Beyond Good & Evil HD
Entwickler:
Ubisoft
Publisher:
Ubisoft
Genre:
Download
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
ca. 12 €
Systeme:
Xbox 360
Inhalt:
Als Beyond Good & Evil im Jahr 2003 erschien, war die Fachpresse hellauf begeistert. Doch trotz großartiger Kritiken schaffte es das Action-Adventure nicht, auch bei den Käufern einzuschlagen. Beyond Good & Evil kam seiner Zeit nämlich genau zum hartumkämpften Weihnachtsgeschäft heraus. Da mit Need for Speed Undercover, Call of Duty und Medal of Honor: Rising Sun (um nur ein paar zu nennen) etliche Blockbuster-Spiele erschienen, ging das Spiel von Michel Ancel einfach unter. Acht Jahre später bekommt es eine zweite Chance: Mit aufpolierter HD-Optik steht Beyond Good & Evil HD zunächst im Xbox Live Marktplatz und später auch im PlayStation Store zum Download zur Verfügung.
Meinung:
Die Story von Beyond Good & Evil HD ist selbstverständlich mit der des Originals identisch: Wir schreiben das Jahr 2435 auf dem Planeten Hyllis. Eigentlich könnte das Leben auf dem mit viel Wasser gesegneten Planeten so schön sein. Schließlich wohnt die Reporterin Jade, gemeinsam mit ihrem Ziehvater Pey’j (einem Schweinewesen) sowie zahlreichen Waisenkindern in einem malerischen Leuchtturm direkt an einer der unzähligen Küsten. Leider überfallen seit Jahren böse Außerirdische die Welt und versklaven immer wieder zahlreiche Bewohner, um sie anschließend in ihre Basis zu verschleppen. Die Militärs der diktatorischen Alpha-Regierung, die den Bewohnern Schutz vor den Außerirdischen versprochen haben, scheinen machtlos oder unwillig, dem Grauen ein Ende zu setzen. Dies erkennt auch das Widerstands-Netzwerk IRIS, das Jade bittet, sich ihnen anzuschließen und herauszufinden, in welchem Ausmaß die Diktatoren mit den Entführungen der Außerirdischen zusammenhängen. Unscheinbar und doch besonders
Obwohl es sich im ersten Moment vielleicht nicht so anhören mag, ist diese Story bzw. das Storytelling etwas Besonderes. Denn anders als viele andere Spiele schafft es Beyond Good & Evil Emotionen zu wecken. Die vielen spannenden Wendungen fesseln von der ersten Minute und lassen den Spieler in den kommenden Stunden auch nicht mehr los. Viel zu erleben
Gameplaytechnisch war und ist Beyond Good & Evil ein typisches Action-Adventure. Man rast mit seinem Hovercraft über die offene Welt von einer Insel zur anderen, meistert Dungeons in denen zahlreiche Kreaturen warten und stellt sich verschiedenen Nebenaufgaben. So gilt es zum Beispiel Bilder der Fauna zu schießen, was durch die Vielfalt der außergewöhnlichen Kreaturen sehr unterhaltsam ist, sowie Hütchen-Spiele oder Hovercraft-Rennen für sich zu entscheiden. Verbunden wird das ganze durch das Perlen-System. Denn für jede Aufgabe die man bewältigt, bekommt man Perlen, die als Währung dienen und gegen nützliche Items getauscht werden können. Eintönige Kämpfe
Kommen wir kurz zu den erwähnten Dungeons zurück. Die hier auftretenden Kämpfe gestalten sich leider wenig abwechslungsreich. Genau wie anno 2003 muss man auch in der aufpolierten Neufassung lediglich den X- Button drücken, um zu kämpfen. Da die KI auch nicht besser geworden ist, werden die meisten Kämpfe schnell langweilig und bedeuten selten eine Herausforderung. Ausgenommen sind Boss-Kämpfe, denn die fordern dem Spieler stets alles ab. Gleiches gilt auch für die Rätsel. Zwar sind die nicht wirklich kompliziert, doch da die Lösung selten auf der Hand liegt, muss man ordentlich grübeln. Bloß nicht entdeckt werden
Ein weiterer wichtiger Gameplay-Bestandteil sind die Stealth-Abschnitte. Hier muss man sich meist an Wachen vorbei schmuggeln. Um nicht entdeckt zu werden, genügt es zwar, den Rhythmus der bösen Alpha-Männer zu beobachten, dennoch sind es gerade diese Abschnitte, die das Spielerlebnis noch besser und abwechslungsreicher machen als es ohnehin schon ist. Immer noch sehenswert
Dank der HD-Portierung kann sich Beyond Good & Evil auch acht Jahre später noch sehen lassen. Natürlich ist es nicht mit Grafik-Granaten wie etwa Heavy Rain zu vergleichen, dennoch kann man zweifelsfrei sagen, dass vor allem die Charaktermodelle auch heute noch zum Besten gehören, was das Genre zu bieten hat. Die skurrilen und phantasievollen Wesen, mit denen man es hier zu tun bekommt, suchen beinahe ausnahmslos ihres Gleichen. Auch die übrige Aufmachung des Spiels braucht sich wahrlich nicht zu verstecken. Es gibt zwar hier und da ein paar matschige Texturen, doch ist die Auffrischung mehr als gelungen.
Auch der Sound, der wieder mit der Musik von Christophe Héral begeistert, und die Steuerung passen hervorragend. Aus technischer Sicht gibt es nur einen Makel – die Kamera. Die ist nicht nur zickig und zeigt viel zu oft Ausschnitte, die man gar nicht braucht, sondern lässt sich auch nicht manuell nachjustieren. Das war schon 2003 ärgerlich und ist es heute umso mehr, da dieses Feature mittlerweile jedes Spiel bereit hält.
Fazit:
Beyond Good & Evil war bereits 2003 eine wahre Spielperle und daran hat sich bis heute nichts geändert. Ganz im Gegenteil, durch die aufpolierte Grafik ist das Spiel sogar noch ein Stückchen besser geworden. Zwar gibt es nach wie vor ein Kameraproblem, doch die außergewöhnlich mitreißende Story, das abwechslungsreiche Gameplay sowie die phantasievollen Charaktere machen diesen Mangel mehr als wett.
Ich kann nur jedem empfehlen, der 2003 das Original verpasst hat (und das waren leider sehr viele) sich Beyond Good & Evil HD diesmal nicht entgehen zu lassen. Für lächerliche 800 Microsoft-Points bekommt man hier ein Spiel, das noch heute sehr viele, auch anderel teurere Spiele, in den Schatten stellt!
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Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert
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