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Metroid: Other M

Entwickler: Team Ninja
Publisher: Nintendo

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 43,90 €

Systeme: Wii

Inhalt:
Die Wii zählt für den sogenannten „Core Gamer“ eher zu einer unbeliebten Plattform. Es gibt kaum gute Spiele für „echte“ Zocker und wenn dann stammen diese nahezu geschlossen aus dem Hause Nintendo. Nach Mario Galaxy 2 erscheint jetzt bereits die zweite große Nintendo-Marke mit einem neuen Titel in 2010. Metroid: Other M wurde allerdings erneut nicht von Nintendo, sondern einem externen Entwickler umgesetzt. Diesmal haben nicht die Retro Studios, die mit ihrer Metroid Prime Trilogie Videospielgeschichte schrieben, Gelegenheit bekommen, sich auszuzeichnen, sondern Team Ninja, bekannt für Hack'n'Slay-Titel wie Ninja Gaijden. Kann das gut gehen und wird dem gemeinem Wii-Zocker ein weiteres Highlight serviert?

Meinung:
Nach drei Spielen in der Prime-Saga, sollte sich Metroid weiter entwickeln oder anders gesagt, es sollte zumindest kein viertes Metroid Prime erscheinen. Ein wichtiger Ansatz war die Rückkehr zu den Wurzeln der Serie, die nunmal im 2D-Actionbereich und nicht in dem der First-Person-Shooter liegen. Ganz wollte man sich aber wohl nicht von der Sicht aus der Rüstung verabschieden und so entschloss man sich bei Team Ninja dazu eine Mischung aus 2D/3D-Plattformer mit optionaler Egoansicht zu schaffen.

2D? 3D? Was denn nun?
Es sieht aus wie ein Action Adventure, aber eigentlich kann man Metroid: Other M vielmehr als ein klassisches 2D Plattformspiel beschreiben, welches Bewegung in der dritten Dimension erlaubt.
Die flotten Third-Person-Abschnitte vermitteln freie Bewegung in allen 3 Dimensionen, aber im Grunde bewegt man sich primär nur vor und zurück. In den Kämpfen mit etwas zäheren Zwischengegnern oder den teilweise riesigen Bossen muss Samus dann aber auch ihren vollen Bewegungsradius ausschöpfen.

Um Liebhaber der Prime-Trilogie nicht komplett zu verschrecken, hat man jederzeit die Möglichkeit, in die First Person Ansicht zu wechseln. Dann schaut man wie gewohnt durch Samus Visier, allerdings mit einem entscheidenden Nachteil: Bewegen ist in der Egoansicht nicht möglich. Man kann sich nur durch das Zeigen mit dem Pointer der Wiimote umsehen, um die Umgebung zu scannen und Raketen abzufeuern. Das Scannen wurde aber enorm beschnitten und meistens markiert man nur Ziele, um sie dann mit einigen Raketensalven zu zerstören, denn nur in der Egoansicht ist der Einsatz der zerstörerischen Raketen möglich. Insgesamt wirkt die Ego-Perspektive so etwas aufgesetzt und als fauler Kompromiss an Prime-Fans, denn sie unterbricht das ansonsten flotte Gameplay.

Gute Kameraarbeit
Wie gesagt sieht man den Hauptteil des Spiels Samus wie in einem Action Adventure mit dem Unterschied, dass man eine fixe Kameraposition hat. Mal ist diese seitlich, mal von hinten positioniert. In der Regel bietet sie genug Übersicht. Nahe Wände werden transparent, wenn die Heldin dahinter verschwindet, so dass man sie immer im Blick hat. Für Metroid typisch ist ein stringentes Weiterkommen nicht immer direkt möglich. Man wird manche Korridore genauer untersuchen müssen, um einen Raum etc. weiterzukommen. 

Eine starke Frau
Als 1986 Samus Aran das Licht der Welt erblickte waren viele Spieler überrascht zu erfahren, dass in der gelb roten Rüstung kein Mann steckt. Lange Jahre hat man nur wenig über Samus erfahren und die starke, unabhängige Kopfgeldjägerin umgab immer ein Mysterium. In Metroid: Other M erfährt man nun mehr aus ihrer Vergangenheit. Die Charakterisierung von Samus mit häufigen Rückblicken in ihre bis dato dahezu unbekannte Vergangenheit wird bei Fans der ersten Stunde wohl aber auch für Kopfschütteln sorgen, da so ihr langjähriges, in ihren Köpfen erstelltes Bild möglicherweise nicht mit dem im Spiel vermittelten übereinstimmt. 

Samus spricht
Doch nicht nur das: Traditionell kommen die bekanntesten Nintendo-Franchises so gut wie ohne Sprachausgabe aus. Das ändert sich in Metroid: Other M. Samus bekommt eine Sprecherin, allerdings nur auf englisch. Sämtliche Bildschirmtexte und Untertitel sind aber deutsch. Hauptsächlich hält sie Monologe in den zahlreichen Zwischensquenzen. Ihre Sprecherin macht, wie auch die anderen Sprecher gute Arbeit, wenn auch hier das selbe gilt, wie bei ihrer Hintergrundgeschichte. Die Erwartungshaltungen mancher Fans werden wahrscheinlich nicht erfüllt.

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Da die Story direkt an die Ereignisse aus Super Metroid anknüpft, ist Samus Aran natürlich im vollständigen Besitz ihrer Ausrüstung. Kurz nachdem sie einem Notruf folgend auf einem verlassenen Forschungsschiff, dem Schauplatz der Handlung, angekommen ist, trifft sie auf einen kleinen Trupp der Galaktischen Föderation, darunter ihr ehemaliger Vorgesetzter und Schwarm Adam. Etwas wiederwillig lässt er zu, dass sich Samus dem Trupp anschließt, allerdings mit der Bedingung, dass sie auf sein Kommando hört. Das schließt auch den Einsatz ihrer Rüstung ein.
Gameplay technisch durchaus sinnvoll, erzählerisch hätte das besser gelöst werden können, denn es mutet zum teilweise schon sehr seltsam an. So läuft Samus beispielsweise zunächst ohne Hitzeschild durch eine Lavawelt. Erst auf Anweisung von Adam aktiviert sie ihre Vaiasuite. Dadurch, daß anfangs noch nicht alle Waffen und Fähgikeiten zur Verfügung stehen, sind viele Extras auch zunächst unerreichbar.

Keine Langeweile
Die Level auf dem Forschungsschiff sind abwechslungsreich und reihen sich in die Tradition von Metroid ein. Man streift nicht nur durch die verlassenen Gänge, sondern auch durch Eiswüsten, Lavagebiete und Dschungel, die als unterschiedliche Forschungsbereiche auf dem Schiff untergebracht sind. Einmal entdeckt ist jeder Abschnitt mehr oder weniger jeder Zeit frei begehbar. Besonders die vielen versteckten Extras, an die man meistens erst mit besser Ausrüstung herankommt, machen das Zurückkehren an bereits bekannte Orte lohnenswert. Das Backtracking wurde insgesamt im Gegensatz zur Prime-Trilogie etwas verringert. Auch Rätsel gibt es leider kaum noch.

Pinball
Seit jeher besitzt Samus die Fähigkeit, sich in einen Morphball zu verwandeln und durch die Level zu rollen, um Bomben zu legen. In dieser Form kann sie auch in enge Schächte gleiten, die ansonsten nicht zugänglich wären und nicht selten mit einem Affenzahn durch diese rasen. Durch geschickt eingesetzte Kameraschwenks kommt hierbei richtiges Highspeedgefühl auf. 

Allein im Weltall
Schon immer schaffte es Metroid eine beklemmende und mysteriöse Atmosphäre zu erzeugen. Auf übermässige Brutalität wird verzichtet, auch wenn Samus neuerdings imposant inszenierte Finisher Kills einsetzt. Die Gegner zeigen sich farbenfroh und sind Serienkennern natürlich bekannt. Eindrucksvoll sind auch die teils riesigen Bossgegner, die man in mehreren Phasen bekämpfen muss und einem einiges an Geschick abverlangen. Die Inszenierung der Geschichte ist besonders durch die aufwendigen Renderszenen gelungen, auch wenn die Story etwas schleppend in Gang kommt. 

Steuerung von gestern
Auch steuerungstechnisch gibt sich Metroid: Other M retrolastig. Man benötigt nur eine Wiimote, die man seitlich hält, ganz im Stile der alten NES-Controller. Zwar passen alle Aktionen wunderbar auf die zur Verfügung stehende Knöpfe, aber das Navigieren in drei Dimensionen fällt mit dem zur Verfügung stehenden Digikreuz manchmal unnötig schwer. 

Richtig unhandlich wird die Steuerung aber beim Wechsel in die Ego-Ansicht. Dazu zeigt man mit der Wiimote auf den Fernseher. Um sich umzusehen muss man gleichzeitig die B-Taste drücken, damit man nicht wieder in die Außenansicht zurückkehrt. Bei hitzigen Gefechten mit gefährlichen Bossgegnern ist der Wechsel dann ein häufiger Todesgrund.
In der Außenansicht zielt Samus automatisch auf die zahlreichen Gegner. Befindet man sich in der Egoperspektive zielt man durch Zeigen mit der Wiimote. Vor Geschossen und Nahkampfangriffen ihrer Wiedersacher kann sie mit einem Tippen in eine Richtung auf das Digikreuz ausweichen.  

Gute Technik
Grafisch schwankt Metroid: Other M zwischen sehr guter und befriedigender Optik. Animationen und Effekte ragen hierbei heraus, während viele Texturen sehr schwammig und detailarm sind, was allerdings erst in der Egoansicht richtig auffällt. Sehr gut gelungen ist der nahezu fließende Übergang zwischen den Rendersequenzen und dem eigentlichen Spiel. Der für ein Metroid-Spiel wichtige Soundtrack zeigt sich auch beim neusten Ableger als gelungen und der Atmosphäre sehr zuträglich.
Viele bekannte Stücke und Effekte sorgen sofort für ein heimisches Metroid-Gefühl. Das Spiel lädt im Hintergrund ständig Daten nach, sollten einmal noch nicht alles geladen sein, dann bleibt eine Tür einfach so lange verschlossen, bis der Nachladevorgang abgeschlossen ist. Einen Ladebildschirm sieht man aber nur beim Start des Spiels. Schön dabei, dass man dort den akutellen Fortschritt der Handlung nachlesen kann. Besonders praktisch, wenn man einmal ein paar Tage nicht gespielt hat und aus dem Spiel raus ist.


Fazit:
sebastianDas deutlich an die Prä-Metroid Prime-Ära erinnernde Gameplay wird hauptsächlich durch Zugeständnisse an Metroid Prime, also die Egoansicht, gebremst. Keine Frage: Ich mochte dir Prime Trilogie, nur ist Metroid: Other M nun mal kein Teil dieser Trilogie sondern ein eigenständiges Metroid-Spiel. Man sollte also nicht mit den falschen Erwartungshaltungen an den Titel gehen. Kaum noch Erkundung, lineares, actionlastiges Gameplay und eine nicht mehr ganz so mysteriöse Protagonistin.

Die Story gewinnt sicherlich keinen Innovationspreis, Inszenierung und Umsetzung gehören aber zum gehobenen Niveau. Der nahtlose Übergang zwischen Renderszenen und kaum vorhandene Ladezeiten sind erfreulich und eine insgesamt gelungene Technik tun ihr übriges. Man sollte sich aber darauf einstellen, mehrere Bildschirmtode zu sterben, denn einfach ist Metroid: Other M nicht, was sich teilweise aber auch auf die etwas umständliche Steuerung zurückführen lässt.

Insgesamt ist Metroid: Other M kein neuer Meilenstein, wie seine drei Vorgänger, aber dennoch ein gelungenes, abwechslungsreiches und gut inszeniertes Actionspiel.


Metroid: Other M - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Sebastian Köller

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.0625 Grafik: 8.00
Sound: 8.50
Steuerung: 7.00
Gameplay: 8.75
Wertung: 8.0625
  • Flottes, abwechslungsreiches Gameplay
  • Gute Inszenierung mit tollen Rendersequenzen
  • Kaum Ladezeiten
  • Steuerung gewöhnungsbedürftig
  • Erzählerisch schlecht gelöste Freigabe von Ausrüstungsgegenständen

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Rezension vom: 27.09.2010
Kategorie: Action
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