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Call of Juarez: The Cartel

Entwickler: Techland
Publisher: Ubisoft

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 38,53 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
Neben Red Dead Redemption war die Call of Juarez-Reihe bisher das Aushängeschild, wenn es um Western-Spiele ging. Mit dem dritten Teil, der auf den Namen Call of Juarez: The Cartel hört, ist damit allerdings Schluss. Denn statt mit einem PS unterwegs zu sein, geht es nun mit 200 PS unterm Hintern auf die Straßen des heutigen Los Angeles. Warum sich Techland für diesen gravierenden Setting-Wechsel entschieden hat, ist nicht bekannt. Im Nachhinein dürften sie sich aber auch selbst fragen, ob der Schritt richtig war. Leider hat der Sprung vom Wilden Westen in die heutige Zeit weder dem Spiel noch der Reihe gut getan. 

Meinung:
Einer der großen Pluspunkte der beiden ersten Call of Juarez-Teile war neben dem ungewöhnlichen Setting vor allem die spannende Story rund um die McCall-Brüder. Doch mit dem Wechsel ins Los Angeles des 21. Jahrhunderts sind auch die McCall-Brüder und deren spannende Geschichte verschwunden. Statt weiterhin das ungleiche Brüder-Paar auf ihrem Rachefeldzug begleiten zu dürfen, dreht sich in The Cartel alles um die FBI-Agentin Kim Evans (die ganz offensichtlich Halle Berry als Vorbild hatte), DEA-Agent Eddie Guerra und LAPD-Officer Ben McCall (ein Nachfahre der McCall-Brüder und damit einziger Verbindungspunkt zu den beiden ersten Teilen). Das voller Klischees behaftete, stereotype und völlig unsympathisch wirkende Trio wird von der DEA nach einem Bombenanschlag auf deren Gebäude losgeschickt, um die vermeintlichen Drahtzieher, das Mendoza-Kartell, zu zerschlagen. Eigentlich kein großes Ding. Schließlich sind die drei selbst  keine Kinder von Traurigkeit. Allerdings gibt es dann doch noch ein Problem. Denn die „Helden“ trauen sich gegenseitig nicht so recht über den Weg…

Was hat der denn schon wieder vor?
Wie sich sehr schnell herausstellt, ist das Misstrauen aber nicht ganz zu Unrecht vorhanden. Man bekommt nämlich vor jeder Mission, je nachdem mit welchem der drei Protagonisten man in die Kampagne startet, vom jeweiligen Arbeitgeber zusätzliche Aufgaben, von denen die beiden anderen aber nichts mitbekommen dürfen. Kim muss zum Beispiel besondere Waffen oder eine bestimmte Person ausfindig machen. So interessant sich das auch anhören mag, richtig Sinn macht es nur im Koop-Modus. Hier führt es nämlich dazu, dass man sich, obwohl man eigentlich im Team zusammenarbeiten muss, nie vertraut und sich immer fragt, was der andere gerade im Schilde führt. In der Einzelspielerkampagne ist es hingegen so überflüssig wie ein Kropf. Denn obwohl sich die drei auch hier nicht wirklich Grün sind, interessiert es die KI gesteuerten Mitspieler herzlich wenig, was man gerade macht. So werden aus den eigentlich spannenden Aufgaben einfache Suchmissionen, die man schnell nebenbei erledigt, um sich in Windeseile aufzuleveln und neue Waffen freizuschalten.

Nur zu dritt empfehlenswert
Das übrige Gameplay ist leider auch nicht viel besser. Abwechslung wird nämlich höchsten im Leveldesign geboten. Ansonsten heißt es, sich durch die 15 linearen Levels zu ballern, an vorgegebenen Stellen in Deckung zu gehen und ab und zu mal ein Auto zu pilotieren. Call of Juarez: The Cartel ist mit seinem neuen Setting ein stinknormaler Ego-Shooter, von denen es jede Menge gibt. Und viele davon bieten mehr Abwechslung. Denn in The Cartel sind die Gegner nicht nur lausige Schützen, sie laufen auch noch wie aufgescheuchte Hühner durch die Gegend. Da ist es natürlich kein Problem, sie ins virtuelle Nirwana zu befördern. Leider stehen die eigenen Mitstreiter ständig im Schussfeld herum. Um zumindest letzteres zu vermeiden, kann man sich in der sogenannten Lobby vor jeder Mission menschliche Weggefährten suchen. Aufgrund des geringeren Frustpotenzials macht das Ganze zu dritt sogar überraschend viel Spaß und entschädigt damit zumindest teilweise für die lausige Einzelspielerkampagne.

Nichts besonderes im Waffenschrank
Wie es sich für einen ordentlichen Ego-Shooter gehört, muss natürlich auch ein ansehnliches Waffenarsenal mit an Bord sein. Statt rostigen Revolvern oder Flinten gibt es im aktuellen Teil der Serie  herkömmliche MGs, AKs, MP4, jede Menge Scharfschützengewehre, Automatik Pistolen, den obligatorischen Raketenwerfer sowie Handgranaten. Bei all den Waffen muss man übrigens nicht mehr auf den Munitionsverbrauch achten, denn davon Munition gibt es zur Genüge. Sollte einem tatsächlich unverhofft einmal der Patronenvorrat ausgehen, darf man ganz bequem die Waffen der erledigten Gegner aufheben und mit denen weiter schießen.

Das volle Paket
So seltsam es klingen mag,  ist  auch die Optik nicht mehr so schön wie sie einmal war. Zwar gibt es abwechslungsreiche Levels, ein paar nette Effekte und eine tolle Weitsicht, doch letzteres gab es ja auch schon in den beiden Vorgänger Titeln zu bewundern. Leider fallen neben Pop-Ups  das fast komplette Fehlen von Schatten, kantige Texturen sowie nervendes Tearing negativ auf.
Auch andere technische Fehler tauchen immer wieder auf. So ist zum Beispiel mit schöner Regelmäßigkeit zu beobachten wie KI-Partner urplötzlich auftauchen, obwohl man sie eigentlich meilenweit hinter sich gelassen hat.

Laienhafte Synchronisation
Während Soundtrack und Effekte ordentlich ausfallen ist die Synchronisation ziemlich in die Hose gegangen. Die Sprecher  wurden völlig falsch besetzt und wirken völlig unprofessionell.  Auch die Untertitel sind nicht viel besser. So passiert es beinahe in jedem Satz, dass die geschriebenen Worte nicht mit den gesprochenen übereinstimmen. Um das Debakel perfekt zu machen, hat man auch gleich noch auf eine vernünftige  Lippensynchronisation verzichtet.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert stefanWas hat sich Techland nur dabei gedacht eine der wenigen Western-Reihen ins heutige Los Angeles zu verfrachten? Aufgrund des  alltäglichen Settings geht nämlich nicht nur der gesamte Charme flöten, es fällt auch noch auf, dass das Gameplay recht eintönig, um nicht zu sagen, langweilig ist. Im Koop-Modus macht das Spiel dank der individuellen Nebenaufgaben zwar noch einigermaßen Spaß, dennoch kommt Call of Juarez: The Cartel nicht über das untere Mittelmaß hinaus.

Auch technisch ist The Cartel nicht mehr mit seinen beiden Vorgängern zu vergleichen. Selbst die ansehnliche Weitsicht und die ordentlichen Effekte können nicht drüber hinwegtäuschen, dass der dritte Teil der Call of Juarez-Reihe optische Mängel aufweist.
Völlig zum Abgewöhnen ist  allerdings die Synchro. Was die Entwickler hier gemacht haben, bleibt hoffentlich für immer ihr Geheimnis.
In Anbetracht all dieser Mängel muss man sich wirklich fragen, was Techland bei der Entwicklung des dritten Teils geritten hat und ob sich Ubisoft so etwas gefallen lässt. Mich würde es auf jeden Fall wundern, wenn die polnische Spieleschmiede auch für einen (eventuell erscheinenden) vierten Teil engagiert wird.

Call of Juarez: The Cartel  - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 5.75 Grafik: 5.00
Sound: 5.00
Steuerung: 7.00
Gameplay: 6.00
Wertung: 5.75
  • Nette Effekte und gute Weitsicht
  • Individuelle Nebenaufgaben
  • Koop-Modus
  • Abwechslungsreiche Levels
  • Grottige Synchronisation
  • Pop-Ups, Tearing usw.
  • Unsympathische Charaktere
  • Dumme KI

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Rezension vom: 20.08.2011
Kategorie: Action
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