Divinity II - The Dragon Knight Saga
Entwickler:
Focus Entertainment
Publisher:
dtp entertainment
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
43 €
Systeme:
PC, Xbox 360
Inhalt:
Es ist nun schon etwas mehr als ein Jahr her, als uns Divinity II: Ego Draconis als Rollenspielperle quasi aus dem Hinterhalt überraschte. Nun gibt es die
Fortsetzung in der Geschichte mit Flames of Vengeance. Wer das Hauptspiel nicht gespielt hat, muss aber nicht verzagen, denn mit Divinity II: The Dragon
Knight Saga wird ein komplettes Bundle beider Teile abgeliefert, die mehr als 100 Stunden Rollenspielspaß versprechen.
Meinung:
Allerdings handelt es sich hierbei nicht nur um eine simple Zusammenstellung von zwei Titeln. Ego Draconis wurde grafisch auf den neuesten Stand gebracht und
dabei direkt noch mit ein paar weiteren Quests und Items ausgestattet. Die Story ist soweit gleich geblieben. Als Angehöriger des Ordens der Drachentöter ist es nicht
gerne gesehen, dass wir uns mit der letzten Drachenritterin verbünden und selbst zum Drachenritter werden, um das Land Rivellon vor der Schreckensherrschaft eines
Tyrannen zu bewahren.
Selbstwertgefühl
Zu Beginn kann man seinen Charakter mit einer paar Frisuren und Gesichtern anpassen, das wars dann aber auch schon. Sobald der erste Helm gefunden wird, sind diese
Merkmale sowieso nicht mehr zu sehen. Rollenspiel-typisch kann man sich am Anfang für eine von drei Klassen entscheiden: Nahkämpfer, Fernkämpfer oder Zauberer. Im
späteren Verlauf des Spiels kann aber bei einem Stufenaufstieg die Erfahrung frei in alle Fähigkeitenbäume verteilt werden, so dass man nie eingeschränkt wird. Zu den
drei Klassen gesellen sich hier noch Bäume aus dem Bereich Priester- mit heiligen Zaubersprüchen, sowie aus dem Bereich Drachentöter hinzu, in dem allgemeine
Fähigkeiten wie Waffenkunde oder Erfahrungsboni zu finden sind.
Als Drachentöter gibt es direkt am Anfang noch eine wichtige Fähigkeit: Das Gedankenlesen. Allerdings kann nicht wahllos in der Gegend herum gelesen werden, da jeder
Einsatz einen beachtlichen Anteil an Erfahrungspunkten kostet. Der Gewinn ist oftmals aber nicht zu verachten, da viele der nötigen Skillpunkte beim
Gedankenlesen erworben werden können. Außerdem können alternative Lösungswege für Quests auf diese Art entdeckt werden.
Furchtbar schwer und irgendwie einfach
Der Schwierigkeitsgrad ist leider ein wenig unausgeglichen. Zu Anfang ist man so schwach, dass Gegner, die sich nur einen Level über dem eigenen befinden, in einer
kleinen Gruppe bereits absolut tödlich sein können. Im späteren Verlauf ist man hingegen so overpowered, dass die Gegner überhaupt keinen Schaden mehr ausrichten
können. Hier wäre ein wenig Feintuning nötig gewesen.
Dennoch ist das Kampfsystem sehr gut gelöst und erfordert ein wenig Taktik. Auf jeden Button kann eine Attacke gelegt werden, sei es eine Nahkampfwaffe oder ein
Zauber. Items werden auf dem Steuerkreuz griffbereit gemacht. Zauber und Items haben nach der Benutzung jeweils eine eigene Abklingzeit, in der sie nicht wieder
verwendet werden können, während Zauber außerdem noch auf den Manavorrat angewiesen sind, der sich stetig wiederherstellt. Die richtigen Attacken und Zauber zu
kombinieren ist also ein wichtiger Bestandteil. Wem es zu hektisch wird, der kann aber jederzeit das Spiel pausieren, sich in Ruhe umsehen, Knöpfe neu belegen und
Tränke auswählen.
Riesige Welt
Die Welt von Rivellon besticht bereits auf den ersten Blick durch ihre immense Größe. Hat man das Anfangsgebiet überstanden, in dem man sich bereits mehrere Stunden
aufhalten kann, wenn man alle Quests erledigen will, eröffnet sich ein riesiger neuer Teil, der mit weiteren Abschnitten verbunden ist. Bevor die Handlung überhaupt so
richtig in Fahrt kommt, hat man bereits etliche Stunden verbracht. Bevor die Story sich weiterentwickeln darf, gibt es außerdem einen Point of no Return, der es nötig
macht, sich gut zu überlegen, welche Quests man unerledigt lassen möchte. Durch das AddOn, das die Story weiter erzählt, legt Divinity II noch einmal einen
kompletten Haufen Spielstunden drauf.
Ich, der Drache
Erst nach langer Spielzeit bekommt man die Möglichkeit, sich tatsächlich in einen Drachen zu verwandeln, was noch einmal ein komplett anderes Spielerlebnis bietet.
Hier finden wir uns in einem Flugshooter wieder, der mit spannenden Luftkämpfen aufwartet, und das mit einem Drachen, der - unabhängig von den Werten des Helden - selbst aufgelevelt und
ausgerüstet werden möchte. Im eigenen Drachenturm versammeln sich außerdem eine Handvoll Untergebene, die für das Verzaubern von Gegenständen, das Trainieren neuer
Fähigkeiten oder das Zubereiten alchemistischer Tränke zuständig sind.
Das Update An dem, was bereits funktioniert hat, wurde zum Glück nicht herumgedoktort. Noch immer gibt es eine hervorragende Sprachausgabe, an der
sich andere Spiele gerne ein Beispiel nehmen können. Grafisch wurde der erste Teil ein wenig angepasst, er läuft nun mit dem gleichen Aussehen wie das AddOn. Hier gibt
es allerdings keinen allzu großen Quantensprünge. Das Spiel sah 2009 ganz ordentlich aus und tut es nun immer noch.
Fazit:
Divinity II - The Dragon Knight Saga bietet für seinen Preis ein unglaubliches Verhältnis an Leistung. Das AddOn kann problemlos als vollwertiges Spiel gewertet
werden, mit dem zusammen man über 100 Stunden puren Rollenspielspaß geliefert bekommt. Wenn man von der unausgewogenen Schwierigkeitskurve absieht, darf man eines der
anspruchsvollsten Rollenspiele der heutigen Zeit erwarten. Divinity II enthält etliche Quests, wurde technisch sehr gut umgesetzt, und kann lange unterhalten. Für Fans von
Rollenspielen, die von Arcania oder Fable III eher enttäuscht waren, findet sich hier definitiv ein Pflichkauf.
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