In jedem Level kann man mehrere Zahnräder finden, mit denen sich auf dem Raumschiff Zusatzherausforderungen freischalten lassen. Meistens erwischt man eigentlich alle Zahnräder beim ersten Leveldurchlauf, da die Verstecke eigentlich selten raffiniert ausfallen. Hat man das Spiel komplett durch, bietet sich auch noch die Möglichkeit eines größeren Schwierigkeitsgrades an, wordurch Kirby und seine Gefährten weniger Lebensenergie haben, und dadurch etwas vorsichtiger vorgehen müssen.

Nimmersatt
Anders als bei vielen Jump'n'Runs besiegt Kirby seine Feinde nicht, indem er ihnen auf den Kopf hüpft, sondern indem er sie einfach einsaugt. Dabei kann der rosafarbende Knubbel auch noch die Fähigkeiten der meisten Gegner annehmen. Er ändert dann sein Aussehen, je nachdem welche Fähigkeit er so erhalten hat. Weiterhin kann Kirby sich selbst aufpusten und somit unbegrenzt durch die Luft schweben. Die Wiimote wird zum Spielen seitlich gehalten, da man neben dem Steuerkreuz nur die Taste 1 und 2 zum Springen und Angreifen benötigt. Ergänzt wird die Steuerung durch die Möglichkeit, die meisten Angriffe in mehrere Richtungen zu wirken, worduch ein Hauch von Beat'em'Up aufkommt. 

Kirby im Mittelpunkt
Bis zu vier Spieler können sich auf den Weg machen, um den geheimnisvollen Sternenfahrern bei der Suche nach den Bauteilen ihres Schiffes zu helfen. Dabei können Mitstreiter jederzeit ins Spiel ein- und wieder aussteigen. Alleine ist man immer als Kirby unterwegs. Weitere Spieler können in die Rolle von Meta Knight, König Dedede oder Waddle Dee schlüpfen. Die Fähigkeiten der Figuren unterscheiden sich hauptsächlich in ihren Angriffsmöglichkeiten. So kann Kirby seine Feinde einsaugen und teilweise so deren Fähigkeiten übernehmen, König Dedede verursacht schweren Schaden mit seinem Hammer, Meta Knight ist ein flinker Schwertkämpfer und Waddle Dee sticht mit einem Speer zu. 

Anders als etwa bei New Super Mario Bros. ist das Spielgeschehen immer auf den eigentlichen Star der Heldenriege zentriert, nämlich Kirby. Mitspieler, die den Bildschirm verlassen, werden automatisch wieder zu Kirby zurück teleportiert. Die Kamera ist dabei auch relativ fest aufs Spielgeschehen zentriert und zoomt nur leicht heraus, wodurch der Platz, besonders bei vier Spielern gleichzeitig doch etwas beengt ist. Auch die Verwandlungsextras, wie ein Riesenschwert oder die Feuerwelle, bleiben Kirby vorenthalten. Man kann seine Freunde auf dem Rücken tragen oder in die Luft hochwerfen - was auf Grund der Möglichkeit, das alle fliegen können, eher belanglos ist - und hin und wieder gibt es versteckte Boni, die man nur mit der Hilfe des Mitspielers bergen kann. Auch bietet sich die Möglichkeit, einen extra starken Team Angriff auszuführen. Verliert ein Spieler seine ganze Lebensernergie, muß man beim letzten Speicherpunkt von vorne beginnen. Insgesamt sind die Teamplaymöglichkeiten also eher mittelmässig und nicht spielentscheidend.

Zuckersüß
Das Traumland ist bunt und bonbonfarbend wie eh und je. Nette Details, wie ein Schwimmring oder eine Taucherbrille, die von den Helden beim Eintauchen ins Wasser getragen werden oder die gewohnten Siegestänze, geben Kirby's Adventure Wii eine gewollt kindlich, fröhliche Atmosphäre und dass auch weitaus extremer, als wie z.B. in der Welt von Mario. Aber das gehört nun einmal zu einem echten Kirby-Spiel dazu. Technisch wird nichts herausragendes geboten. Die Hintergründe und Animationen sind gut, aber eben nicht herausragend. Vom Artdesign her war Kirby und das magische Garn natürlich um Welten besser und origineller. Auch der Sound setzt sich aus bekannten Effekten und Melodien, kombiniert mit neuen Stücken zusammen. Man erwischt sich immer wieder dabei, wie man die Siegestanzmelodie oder andere bekannte Lieder mitträllert.

Fazit:
Eine echte Konkurenz zu New Super Mario Bros Wii ist Kirby's Adventure Wii natürlich nicht geworden. Wahrscheinlich hat es auch gar nicht den Anspruch dazu, denn obwohl die Gemeinsamkeiten auf der Hand liegen, spielt sich Kirby seit jeher anders als der italienische Klempner. Für den geübten Spieler dürfte der mit Abstand größte und eigentlich auch einzige Kritikpunkt bei diesem Spiel der zu leichte Schwierigkeitsgrad sein. Herausforderungen gibt es, zumindest im normalen Schwierigkeitsgrad, eher selten. Dafür ist das Spiel aber so auch hervorragend für Einsteiger und jüngere Spieler geeignet - interessanterweise ist die USK-Freigabe aber erst ab 6. Die Spielgeschwindigkeit ist eher gemächlich und dadurch, dass alle Charaktere fliegen können ist die Frustgrenze durch Tode in Abgründen sehr gering, und es stellen sich sehr schnell Erfolgserlebnisse ein. Freunde von Kirby können hier eigentlich bedenkenlos zugreifen, denn die Rückkehr ins Traumland und damit an die Wurzeln der Serie weiß wirklich zu gefallen, bietet die gewohnt zuckersüße Optik und knuddeligen Figuren, die man so seit NES- und Gameboy-Zeiten kennt. Spieler, die eine richtige Herausforderung suchen, könnten aber schnell unterfordert sein.