Sonic Generations
Entwickler:
Sonic Team
Publisher:
Sega
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
44 €
Systeme:
3DS, PC, PlayStation 3, Xbox 360
Inhalt:
Das fünfzehnjährige Jubiläum des blauen Igels war mehr ein Rohrkrepierer: Sonic The Hedgehog, wie der Titel des PS3- und Xbox360-Spiels schlicht lautete, war eine schwere Enttäuschung. Mit Sonic Unleashed und Sonic Colours war Sega zuletzt aber wieder auf dem richtigen Weg, die Ehre des pfeilschnellen Maskottchens wieder herzustellen. Ungeachtet der Tatsache, dass die zweite Download-Episode von Sonic 4 immer noch auf sich warten lässt, haben der klassische und der moderne Sonic jetzt einen gemeinsamen Auftritt in Sonic Generations, passend zum 20. Jubiläum der Reihe.
Meinung:
In Sonics Welt taucht ein seltsames Wesen namens Time Eater auf, zerrt Sonics Freunde und den blauen Igel selbst in eine fremde Dimension. Hier, in dieser Oberwelt, die ähnlich wie ein 2D-Soniclevel aufgebaut ist, ist alles blass und farblos. Will er seine Freunde befreien, muss Sonic alle Zonen wiederbeleben. Zum Glück erkennt er bald, dass er nicht alleine ist: Der klassische, stumme Sonic aus den Mega Drive-Abenteuern ist ebenfalls hier gestrandet.
Flitzen und Ringe sammmeln Am bekannten Spielprinzip hat sich nichts geändert: Die Sonics flitzen durch die Level und sammeln dabei Ringe. Wird Sonic getroffen, verliert er Ringe. Steht der blaue Igel ohne Ringe da, kann ihn jeder Treffer ein Leben kosten. Natürlich sind überall Itemboxen versteckt, die z.B. mehr Ringe, ein Extraleben, das Skateboard, Laufschuhe oder auch diverse Schilde beinhalten. Findet man rote Sternenringe, schalten diese Extras wie Illustrationen oder Musikstücke frei. Ohnehin haben alle Levels immer mehrere Wege, die zum Ziel führen. Das sieht man besonders gut bei den 2D-Levels, wenn man die anderen Wege z.B. im Hintergrund sieht, und sich ärgert, dass man dort gerade einen roten Sternenring hätte holen können. Das, und die Wertung eines jeden Levels, fördert natürlich die Wiederspielbarkeit. Man will alles sammeln, den Level schneller oder ohne Verlust von Ringen/Leben schaffen und somit einen bessere Wertung ergattern.
Sonic mal Zwei Mit der Dreieckstaste kann man in der Oberwelt zwischen dem alten und dem neuen Sonic wechseln. Deshalb gibt es von jedem Level bzw. von jeder Zone auch zwei Akte, eine 2D-Version für den klassischen Sonic, bei dem man nur nach rechts und links laufen kann, und eine 3D-Version für die moderne Variante des blauen Igels. Der neue Sonic hat dabei zusätzlich noch die Homing-Attacke, auf die der klassische Igel nicht zurückgreifen kann. Aufgeteilt ist die Oberwelt in drei Welten mit jeweils drei Level-Neuinterpretationen bekannter Sonic-Levels. Die Welten repräsentieren dabei die klassische Ära, die Dreamcast-Epoche und die modernen Sonic-Spiele, wobei jedes Level aus einem anderen Spiel stammt. Den Anfang macht natürlich die "Green Hill Zone", sowohl bei der Konsolen-, als auch bei der 3DS-Fassung. Danach hat die Handheldversion andere Levels, teilweise auch sogar aus anderen Spielen.
Die berühmten Chaos Emeralds Zwischendurch kann man – zunächst rein optional erscheinend – gegen Metal Sonic, Shadow the Hedgehog und Silver Sonic antreten, um in den Besitz dreier Chaos Emeralds zu gelangen. Die anderen bekommt man von den Bossen (bzw. im weiteren Spielverlauf), die zugleich den Weg in die nächste Welt/Ära versperren. Um gegen einen Boss antreten zu können, muss man aber in jedem Level der aktuellen Welt noch eine Herausforderung meistern. Hier hat man ziemlich freie Wahl, denn es gibt mehrere Herausforderungstore pro Zone, und sie sind ebenfalls für jeden der beiden Sonics unterschiedlich.
Ganz neue Perspektiven Die Level an sich sind sehr lang, toll gestaltet und bieten genau die rasante Action, die Sonic schon immer ausgezeichnet hat. Besonders viel Spaß macht es, einen Level der Dreamcast-Ära, wie z.B. „City Escape“ mit dem klassischen Sonic zu spielen, während eine etwas andere Version des Songs "Escape From The City" läuft. Aber auch umgekehrt sind die 3D-Versionen der klassischen Levels sehr gelungen. Hier wechselt die Ansicht auch manchmal, so dass diese Levels eine Menge Abwechslung bieten. Auch die Herausforderungen sind sehr unterschiedlicher Natur: So muss man manchmal einfach nur schnell genug ans Ziel kommen, dabei aber evtl. diverse Schalter betätigen, die den Weg frei machen, oder Luftballons benutzen, um weiter zu kommen. Ein anderes Mal muss man vergrabene Schätze finden, indem man an den richtigen Stellen Knuckles ruft, der daraufhin Münzen ausgräbt.
Durch gutes Abschneiden in den Levels bekommt man Punkte, die man im Skill Shop ausgeben kann. Für 7777 Punkte kann man z.B. einen Controller für das virtuelle Mega Drive kaufen, um dort den Klassiker Sonic The Hedgehog zu spielen. Es gibt aber auch nützliche Skills, mit denen Sonic sich ausrüsten kann, so dass z.B. die verlorenen Ringe länger liegen bleiben oder man sofort anhalten kann, und nicht ständig von einer Plattform rutscht.
Grafikpracht auch mit 3D-Brille Die Grafik von Sonic Generations ist schön anzusehen, es gibt weder Ruckeln noch Tearing. Auch die vertonten Videosequenzen sind schick, die deutsche Sprachausgabe sehr gut gelungen. Die Musik ist erstklassig, viele bekannte Stücke hört man in den verschiedensten Versionen. Man kann das Spiel auch in stereoskopischem 3D spielen, was aber nur in den 3D-Levels richtig gut rüberkommt, obwohl die 2D-Levels ja auch in einer dreidimensional gestalteten Umgebung stattfinden. Leider kann man auf die 3D-Option nur im Hauptmenü zugreifen, während des Spiels kann man nicht umschalten. Auch die Steuerung könnte einen Ticken besser sein, ein flinker Igel sollte auch flink reagieren. So kann es sein, dass Sonic durch die klitzekleine Sprungverzögerung falsch oder gar nicht abspringt. So war es zumindest bei der getesteten PS3-Version. Vom Rivalen Mario ist man ein besseres Sprungverhalten gewohnt.
Fazit:
Während Nintendo-Rivale Mario stets auf dem Höhenflug war, hat Sonic während seinen 20 Jahren in der Videospielwelt wirklich alle Höhen und Tiefen durchgemacht. Doch eines muss man dem blauen Igel lassen: Feiern kann er! Wo der dicke Klempner nur die Disc-Version einer SNES-Mario-Sammlung bekam, kriegt Sonic ein echtes Jubiläumsspiel. Und nicht nur irgendeines, denn aus Sonic Generations ist wohl eines der besten Sonic-Spiele überhaupt geworden. Obwohl es insgesamt nicht so viele Levels gibt, und leider auch keinen Zweispielermodus, hat man mit den Herausforderungen und den freischaltbaren Extras eine Menge zu tun. Sega ist hier auf dem richtigen Weg und bietet mit diesem Spiel für alte und neue Sonic-Fans ein absolutes Muss!
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Autor der Besprechung:
Michael Hambsch
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