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Kane & Lynch 2: Dog Days

Entwickler: IO Interactive
Publisher: Square Enix

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 69,99 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
Wer sich noch an Kane & Lynch: Dead Men erinnern kann, wird wissen, dass der Titel von der Story zwar einwandfrei war (was nicht zuletzt an den beiden Hauptprotagonisten lag), technisch und spielerisch aber jede Menge Luft nach oben hatte. Beim zweiten Auftritt des ungleichen Gangsterduos wurde deshalb einiges verändert, alle Mängel wurden aber leider dennoch nicht beseitigt. Woran es diesmal liegt, dass auch Kane & Lynch 2: Dog Days nicht in die Riege der Toptitel aufgenommen wird und warum das Spiel dennoch einzigartig ist, erfährst Du in diesem Test.

Meinung:
Wer Kane & Lynch 2: Dog Days kauft, sollte sich im Klaren sein, dass er damit auch diesmal kein Meisterwerk der Spielekunst in seine Sammlung holt. Vielmehr ist es wieder einmal eine rund acht Stunden andauernde Ballerorgie, die einem keine Zeit zum Luft holen lässt. Ruhige Abschnitte sucht man genauso vergebens wie Mitleid mit den Gegnern, spielerische Abwechslung, Entscheidungsfreiheiten oder ein vernünftiges Ende.

Dennoch steckt in dem Titel mehr als man zunächst vermutet. Da wäre zum Beispiel die Story, die wieder einmal recht gelungen ist und Einblicke in eine Welt zeigt, die man sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen kann. Dabei fängt eigentlich alles ganz ruhig an: Lynch, der mittlerweile in Shanghai lebt, möchte gemeinsam mit seinem alten Kumpanen Kane, der extra eingeflogen kommt, ein letztes großes Ding drehen und sich dann zur Ruhe setzen. Doch soweit kommt es erst gar nicht. Denn bereits zuvor gerät ein vermeintlich einfacher Auftrag, den Lynch vor dem eigentlichen Deal noch schnell erledigen wollte, völlig aus dem Ruder. Und so finden sich die beiden schon bald inmitten einer wilden Verfolgung wieder, die kreuz und quer durch die asiatische Metropole führt und vor allem durch den schizophrenen Lynch, in dessen Haut man diesmal schlüpft, mit jeder Menge Leichen gepflastert ist.

Innovativer Stil
Das alles wird in einem eigentlich recht stylischen Blair Witch Project-, Cloverfield-, YouTube-Stil präsentiert. Soll heißen das alles mit einer wackeligen Kamera, leicht verpixelt (Genitalien und besonders brutale Szenen werden wie in YouTube-Filmchen sogar stark verpixelt) und ab und zu auch unscharf gezeigt wird. Dadurch fühlt man sich zwar tatsächlich wie mitten im Geschehen, doch leider verursacht das ganze Herumwackeln der Kamera nach einer gewissen Zeit auch Kopfschmerzen und sogar Übelkeit. Zum Glück kann man das aber auch ausschalten, was das Spiel sehr viel verträglicher macht.
Leider stellt das aber nicht das Gefühl ab, dass die Macher den innovativen Stil nicht nur aus stilistischen Gründen gewählt haben. Schließlich kann man durch die ohnehin schon verminderte Qualität Grafikmängel besser kaschieren. Es kann aber auch sein, dass dies nur ein Zufall ist. Am Ende ist das auch egal, solang das Ganze ordentlich aussieht. Und das tut es in jedem Fall!

Spielerisch leider nicht so stylisch
Spielerisch hält sich die Einzelspielerkampagne von Kane & Lynch 2: Dog Days, wie bereits erwähnt, förmlich zurück. Hinter der ganzen abgedrehten Fassade verbirgt sich im Grunde genommen ein recht eindimensionaler, ja sogar veralteter Shooter, der außer Herumballern nur wenig zu bieten hat. Und selbst beim Herumballern müssen Waffennarren Abstriche machen. Im gesamten Spiel gibt es nämlich „nur“ normale Knarren wie Pistolen, Shotguns, Maschinenpistolen und Scharfschützengewehre. Besondere Waffen oder gar Handgranaten sind unauffindbar. Dies hat allerdings auch einen guten Grund. Die Macher wollten nämlich ein wenig Realismus ins Spiel bringen, und wo findet man schon Handgranaten, die einfach so herumliegen? Wer also eine satte Explosion sehen will, muss schon mal einen Benzinkanister oder andere explosive Alltagsgegenstände in die Luft jagen.

Realismus? Nicht in Deutschland!
So ganz hat das mit dem Realismusanspruch dann aber doch nicht geklappt. Die Entwickler haben nämlich die, hierzulande typische Beschneidung vergessen. Und so kommt es im Arcade-Modus zu der recht skurrilen Situation, dass man die menschlichen Schutzschilde, hinter die sich die gegnerische KI versteckt, nicht verletzten kann und die Gegner dadurch fast nicht zu treffen sind. Das man nicht auf Zivilisten schießen darf, ist ja vollkommen in Ordnung, aber dann hätte man sich doch wenigstens etwas anderes einfallen lassen. Das gleiche gilt übrigens auch für das Anvisieren. Denn selbst wenn man einen Gegner aufs Korn nimmt und ein Passant durch die Schusslinie läuft (was im hektischen Tohuwabohu von Shanghai oft passiert) blockiert die Steuerung und man muss neu anvisieren.

Abwechslungsreicher Multiplayer-Part
Da die Einzelspielerkampagne doch recht eintönig ausgefallen ist, ist es besonders erfreulich, dass das Spiel über einen großen Multiplayer-Part verfügt. Dieser gibt einem nämlich nicht nur die Möglichkeit auch mit Kane zu spielen, sondern sorgt obendrein  für die dringend benötigte Abwechslung. Einzige Ausnahme ist der Splitscreen- bzw. Online-Koop-Modus. Auch wenn man hier gemeinsam mit einem Freund die Kampagne angehen kann, bleibt immer noch das Problem, das sie recht langweilig ist.

Traue niemanden
Anders sieht es in den übrigen Multiplayer-Modi aus. Besonders interessant ist die Fragile Alliance. Hier geht es darum, gemeinsam mit sieben anderen Spielern einen großen Coup zu drehen und anschließend vor den KI-Cops zu flüchten. Was sich zunächst einfach anhört, wird durch die Möglichkeit jederzeit zum Verräter zu werden, wirklich nervenaufreibend. So kann es passieren, dass man die ganze Zeit über gemeinsame Sache gemacht hat und kurz vor dem Ziel ein Kumpane die Waffe rausholt und alleine mit der Beute verschwindet. Warum man dieses Risiko eingehen sollte und alleine anstatt mit der schützenden Gruppe zu flüchten? Der Grund dafür ist ganz einfach: Durch das erbeutete Geld schaltet man Erfahrungspunkte sowie neue, größere Waffen frei. Da man alleine mehr bekommt als wenn man es durch acht teilt, lohnt sich das Risiko eines Verrates durchaus.

Undercover-Cop und andere Modi
Ein weiterer sehr interessanter Modus ist der Undercover-Cop. Hier ist von Anfang an ein Spieler als Undercover-Cop dabei und versucht den Raub zu vereiteln. Wann sich der Polizist zeigt und wie er den Raub vereitelt, bleibt ganz ihm überlassen. Eines ist aber sicher, je später sich der Cop dazu entscheidet, desto nervöser werden die Gangster.

Darüber hinaus gibt es auch es eine Art Team-Deathmatch, Cop vs. Robber genannt, in dem das Polizei-Team die Räuber aufhalten muss, sowie den bereits kurz erwähnten Arcade-Modus. Dieser ist eigentlich nichts anderes als die Fragile Alliance, nur mit dem Unterschied, dass man hier mit KI-Kollegen auf Beutezug geht.
Insgesamt gibt es also genügend der dringend benötigten Abwechslung, und macht deswegen auch mehr Spaß als die Einzelspieler-Kampagne.

Stimmiger Sound
Angefangen von den hervorragenden Waffensounds bis hin zur ebenfalls sehr gelungenen Synchro, deren Stimmen sowohl im englischen Original wie auch im deutschen prima zu den jeweiligen Charakteren passen, ist die Soundkulisse stimmig. Auch die Dialoge sind ordentlich und immer wieder mit Humor gespickt.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert stefanWenn es nur um Grafikstil und Story ginge, wäre Kane & Lynch 2: Dog Days ganz vorne mit dabei! Schließlich ist der sogenannte YouTube-Stil erfrischend anders und sorgt auch noch für ein echtes „mittendrin-Gefühl“.
Leider genügt das noch lange nicht für einen echten Toptitel. Denn dazu benötigt es ein spannendes und abwechslungsreiches Gameplay. Und genau hier hapert es bei Kane & Lynch 2: Dog Days, zumindest in der Einzelspieler-Kampagne, mal wieder gewaltig.
Lineare Level, eintöniges Herumgeballere und ein abruptes Ende reißen heutzutage niemanden mehr vom Hocker. Besserung gibt es erst im Multiplayer-Part. Durch die erfreulich innovativen und vor allem abwechslungsreichen Modi ist hier für jede Menge Spaß gesorgt. Ob das ausreicht um 60 bzw. 70 Euro für das Spiel auszugeben, muss allerdings jeder für sich entscheiden.

Kane & Lynch 2: Dog Days - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.375 Grafik: 7.00
Sound: 8.00
Steuerung: 8.00
Gameplay: 6.50
Wertung: 7.375
  • Neuer, wenn auch gewöhnungsbedürftiger, Grafikstil
  • Coole Atmosphäre
  • Coole Hautdarsteller
  • Gelungene Synchronisation (sowohl englisch als auch deutsch)
  • Abwechslungsreiche Mehrspieler-Modi
  • Das andauernde Herum wackeln verursacht Kopfschmerzen
  • Lineare Level
  • Eintönige Singleplayer-Kampagne
  • Abruptes Ende
  • YouTube-Stil vertuscht so manchen grafischen Mängel

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Rezension vom: 07.09.2010
Kategorie: Action
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