Winter Sports 2012: Feel the Spirit
Entwickler:
Independent Arts Software
Publisher:
dtp entertainment
Genre:
Sport
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
25,99 €
Systeme:
3DS, PC, Wii
Inhalt:
Passend zum ersten Schnee in diesem Winter steht mit Winter Sports 2012: Feel the Spirit auch der neueste Teil der Winter Sports-Reihe für PC, Wii und den 3DS in den Händlerregalen. Als begeisterter Skifahrer und Wintersport-Fan habe ich mich natürlich sofort in den virtuellen Schnee begeben und auf dem PC getestet, ob Skirennen auf dem Monitor genauso spannend sind wie die im Fernsehen. Zu welchem Ergebnis ich schlussendlich gekommen bin, erfährst Du natürlich wie immer in den folgenden Zeilen.
Meinung:
Wer am Wochenende ARD, ZDF oder Eurosport einschaltet, wird wissen, dass es jede Menge verschiedene Wintersportarten gibt. Zehn davon finden sich auch im neuen Winter Sports 2012: Feel the Spirit wieder. Wie die Auswahlkriterien waren, ist mir allerdings schleierhaft. Meines Erachtens zählen nämlich nicht alle der 10 Disziplinen (Skispringen, Abfahrt, Super G, Riesenslalom, Slalom, Shorttrack, Snowboard, Freestyle, Ski Cross, Curling und Ice Speedway) zu den zehn Sportarten, die unbedingt in dem Spiel verewigt werden mussten. Was ist zum Beispiel mit Bobfahren und der Nordischen Kombination? Oder Biathlon, das regelmäßig Millionen von Zuschauern vor den Fernseher fesselt und sicherlich auch in virtueller Form viel Spannung und Abwechslung garantiert hätte? Sei es drum, die Entwickler haben sich eben für diese zehn Disziplinen entschieden.
Man kennt schnell alles in- und auswendig
In Winter Sports 2012: Feel the Spirit ist allerdings nicht nur die Auswahl der Sportarten fragwürdig. Auch der restliche Umfang des Spiels lässt zu wünschen übrig. Die zehn (mehr oder minder abwechslungsreichen) Sportarten kann man nämlich lediglich als Einzeldisziplin, in den sogenannten Cups (welche einfach aus mehreren Einzeldisziplinen bestehen), in 30 Herausforderungen und im Multiplayer spielen. Wenn jede Sportart über mehrere Strecken verfügen würde, wäre das Angebot ja eigentlich gar nicht so schlecht. Doch da jede Sportart leider nur über eine spezielle Strecke verfügt, kennt man diese nach ein paar Durchgängen in- und auswendig und die Herausforderung ist schnell dahin. Die KI kann leider auch nichts daran ändern. Die jeweils drei computergesteuerten Gegner sind nämlich so schlecht, dass man sie selbst dann locker schlägt, wenn man sich das erste Mal an eine Disziplin heran wagt. Somit macht über längere Zeit lediglich der direkte Vergleich gegen Freunde zumindest ein wenig Spaß.
Hakelige Steuerung
Das einzige was einen daran hindert, einen Sieg nach dem anderen einzuheimsen, ist die Steuerung. Abgesehen vom Skispringen und Curling (die beiden Disziplinen, die auch am meisten Spaß bereiten) ist die Steuerung nämlich so hakelig, dass sie einen beinahe zur Weißglut bringt. Selbst beim Ice Speedway, bei dem man nicht einmal Gas geben, sondern lediglich die mit Spikereifen ausgestatteten Motorräder durch die Kurven lenken muss, ist die Steuerung so widerborstig, das sie einem selbst das nicht gelingen lässt. Am schlimmsten ist es aber klar und deutlich bei den Skidisziplinen. Egal ob Super G, Abfahrt, Riesenslalom oder Slalom, in keiner einzigen Disziplin schafft man es - zumindest nicht ohne viel Glück - fehlerfrei nach unten zu kommen. Da hilft es auch nicht, dass die Steuerung stets sehr simpel gehalten wurde.
Altbackene Grafik
Grafisch und soundtechnisch gibt es leider auch nicht sehr viel besseres zu berichten. Gute Soundeffekte oder gar einen ordentlichen Soundtrack gibt es nicht, wodurch es Winter Sports 2012: Feel the Spirit natürlich auch an jeglicher Atmosphäre fehlt. Wenn es sie aber doch geben würde, wäre sie in Anbetracht der Grafik aber ohnehin schnell wieder verflogen. Was uns die Entwickler hier zumuten, verdient nämlich nur ein Prädikat und zwar „altbacken“. Vor einigen Jahren wären die matschigen Texturen, eckigen Objekte und an Holzfiguren erinnernden “Sportler“ eventuell noch durchgegangen, heute sehen sie allerdings nur noch schrecklich aus. Und auch die Wettkampfstätten sehen leider alles andere als gut aus. Liebevoll gestaltete Tribünen, Fans oder ähnliches sucht man hier nämlich vergebens. Lediglich dutzende von Werbeplakaten (die seltsamerweise auch alle gestochen scharf daherkommen) wurden an den jeweiligen Rand gepappt. Entschuldigung, aber sowas geht wirklich gar nicht mehr.
Fazit:
 Selbst hartgesottene Wintersport-Fans, denen draußen der Schnee fehlt, und die es kaum noch erwarten können endlich wieder einen Hügel hinunter zu fahren, sollten die Finger von Winter Sports 2012: Feel the Spirit lassen. Denn vom versprochenen Spirit fühlt man hier absolut nichts. Stattdessen fühlt man sich veräppelt, dass dtp - die durchaus gelungene Spiele in ihrem Angebot haben - ein solches Spiel überhaupt auf den Markt bringen. Außer dem Multiplayermodus, der zumindest kurzfristig für ein wenig Spaß sorgt, ist an diesem Spiel nämlich so gut wie alles in die Hose gegangen. Wer also unbedingt ein Wintersport-Spiel haben möchte, sollte sich lieber ein anderes zulegen, Winter Sports 2012: Feel the Spirit ist das Geld nämlich nicht wert.
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Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert
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Grafik: 5.00
