The Rockin' Dead
Entwickler:
NBG
Publisher:
NBG
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
23,97 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Core2Duo 3,0GHz 4GB Ram, Ati HD4850 512MB
Anforderungen:
P4 2GHz, 1GB Ram, 4MB Graka, Win 98/ME/XP/Vista/7
Inhalt:
Bassisten sind das Rückgrad einer Band. So auch sexy Alyssa von den "Dead Lullabyes". Mit ihrer mässig erfolgreiche Frauen-Metalcombo will sie natürlich endlich auch einmal einen Tophit landen, um in den Rockolymp zu kommen. Schafft es das Spiel The Rockin' Dead in den Olymp der Adventure-Spiele?
Meinung:
Die betont sexy Alyssa macht sich wie immer mit ihrem Fahrrad auf den Weg zum Proberaum der "Dead Lullabyes" in einem heruntergekommen Teil der Stadt. Mit dem Rad fahren ist billig und ein Proberaum in einer zwielichtigen Gegend kostet auch nicht die Welt. Man merkt also schon direkt zu Anfang, dass die "Dead Lullabyes" sich an einem Traum versuchen, den viele kleine "Garagenbands" haben: So richtig groß rauskommen.
Lange Beine
Als Alyssa am Proberaum ankommt, sind ihre Kolleginen schon bereits da und spielen sich ein wenig warm. Hier kann es dann auch schon direkt los gehen. Adventuretypisch bewegt man Alyssa mit einem Klick durch die unterschiedlichen Schauplätze. Dabei bewegt sie sich betont sexy, aber auch etwas schnarchig von A nach B. Auch ein Doppelklicken sorgt nicht dafür, dass sie ihre langen Beine unter die Arme nimmt. Hier spielt sie also schonmal in einer Liga mit dem Adventure-Tophelden schlechthin: Guybrush Threepwood, der zumindest in seinen frühen Auftritten jeden Meter auskostet und damit bei wiederholtem Aufsuchen eines Schauplatzes die Geduld des Spielers etwas strapaziert.
Volles Inventar
Immerhin ist Alyssa, zumindest für Kerle, hübscher anzuschauen, als der Möchtegernpirat. Also hilft man ihr gerne den Bandbus für die Reise zu ihrem nächsten Gig startklar zu machen. Hierzu muß sie ihre Umgebung nach brauchbaren Gegenständen durchsuchen - wobei es leider keine praktische Highlightfunktion gibt - die dann in ihrem Inventar landen. Hier stellt sich natürlich adventuretypisch auch mal weider die Frage, wo sie alles in ihrem knappen Lederoutfit verstaut, ohne ihren Look ausbeulen zu lassen. Gegenstände im Inventar können kombiniert und mit der Umwelt verwendet werden. Leider sammelt sich aber auch viel nutzloses Zeugs an, was bei der Suche nach Lösungen hinderlich ist.
Sexy Stimme
Im Gespräch mit den zahlreichen, skurrilen Personen - lebendige, wie untote - zeigt sich eine der Stärken von The Rockin' Dead. Nicht nur wird Alyssa von der sexy klingenden Synchronstimme von Angelina Jolie sehr passend in Szene gesetzt, sondern auch die anderen Sprecher machen ihre Aufgabe sehr gut. Für ein Adventure natürlich ein sehr wichtiger Punkt. Die Dialoge entpuppen sich als skurril und witzig und enhtalten viele Anspielungen auf B-Movies, insbesondere Sexploitation, Trash, usw. Äußerst gelungen! Die rockige Musikuntermalung passt natürlich auch bestens zum Setting.
3D für lau
In Zeiten, wo mit 3D im Kino, Fernsehen und am Computer geworben wird und man viel Geld investieren muß, um in den Genuß dieser Technik zu kommen, bietet The Rockin' Dead einen 3D-Modus mit Hilfe der klassischen Anaglyphenbrille - praktischerweise liegt dem Spiel gleich eine solche bei. Der Effekt ist nett, aber wie bei der Technik üblich nicht besonders beeindruckend, da viele Farbinformationen verloren gehen und so ein fast graues Bild entsteht. Zusätzlich beschränkt sich der 3D-Effekt auf hintereinanderliegende Ebenen. Andererseits passt er auch gut zum Thema des Spiels. Und irgendwie ist so eine Rot-/Grün-Brille auch cool!
Trashiger Look
Die Grafik besteht aus vorgerenderten Hintergründen und Figuren. Vom Stil her passt sie auch zum Spielgeschehen, aber sie ist meilenweit von liebevoll gezeichneten Adventures wie Machinarium oder The Whispered World entfernt. Dafür sind die Hardwareanforderungen äußerst moderat. So lange man nicht gerade eine Schreibmaschine auf seinem Schreibtisch stehen hat, sollte das Spiel eigentlich immer laufen.
Fazit:
Die eingangs gestellte Frage lässt sich mit einem Nein beantworten. In den Olymp der Adventurespiele schafft es das trashige The Rockin' Dead wahrscheinlich nicht, dazu fehlt dem Spiel - trotz guter Ansätze - dann leider doch die Klasse.
Trotzdem handelt es sich um ein amüsantes Adventure in einem schrägen B-Movie Setting. Die sehr gute Vertonung der gelungenen Dialoge trösten über die nicht ganz so gelungene grafische Präsentation weg. Der 3D-Modus entpuppt sich als nette, aber vernachlässigbare Dreingabe.
Die Rätsel sind lösbar, wirken aber teils konstruiert. Erschwerend hierbei ist die große Anzahl an nutzlosen Gegenständen, die sich mit der Zeit im Inventar ansammeln, was besonders bei Adventureneulingen und Ungeduldigen für Frust sorgen dürfte. Hier wäre weniger mehr gewesen.
Adventure- und Trashfans können den augenzwinkernden Trip in die Welt der Untoten an der Seite der kurvenreichen Alyssa aber gefahrenlos auf sich nehmen und werden gut unterhalten.
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