Ultimate Marvel vs. Capcom 3
Entwickler:
Capcom
Publisher:
Capcom
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40 €
Systeme:
PlayStation 3, PlayStation Vita, Xbox 360
Inhalt:
Auf der neuen Handheldgeneration sind Prügelspiele absolut keine Seltenheit mehr. Und wo Capcom den Start des 3DS mit Super Street Fighter IV bereichert hatte, bekommt die PlayStation Vita jetzt Ultimate Marvel vs. Capcom 3. Ob sich die spaßige Comic-Prügelei auch auf dem neuen Handheld so gut spielt, wie auf den stationären Konsolen, könnt ihr nun hier erfahren.
Meinung:
Die Oberbösewichte Doktor Doom und Albert Wesker haben eine unheilige Allianz geschlossen, um sowohl das Marvel-, als auch das Capcom-Universum zu erobern. Es kommt selbstverständlich zur großen Prügelei, bei der allerhand Helden und Schurken beider Welten mitmischen. Und wenn man mit solchen Kräften spielt, braucht man sich am Ende auch nicht zu wundern, wenn das den Weltenverschlinger Galactus auf den Plan ruft – wo gibt es sonst ein zwei-für-eins-Menü in dieser Portionsgröße? Die Hintergrundgeschichte von Ultimate Marvel vs. Capcom 3 wird im Intro des Spiels erzählt, was in der Urfassung, die wir damals für die PS3 testeten, noch nicht der Fall war. Das ist aber natürlich nicht die einzige Neuerung bei der Ultimate-Variante.
Verstärkung Zu den bekannten Kämpfern gesellen sich jetzt nämlich 12 weitere Recken. Das wären auf der Marvel-Seite der Meister der Magie Doktor Strange, der aktuell wieder auf der Leinwand vertretene Ghost Rider, der Bogenschütze Hawkeye, Nova, das schwer bewaffnete Rocket Raccoon und der Kampfkünstler Iron Fist. Von Capcom stammen der Gargoyle Firebrand, Fotograf und Zombiejäger Frank West, Strider Hiryu (der unbedingt mal wieder ein eigenes Spiel bekommen sollte), Nemesis aus dem dritten Teil von Resident Evil, Assanwalt Phoenix Wright und Dantes Zwillingsbruder Vergil. Wie immer passt der Kampfstil gut zu den Charakteren und deren Spielen. So nimmt Frank diverse Schlagwaffen zur Hilfe, lässt diese nach dem Angriff aber sofort wieder fallen, ganz gemäß dem Waffenprinzip in Dead Rising. Der Kampfstil von Phoenix Wright basiert dagegen mehr auf Slapstick. Auch die Auf- und Abtritts-Animationen und die Sprüche dazu sind teilweise echte Insider für Fans der Figuren, Comicreihen und Spiele, z.B. wenn Frank einen schnellen Blick auf die Uhr wirft, oder Hawkeye anmerkt, dass das doch gar nicht so schlecht war für jemanden, der schon mehrmals tot war.
Generation Touch Wie schon auf den Konsolen kämpft man bei Ultimate Marvel vs. Capcom 3 in einer klassischen 2D-Seitenansicht-Arena, und darf sich dabei immer ein Tag-Team aus drei Kämpfern zusammenstellen. Bei der Vita kommt als Steuerungsvariante zusätzlich noch der Touchmodus hinzu. Hier lässt sich das Spiel ganz normal steuern, reagiert aber auch auf Toucheingaben. So kann man beispielsweise den Arcade-Modus viel leichter schaffen, da man oft nur den Gegner so schnell wie möglich antippen muss, um eine ordentliche Combo-Serie inklusive Ultra-Combo hinzulegen. Das ist natürlich eine nette Spielerei, aber nichts für echte Beat'em'Up-Fans. Sei es drum – online muss man das aber bei der benutzerdefinierten Spielersuche extra abwählen, auch wenn man selbst diese Steuerungsart gar nicht aktiviert hat. Hier sollte es z.B. eine Meldung geben, dass der Gegner den Touchmodus verwendet und ob man ihn selbst auch aktivieren möchte.
Helden gegen Herolde Für die Ultimate-Variante gab es auch einen kostenlosen DLC, der bei der Vita-Version schon integriert wurde: Helden gegen Herolde. Hier geht es entweder darum, die Erde vor Galactus zu retten, oder auf Seiten seiner Herolde dafür zu kämpfen, dass sie erobert und anschließend ihrer ganzen Lebensenergie beraubt werden kann. Die Helden sind dabei die normale Version der Kämpfer, die Herolde sehen silbrig aus, wie der erste Herold von Galactus, der Silver Surfer. Hat man sich für eine Seite entschieden, gilt es bestimmte Gebiete aufzusuchen, den dortigen Anführer zu eliminieren und ihn somit von der Hitliste zu streichen. Ein prozentualer Teil des Gebietes wird daraufhin erobert. Damit das Ganze sich auch ein weniger anders spielt, hat man ein Kartendeck aus drei Sammelkarten (mit vielen weiteren Figuren aus beiden Universen als Motiv) während des Kampfes zur Verfügung, das diverse Spezialfähigkeiten verleiht.
Gewinnt man einen Kampf, so bekommt man auch neue Karten, mit denen man seine drei Decks (von denen aber immer nur eines für den Kampf gewählt werden darf), individualisieren kann. Da gibt es Karten, die nur die Angriffskraft erhöhen, oder aber einen bestimmten Effekt auslösen, wenn man etwa einen Advancing Guard ausgeführt hat, und sogar welche, die die Chance auf den Erhalt bestimmter Karten erhöhen. Bekommt man auf der Hitliste vertikale, horizontale oder diagonale Reihen hin, bringt das Extrakarten. Während man offline die Helden- wie die Herolde-Kampagne gerade so spielen kann, wie man lustig ist, muss man sich im Online-Modus jede Woche für eine Seite entscheiden, und kann erst in der Folgewoche die andere wählen. Woche für Woche wird hier also ein globaler Kampf ausgefochten, und jeder Spieler kann zum Sieg seiner Seite betragen.
Bombastisch! Grafisch und technisch wirkt Ultimate Marvel vs. Capcom 3 fast so, als würde man es auf einer HD-Konsole spielen. Lediglich bei den Hintergrundanimationen wurden ein paar Abstriche gemacht, ansonsten ist aber alles gleich geblieben. Die Grafik ist top, die Musik ist klasse, und überhaupt steckt in der ganzen Präsentation von den Menüs bis zu den einzelnen Kampfanimationen eine Menge Liebe und Arbeit. Man merkt einfach, dass die Macher die Figuren mögen.
Fazit:
Ultimate Marvel vs. Capcom 3 ist mit dem neuen Modus Helden gegen Herolde und den 12 neuen Kämpfern noch eine rundere Sache als es das Original schon war. Das Spiel ist grafisch und technisch so verdammt gut auf die Vita umgesetzt worden, dass man kaum glauben kann, dass man es auf einem Handheld spielt. Das setzt die Messlatte für andere Entwickler natürlich extrem hoch, denn Capcom beweist, dass man sich als Vita-Spieler nicht mit halbgaren Umsetzungen zufrieden geben muss. Ein Must-Have für die Capcom-, Marvel- und Beat'em'Up-Fans unter den Vita-Besitzern.
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Autor der Besprechung:
Michael Hambsch
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