen nicht jedes Mal neu zusammenstellen muß, gibt es mehrere Spinde für jeden Spieler, in denen besonders gelungene Kostümierungen gespeichert werden können.
Doppel
Natürlich darf bei Everybody's Tennis auch das Doppel nicht fehlen. Im Verlauf der Story trifft man immer wieder auf Gegner, die einen zu zweit herausfordern. Auf Wunsch kann hier sogar mit einem menschlichen Spieler gespielt werden, der sich kurzer Hand ins Spiel einklingt. Schöne Idee!
Aber auch so kann man jeder Zeit im Schnellen Spiel Modus Einzel und Doppel mit und gegen bis zu 4 Freunde bestreiten. Hat man gerade keine Mitspieler zur Hand kann man natürlich auch gegen die KI ein schnelles Spiel wagen.
Präsentation
Technisch macht das Spiel einen wirklich guten Eindruck. Die niedliche Animegrafik wartet mit einer Vielzahl von gut animierten Charakteren auf. Auf und um den abwechslungsreichen Tennisplätzen gibt es eine Menge zu entdecken. Da rennen Hunde, ihr Herrchen hinterherziehend dem Ball hinterher, Vasen gehen zu Bruch oder Zuschauer springen zur Seite.
Sound und Musik passen ebenfalls sehr zum Setting. Die Spielpunkte werden kommentiert. Hat man Matchbälle, wird die Musik spannungsgeladener.
Wie bei vielen PSP-Spielen fallen die Ladezeiten etwas lang aus und man ist gut damit beraten, Kopfhörer für ein optimales Klangerlebnis zu nutzen. Auf Wunsch kann man sich das Spiel auf den MemoryStick kopieren, um die Ladeeiten zu verkürzen.
Fazit:
 Everybody's Tennis ist für mich schon jetzt eine der unerwarteten Überraschungen dieses Jahres. Bunte Animefiguren, die Tennis spielen, hört sich erstmal nicht so interessant an, aber Studio Japan schaffen eine perfekte Mischung aus ernstzunehmenden Tennismatches und Casualspiel. Klar, das Spiel ist alles andere als eine Simulation und ein Turniermodus fehlt sogar gänzlich.
Wer aber erleben möchte, wie man auch bei einem Sportspiel eine Geschichte – wenngleich auch keine sonderlich großartige – erzählen kann, macht bei dem Kauf nichts falsch. Unzählige freispielbare Kostüme, auflevelbare Spieler und die niedliche Präsentation machen dieses sympatische Spiel zu mehr als nur einem Pausenfüller.
Doch auch um nur ein Match auf die schnelle zu machen, eignet sich das Spiel hervorragend. Definitiv ein Must Have für PSP-Besitzer
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Autor der Besprechung:
Sebastian Köller
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Grafik: 8.00
