Die Sims: Mittelalter - Piraten und Edelleute
Entwickler:
Electronic Arts
Publisher:
Electronic Arts
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
28 €
Systeme:
Mac, PC
Testsystem:
AMD Phenom II X4 mit 3,2 GHz, Radeon HD6850 mit 1GB VRAM, 4GB RAM, Windows 7
Anforderungen:
Windows XP bis 7, 2,5GHz-CPU, 1,5GB RAM, 256MB VRAM, Grafikkarte mit PixelShader 2.0
Inhalt:
Erweiterungs- oder neuerdings Erlebnispacks sind für die Sims-Welt nicht unübliches. Mit Die Sims: Mittelalter - Piraten und Edelleute kommt nun auch das erste für den Fantasy-Ableger mit den Rollenspielelementen. Ja, ich weiß: Obwohl es vorher schon Piraterie gegeben hat, haben diejenigen Piraten, die Vorbild für Bücher, Filme, Spiele – und damit auch dieses Erlebnispack – waren, nichts im Mittelalter zu suchen. Aber wenn die Sims mit Federn gefoltert werden, sollte man schon kapieren, dass hier absolut nichts ernst zu nehmen ist. Oder?
Meinung:
Vielleicht wäre es doch interessant zu erfahren, wie viele Leute tatsächlich glauben, dass es im Mittelalter Drachen und Zauberer (und demnächst Karibik-Piraten) gegeben hat. Mit Die Sims: Mittelalter schlug EA jedenfalls genau in diese Klischee-Kerbe, verniedlichte alles, und fügte noch ein paar Rollenspielelemente dazu. Für den Lebenssimulationsfan mag vieles daran störend gewesen sein, für Spieler, die ein klares Ziel vor Augen brauchen, der Einstieg in die Sims-Welt.
Die Mischung machts Die Sims: Mittelalter war nämlich bei weitem nicht so frei wie Die Sims 3. Die verschiedenen Königreiche und die Übersichtskarte zu Beginn sorgte bei einigen eingefleischten Sims-Fans für grübelnde Gesichter. Zwar musste man auch hier Sims erstellen und konnte die Innenräume dekorieren, das Augenmerk lag aber auf den Quests, die es zu lösen galt. Mit denen kam man dem Hauptziel, das durch das Königreich-Bestreben festgelegt wurde, näher . Das Problem war, dass man quasi immer wieder von vorne anfangen musste, wenn man ein anderes Bestreben wählte.Immerhin kann man das Spiel beim nächsten Mal ein bisschen anders spielen - vielleicht mal mit einem grausamen Herrscher, der gerne einen über den Durst trinkt?
Fraktionen Mit dem Erlebnispack Piraten und Edelleute kommt ein weiteres Bestreben hinzu. Denn genau diese beiden Fraktionen – aus Ganovelsdorf und Nachlässlingen – machen sich in der Nähe eures Königreiches breit und sind sich überhaupt nicht grün. Mit dem Erfüllen von Quests kann man sich auf eine der Seiten schlagen, oder bleibt neutral. Am Ende muss eine Lösung für den Konflikt gefunden werden, um das neue Königreich-Bestreben zu bewältigen. Damit hält also das nächste RPG-Element Einzug in die Sims-Welt – besonders MMO-Spieler dürften sich mit diversen Fraktionen auskennen. Was Komplexität und Umfang angeht, ist Die Sims Mittelalter natürlich meilenweit von den Rollenspielen entfernt. Gerade das immer wieder neu Anfangen stört schon etwas.
Schatzsuche Neben den zwangsläufig neuen Quests und Gegenständen, die mit den beiden Fraktionen kommen, gibt es auch noch die Schatzsuche als neues Feature. Ähnliches hat auch schon in anderen Spielen viel Spaß gemacht (ich denke z.B. an Final Fantasy IX), und kommt auch bei den Sims gut an. Insgesamt, da ich eher zu RPGs als zu Simulationen tendiere, würde ich mir – wenn schon ein Genremix - lieber etwas in der Richtung Final Fantasy: My Life As A King (WiiWare) wünschen, nur komplexer und umfangreicher.
Fazit:
Wer seinen Spaß mit Die Sims: Mittelalter hatte, darf auch gerne zum Erlebnispack Piraten und Edelleute greifen. Wer längst wieder zu Sims 3 oder seinen Rollenspielen zurückgekehrt ist, ohne sich weiter um seine Fantasy-Sims zu kümmern, der wird auch hier nichts finden, dass ihn hält. An Ideen mangelt es dem Sims-Studio von EA jedenfalls nicht, was Hoffnung auf einen vollwertigen und umfangreicheren Nachfolger macht. Bleibt als letzter Kritikpunkt noch der Preis, der mit fast dreißig Euro zu Buche schlägt. Da kriegt man anderweitig schon komplette Spiele für. Das Hauptspiel ist zur Zeit übrigens auch um einiges günstiger als das Addon zu haben.
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Autor der Besprechung:
Michael Hambsch
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