Super Street Fighter IV: Arcade Edition
Entwickler:
Capcom
Publisher:
Capcom
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
28 bis 37 €
Systeme:
PC, PlayStation 3, Xbox 360
Inhalt:
Ja, da sind sie wieder, die World Warrior. Tapfer haben wir Street Fighter IV, Super Street Fighter IV und auch die 3D Edition für den 3DS getestet. Capcom hat versprochen, dass die nun vorliegende Super Street Fighter IV: Arcade Edition die letzte Inkarnation des vierten Teils der Prügelreihe darstellt. Ob sich das Update lohnt?
Meinung:
Nun ist es ja so, dass Fans nicht unbedingt auf eine neue Version ihres Lieblingsspieles warten, obwohl es bei Street Fighter so sicher wie das Amen in der Kirche ist. Bekam man bei Super Street Fighter IV unter anderem ganze zehn Charaktere mehr als noch in der Vorgängerversion geboten, sieht es bei diesem Update allerdings etwas magerer aus. Neben den dämonischen Versionen von Ryu und Akuma, Evil Ryu und Oni haben die Zwillingsbrüder Yun und Yang ihren chronologisch ersten Auftritt im Universum von Street Fighter. Nur chronologisch, weil Street Fighter III, das damals nur als Arcade- und Dreamcast-Version (und später innerhalb einer Sammlung auf Xbox und PS2) erschien, verwirrenderweise nach Street Fighter IV spielt, warum auch immer.
Die vier neuen Charaktere haben Intro und Abspann, sowie jeweils einen Rivalenkampf – leider ohne entsprechende Cutscene. Das wäre es dann auch mit den offensichtlichen Neuerungen des Spiels.
DLC oder Disc? Denn Besitzer von Super Street Fighter IV müssen nicht unbedingt zur neuen Disc-Version greifen. Für ca. 15 Euro ist im PSN-Store (1200 Punkte im XBL-Marketplace) das Update auf die Arcade Edition erhältlich. Das klingt so happig, wie es auch wirklich ist, denn an den weiteren Neuerungen scheiden sich die Geister.
Balance verloren? Hauptsächlich wurde nämlich an der Balance gedreht. Manch schwächere Charaktere wurden stärker gemacht und umgekehrt. Manche Figuren sind jetzt offensiver, manche defensiver. Man könnte also meinen, dass man nun mit jedem Charakter und dem enstrechenden Skill/Training ziemlich gleich gut dasteht, die Fan-Lager sind jedoch gespalten. Die einen würden nie wieder zurück auf SSFIV wechseln, die anderen sind der Meinung, dass die Arcade Edition „broken“ ist, also kaputtgepatcht wurde. So sollen die Zwillinge zu stark sein, und das wäre auch in der japanischen Version schon länger bekannt gewesen. Zusätzliches Öl ins Feuer goss Capcom selbst mit der Aussage, dass man das Spiel absichtlich unausgewogener gemacht hat.
Die Entscheidung dürfte dem einen oder anderen Fan wohl schwerfallen, es sei denn, das Preis-/Leistungsverhältnis ist in erster Linie egal. Schließlich merkt man erst selbst nach einiger Spielzeit, ob einem die Änderungen liegen oder nicht. Immerhin kann man jederzeit auf den Stand von Super Street Fighter IV zurückschalten, auch im Onlinemodus kann man wählen, ob man gegen Kontrahenten der alten, der neuen oder beider Versionen antreten möchte.
Yun & Yang Mir selbst ist es jedenfalls nicht aufgefallen, dass die Zwillinge im Onlinekampf zu oft verwendet werden, und auch Zangief bereitet mir im Arcade-Modus die gleichen Probleme wie eh und je. Ein bisschen schwieriger als die 3D Edition kam es mir trotzdem vor, und das lag nicht an den fehlenden Schnellauslösern für die Ultra- und Supercombos.
Lerne von den Profis Ein Novum bei Dead Or Alive: Dimensions auf dem 3DS war die Einführung ins Gameplay im Storymodus. So ein Einstieg für Anfänger fehlt bei Super Street Fighter IV: Arcade Edition weiterhin. Immerhin hat man die Replay-Kanäle nun um einige Funktionen erweitert, so dass man z.B. nun in Elite-Kanälen Replays von Top-Spielern ansehen kann. Nicht schlecht, aber auch kein Kaufgrund. Viel besser wäre es doch, richtiges Training einzubauen, mit einem sprechenden KI-Partner, der einen dazu auffordert, auf bestimmte Situationen zu reagieren.
Fazit:
Wer keine bisherige Version oder evt. nur Street Fighter IV besitzt, darf bei der Disc-Version von Super Street Fighter IV: Arcade Edition gerne zugreifen. Die meisten Konkurrenten sind sowieso schon etwas älter und spielen sich völlig anders. Auch der noch aktuelle, hauseigene Rivale Marvel vs. Capcom 3 setzt mehr auf Action und Effekte, weswegen hier auch die persönliche Präferenz entscheidend ist. PC-Spieler mussten darauf und auf Super Street Fighter IV bisher sowieso verzichten, auch hier kann man bedenkenlos zugreifen - allerdings erst ab 15. Juli. Als Konsolen-DLC für 15 Euro ist der Inhalt allerdings etwas mager und umstritten.
Persönlich ist mir Dead Or Alive: Dimensions auf dem 3DS immer noch lieber, wer aber auf der Heimkonsole auf ein ausgeglichenes und weniger strapaziertes Beat'em'up wartet, der könnte im August mit Arcana Heart 3 erhört werden.
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Autor der Besprechung:
Michael Hambsch
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