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Yakuza 4

Entwickler: Sega
Publisher: Sega

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 57,95 €

Systeme: PlayStation 3

Inhalt:
Der Versuch, die legendäre GTA-Reihe zu sprengen und mit einem inhaltlich ansatzweise gleichwertigen Titel aus dem Kreuz zu kommen, wurde in der Vergangenheit schon mehrfach gestartet - jedoch nie mit dem durchschlagenden Erfolg des Rockstar-Klassikers. Dennoch bleiben die Damen und Herren bei Sega ziemlich hartnäckig und wollen das japanische Grand Theft Auto-Pendant Yakuza auch hierzulande so weit etablieren, dass am Ende des Atemzugs auch das asiatische Beat 'em Up mit dezenten Rollenspiel-Anleihen Erwähnung findet. Und was dies betrifft, sind die Entwickler der Serie mit der bereits vierten Episode auf einem sehr guten Weg.

Meinung:
Die neue Folge aus der Yakuza-Reihe beeindruckt vor allem durch eine sehr vielfältige inhaltliche Entwicklung. Das Spielkonzept hat sich insofern gedreht, dass man nicht mehr bloß einem einzelnen Charakter folgt, sondern gleich vier Figuren in wechselseitigen Etappen übernehmen muss, die dann auch noch völlig unterschiedliche Motive verfolgen. Der Handlungsstrang ist somit mehrfach gespalten und auch nicht immer stringent weitererzählt, was den Gamer oftmals vor Probleme stellt, da der Fortschritt des Plots relativ komplex verläuft. Doch wer bei diesem Gedanken schon unruhig wird, sei direkt beruhigt: Es gibt ein Happy End, in dem alle Fragmente zusammenlaufen. Und spätestens hier weiß man, dass Yakuza 4 alleine im Gebiet der Story ein Riesenpotenzial hat.

Noch mehr RPG
Dabei entwickelt der neueste Abschnitt des Sega-Klassikers im Gesamtverlauf weitaus mehr RPG-Elemente, als man dies bislang gewohnt ist. Dies mag mit der vertrackten Handlung zusammenhängen, ist aber auch darauf zurückzuführen, dass jeder beliebige Nebendarsteller in der Welt des bizarr entfremdeten Tokios eine mehr oder weniger bedeutsame Rolle spielt. Man ist sehr frei darin, jeden Passanten anzusprechen und Infos anzusammeln, zu verarbeiten und schließlich für das weitere Abenteuer zu verwenden. Dies hat jedoch auch einen entscheidenden Nachteil: Die Dialoge sind nicht nur kurze Fetzen, sondern ziehen sich teilweise eine halbe Ewigkeit, in der die Action völlig unterbrochen wird. Und gerade in Situationen, in denen der Spielfluss gut ist und man sich mit den neuen Moves vertraut machen möchte, kann so etwas schon mal sehr störend sein.

Asiatische Kampfkunst an der Front
Im Gegensatz zur immer wieder präsenten GTA-Konkurrenz spielen Waffen in Yakuza keine ganz so zentrale Rolle. In erster Linie bechäftigen sich die vier Figuren mit fernöstlichen Kampftechniken, Kicks, Griffen und Punches. Mit wachsender Erfahrung erhält man sogenannte Soul Points, die man später gegen weitere dieser Techniken ("Heat Actions") eintauschen kann, um somit das Kampfspektrum der jeweiligen Charaktere gezielt zu erweitern. Die Idee ist gut, die Ausarbeitung ebenfalls, da sich gerade die etwas härteren Brocken nicht mal ebenso ausschalten lassen und hier die nötige Erfahrung gebraucht wird. Damit grenzt sich Yakuza 4 noch weiter von den gängigen Beat 'em Up-Geschichten ab, da sich den vier Persönlichkeiten eine Menge Entwicklungsspielraum zugestanden wird. Und den lernt man in den verschiedenen Kapiteln auch stetig besser zu nutzen.

Neue Schwerpunktverteilung
Was die Charaktere betrifft, stößt man mal wieder auf allerhand schmierige Typen, die aus völlig unterschiedlichen Motiven in die Handlung gebracht werden. Den Start macht der gewiefte Geldeintreiber Akiyama Shun, dessen fliegende Fäuste eines seiner stärksten Argumente darstellt. An seiner Seite erkundet man die ersten Abschnitte in Tokios anrüchigstem Stadtviertel Kamurocho und lernt hierbei vor allem die verzwickte Welt von Hinterhöfen und heruntergekommenen Dachterassen kennen. Einen ähnlich brutalen Hintergrund verfolgt die zweite Persönlichkeit, der verurteilte Mörder Taiga Saejima, den man zunächst aus dem Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses befreien muss, bevor er überhaupt erst ins Geschehen eingreifen kann. Einen Draht zur Unterwelt hat auch der korrupte Polizist Masayoshi Tanimura, der in mehreren Zwischensequenzen auftaucht und als Brücke zwischen Gesetz und den Yakuza-Clans dient. Bleibt noch der bislang verwendete Charakter Kiryu Kazuma, der im letzten Teil seinen großen Auftritt hatte, heuer aber eher die unbedeutendste Rolle spielt. Immerhin wird hiermit auch inhaltlich eine Verbindung zu den früheren Titeln hergestellt - auch wenn die Schwerpunktverteilung völlig anders ist.

Allerhand Nebenschauplätze
Obschon die vier Figuren allesamt in den verzwickten Plot integriert sind, müssen sie im Verlauf des Spiels auch immer wieder ihren eigentlichen Positionen gerecht werden. Tanimura agiert als Streifencop, Saejima kämpft sich als Preisboxer durchs Leben und Akiyama pflegt den Kontakt zur Prostituiertenszene. Yakuza 4 enthält reichlich Nebenmissionen, die jedoch allesamt Teil des großen Ganzen sind, welches erst in den Schlussssequenzen aufgedeckt wird. An diesen Aspekt kann sich der aktuelle Ableger dann auch am häufigsten klammern. Die Story ist grandios, wird immer kontrastreicher, erlebt aber ein Grand Finale, welches allen Haupt- und Nebenmissionen einen Sinn verleiht. Und gerade was dies betrifft, ist Yakuza 4 in seiner Sparte einzigartig.

Cut into Pieces
Bei allen Möglichkeiten, die Yakuza 4 neben der eigentlichen Action bietet (Karaoke-Shows, wechselnde Ausstattung für die Charaktere, Spielhallen-Aktionen, Team-Action), muss man sich am Ende wundern, dass die Fassung für den deutschen Markt mal wieder gestückelt wurde. Das Risiko der Zensur wurde nicht einmal eingegangen und selbst wenn das Spiel insgesamt weitaus weniger brutal oder gar blutrünstig ist als ein hoher Prozentsatz der Shooter-Releases, wurde Teil 4 in vielen Etappen beschnitten. Davon mag man nun halten, was man mag. Fest steht aber, dass man mit der Import-Fassung auf der sicheren Seite ist. Rein inhaltlich ist Yakuza 4 nämlich gerade diesbezüglich weitaus weniger bedenklich als die letzten Rockstar-Titel mit vergleichbarem Background beim Gameplay.

Fazit:
bjoernIst Yakuza 4 also nun das bessere GTA? Nun, eine solche Aussage wäre wohl zu weit hergeholt. Andererseits ist der aktuelle Serienableger die Krönung in der Historie dieser Reihe und wartet mit unzähligen neuen Optionen im Gameplay und einer gewaltigen, sehr gut durchdachten Story auf. Gerade RPG-Liebhaber werden ihre Freude haben, da der Adventure-Anteil sehr hoch ist und man viele Informationen sammeln muss, um im Spiel weiterzukommen. Aber auch Action-Fans kommen voll und ganz auf ihre Kosten, weil die Fights nahezu dauerpräsent sind und es genügend Hektik gibt, innerhalb derer man seinen Mann stehen muss. Ergo: Sehr starkes Game!

Yakuza 4 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Bj�rn Backes

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.4375 Grafik: 7.50
Sound: 8.00
Steuerung: 9.00
Gameplay: 9.25
Wertung: 8.4375
  • Großartige Story
  • Vielseitige Charaktere
  • Goßer Adventure-Anteil
  • Sehr variable Action
  • Viele Nebenschauplätze
  • Deutsche Version ist geschnitten
  • Grafisch nicht ganz so souverän

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Rezension vom: 14.05.2011
Kategorie: Action
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