Conduit 2
Entwickler:
Sega
Publisher:
Sega
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40,63 €
Systeme:
Wii
Inhalt:
Mit Conduit wollte High Voltage Software vor gut zwei Jahren beweisen, dass man auch auf der Wii Egoshooter mit NextGen-Grafik darstellen kann. Der Schuss ging leider nach hinten los. Waren erste Previewvideos noch sehr vielversprechend, sah das eigentliche Ergebnis eher ernüchternd aus. Doch nicht nur die Grafik war mau, auch das Gameplay erinnerte eher an mittelprächtige Shooter um die Jahrtausendwende. Dafür konnte Conduit mit einer perfekten Steuerung und einem guten Multiplayer auftrumpfen
In Conduit 2 möchte man natürlich die Fehler des ersten Teils
ausbessern und auf vorhandene Stärken aufbauen. Dazu wird die nicht
gerade originelle, aber grundsolide Story des ersten Teils fortgesetzt.
Wieder schlüpft man in die Haut von Agent Michael Ford und kämpft
gegen eine böse Alieninvasion an. Das Spiel knüpft nahtlos an den ersten
Teil an.
Meinung:
War man im ersten Teil noch an einer stark eingeschränkten Zahl von Schauplätzen mit sehr langweiligem Leveldesign unterwegs, ändert sich das in Conduit 2. James Bond- like berreist man die ganze Welt. Man beginnt auf einer Ölplattform auf stürmischer See und besucht das eisige Sibirien, den Amazonas, England oder China. Auch ein Abstecher nach Washington darf natürlich nicht fehlen - war die Stadt im ersten Teil noch Haupthandlungsschauplatz. Manche Abschnitte müssen auch öfters besucht werden.
Mehr Inszenierung
Die Story wird hauptsächlich durch Scriptszenen und scannbare, in den Leveln verteilte Gegenstände erzählt. Hierbei leistet High Voltage Software solide Arbeit und baut eine nette B-Movie-Atmosphäre auf. Viele Handlungsträger aus dem ersten Teil sind wieder mit dabei, aber es gibt auch ein paar neue Verbündete und Feinde.
Auch die KI scheint dazu gelernt zu haben. Zum eigenen Schutz stößt sie Tische um, um diese als Deckung zu benutzen, oder schleicht sich auch schonmal an. Allerdings kommt es auch vor, dass ein Feind hinter seiner Deckung nicht über selbige schießt, sondern andauernd seine Deckung trifft.
Eine großartige Physik sollte man nicht erwarten, aber hier hat ja selbst Crysis 2 zuletzt arg gepatzt.
Mehr Grafik
Auch Conduit 2 kann sich optisch nicht mit Titeln auf dem PC, der PS3 oder XBox 360 messen. Aber auch auf diesem Gebiet konnte man zumindest den ersten Teil übertrumpfen. Hierbei spielt natürlich besonders die Abwechslung im Leveldesign eine Rolle. Die unterschiedlichen Grafiksets wurden ansprechend umgesetzt. Leider erreicht das Spiel aber auch für Wii-Verhältnisse nicht das Top Niveau eines Super Mario Galaxy.
Multiplayer
Conduit 2 lässt im Mehrspielermodus so richtig seine Muskeln spielen und bietet ein auf der Wii nahezu konkurenzloses Ego-Shooter-Erlebnis. Mit bis zu 12 Spielern darf man sich in verschiedenen Standardspielmodi - Deathmatch etc. - auf 12 Karten im Internet messen. Oder man spielt mit bis zu 4 Spielern auf dem Splitscreen, was bei kleineren Fernsehern aber recht unübersichtlich sein dürfte. Erfreulich sind die verschiedenen Anpassungs- und Einstellungsmöglichkeiten, zum Einem bei den Spielmodi und zum Anderem bei der Spielfigur, die etwas Individualität und Würze in die Gefechte bringen.
Alles unter Kontrolle
In Sachen Steuerungsmöglichkeiten werden Wii-typisch unterschiedliche Controller angeboten. Am besten spielt sich Conduit 2 natürlich mit der Wiimote zum Zielen und dem Nunchuck zum Bewegen. Optional kann man auch WiiMotion+ nutzen, was aber keinen nennenswerten Mehrwert bietet. Puristen dürfen die Steuerung wirklich bis ins kleinste Detail tunen und ihren Vorblieben anpassen. Hierbei zeigen High Voltage Software einmal mehr, dass die Steuerung der Wii für Shooter wie geschaffen ist. Wer will, kann auch mit dem Classic Controller spielen, wobei sich das Spiel damit aber bei weitem nicht so gut bedienen lässt.
Fazit:
 Auch mit Conduit 2 gelingt Sega nicht der ganz große Wurf. Zwar gibt es auf der Wii in letzter Zeit nur wenige Ego-Shooter und daher steht der Titel aktuell etwas konkurenzlos dar, aber trotzdem ragt das Gebotene nicht übers gehobene Mittelmaß hinaus. Zu Gute halten muß man High Voltage Software, dass sie sich die Kritik zum ersten Teil zu Herzen genommen haben und besonders die Einzelspielerkampagne deutlich abwechslungsreicher und motivierender gestalten konnten. Gerade aber als Kenner aktueller Ego-Shooter auf dem PC fühlt man sich mit Conduit 2 an alte Shooterzeiten von vor sechs bis sieben Jahren erinnert. Das muß nichts Schlechtes sein, aber es reicht auch nicht, um sich mit aktuellen Toptiteln messen zu können.
Paradedisziplin von Conduit 2 ist aber wieder der Mehrspielermodus und die Steuerung. Mit bis zu vier Spieler im Splitscreen oder im Internet machen die Gefechte Spaß. Auch in Sachen Umfang und Drumherum braucht sich Conduit 2 hier nicht vor der Konkurrenz auf den anderen Konsolen oder dem PC zu verstecken.
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Grafik: 7.50
