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I Am Alive

Entwickler: Ubisoft
Publisher: Ubisoft

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ca. 15 €

Systeme: PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
Laut Maya-Kalender ist 2012 das Jahr, in dem die Erde untergeht. Dass dies wirklich passiert ist eher unwahrscheinlich. Dennoch sind Katastrophen apokalyptischen Ausmaßes eine ständige Bedrohung, wie uns I Am Alive auf eindrucksvolle Art und Weise beweist. In dem Spiel, das es seit kurzem auf dem Xbox-Marktplatz zu kaufen gibt, und das demnächst auch im PSN-Store erhältlich sein wird, wurde die Menschheit nämlich durch eine Reihe von schaurigen Naturkatastrophen beinahe ausgerottet. Die wenigen Überlebenden müssen Tag um Tag um ihr Leben kämpfen.

Meinung:
Einer dieser Überlebenden ist der namenlose Hauptprotagonist von I Am Alive, in dessen Haut wir schlüpfen. Kurz vor den tragischen Ereignissen hat er sich von seiner Familie getrennt und ist fortgegangen. Wohin und weshalb genau bleibt unbeantwortet. Klar ist nur, dass er nach der Katastrophe, das nur „Das Ereignis“ genannt wird, zu seiner Familie zurückkehren und seine Frau sowie sein Kind in die Arme schließen möchte. Dafür hat er sogar einen einjährigen Fußmarsch durch das zerstörte Land in Kauf genommen. Als er schlussendlich in seiner Heimatstadt Haventon ankommt, muss er aber nicht nur feststellen, dass es hier nicht besser aussieht, sondern auch – was noch viel schlimmer ist, dass seine Familie bereits einige Tage nach dem Ereignis an einen unbekannten Ort evakuiert wurde. Natürlich macht er sich sofort auf, um seine Familie wiederzufinden. Bis dahin bleibt ihm aber einzig und allein sein Lebenswille, ein Abschiedsbrief, in dem seine Frau ihm alle seine Fehler verzeiht, sowie seine Kamera, mit der er schon länger ein Videotagebuch aufnimmt. Was in den folgenden sechs Spielstunden genau passiert, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.

Was ich sagen kann, ist dass die Story leider sehr viel Potenzial liegen lässt. Nicht nur, dass der Hauptprotagonist – schon allein dadurch, dass er keinen Namen hat – einem nicht so recht ans Herz wachsen will, auch die Story lässt teilweise zu wünschen übrig. Am schlimmsten ist dabei das Ende. Das kommt nämlich so abrupt daher, dass man beim ersten Durchspielen ein wenig verdutzt aus der Wäsche schaut. Zudem lässt das Storyende leider sehr viel offen. Hier hätte sich Ubisoft Shanghai ein wenig mehr Mühe geben können, denn so wurde, wie bereits erwähnt, leider sehr viel Potenzial verschenkt.

Bedrückende Atmosphäre
Die Bilder, die man während der gesamten Spielzeit über zu Gesicht bekommt sind allerdings wirklich eindrucksvoll. Von der ersten bis zur letzten Sekunde vermitteln die teilweise völlig zerstörten Gebäude und Brücken, die verlassenen Autos und Behausungen, die in verschiedenen Verwesungsgraden herumliegenden Leichen, der undurchdringliche Staub sowie die beängstigende Stille eine dermaßen dichte und bedrückende (Endzeit-)Atmosphäre, wie man es selten in einem Spiel erlebt hat.
Schade ist, dass das Ganze nicht immer schön aussieht. Denn neben matschigen Texturen stört vor allem, dass die Straßenzüge beinahe alle gleich aussehen. Außerdem haben es die Entwickler mit dem Staub ein wenig übertrieben. Ein paar Farbtupfer täten dem Spiel nämlich durchaus gut. Last but not least stört es auch, dass einige Passagen sehr dunkel geraten sind. Hier verliert man nämlich leicht den Überblick und kann sich nur noch mit Hilfe der jederzeit aufrufbaren Karte orientieren.

Aussichtslose Situation
Doch nicht nur atmosphärisch ist dem Ubisoft Studio Shanghai, die das Spiel von Darkworks übernommen haben und es von Grund auf neu entwickelten, etwas besonderes gelungen. Auch spielerisch ist I Am Alive ein erfrischend anderes Spiel geworden. Zur Abwechslung geht es nämlich mal nicht darum herumzulaufen und schießwütig alles abzuknallen, was einem in die Quere kommt. Vielmehr wurde die aussichtslose Situation, in der sich der namenlose Held befindet, auch spielerisch nahezu perfekt umgesetzt. Und so muss man mit den wenigen Ressourcen, die man auf dem Weg findet, haushalten und Konfrontationen geschickt angehen. Munition ist nämlich genauso selten vorhanden wie die überlebenswichtige Nahrung. Darum gilt es Angreifern entweder ganz aus dem Weg zu gehen, oder – wenn nicht anders möglich, sie mit der Machete niederzustrecken. Dazu muss man sie erst einmal in Sicherheit wiegen. Sobald sie nah genug herangekommen sind, gilt es dann die Machete zu zücken und sie blitzschnell zu erledigen. Manchmal genügt es aber auch schon, wenn man die Angreifer mit der Pistole einschüchtert. Wenn man nicht zu lang auf sie zielt, und schnell weiter zieht, bekommen sie nämlich nicht mit, dass die Waffe gar nicht oder wenn dann nur mit einer Patrone geladen ist, und ergeben sich bzw. flüchten.

Zu große Anstrengung vermeiden
Aber nicht nur die Gegner trachten einem nach dem Leben. Auch die Umwelt ist ein stets präsenter Gegner. Um durch die zerstörte Stadt zu kommen, muss man sich nämlich gehörig anstrengen, und genau das kann tödlich enden. Denn genau wie es eine Lebensanzeige gibt, gibt es auch eine Leiste für die Ausdauer. Und die leert sich mit jedem zu schnellen Schritt, jeder noch so kleinen Kletterpartie oder jedem Sprung unaufhaltsam. Nach einer kurzen Pause erholt sich der namenlose Held zwar auch schnell wieder – zumindest wenn man sich nicht zu großen Anstrengungen aussetzt. Bei längeren Kletterpartien kann es aber durchaus passieren, dass man keine Pausen einlegen kann. Die Folge davon ist, dass sich die Ausdauerleiste immer weiter leert, bis sie irgendwann ganz leer ist und in Folge dessen ihre maximale Länge einbüßt. Das einzige, was in diesem Fall hilft, ist etwas Nahrung zu sich zu nehmen, da diese in der postapokalyptischen Welt aber sehr begrenzt ist, sollte man es im besten Fall erst gar nicht so weit kommen lassen. Wenn man keine Nahrung mehr hat, und die Ausdauerleiste völlig leer bzw. verschwunden ist, stirbt der Charakter und man muss am letzten Checkpoint starten. Diese sind aber dummerweise so weit voneinander entfernt, dass man in einem solchen Fall den Großteil einer Mission nochmals in Angriff nehmen muss. Das ist sehr nervig, viel schlimmer als das ist aber der ebenfalls damit verbundene Verlust eines Wiederherstellungspunktes. Denn genau wie alles andere in I Am Alive, sind auch die nur rar gesät.

Keine absolute Freiheit
Um an die wichtigen Wiederherstellungspunkte zu gelangen, muss man entweder eine Mission erfolgreich absolvieren oder anderen Überlebenden mit Nahrung und Medikamenten helfen. Normalerweise sollten diese Hilfegesuche dazu führen, dass man in Gewissenskonflikte gerät, schließlich ist es nicht so einfach jemand anderes seine Medikamente zu geben, wenn man weiß dass es die nur selten gibt, und man sie selber irgendwann benötigt. Allerdings wird einem die Entscheidung etwas abgenommen. Wer am Ende des Spiels nämlich oben in der Online-Punkte-Rangliste stehen will muss den Überlebenden helfen. Denn auch wenn es einem im ersten Moment nicht auffällt ist I Am Alive am Ende doch nur ein Arcade-Spiel, und wie es bei solchen nun mal so ist, zählen auch hier schlussendlich nur die gewonnen Punkte, um in der Online-Punkterangliste weit oben zu stehen. Und wer dies möchte kommt eben nicht dran vorbei, den Verletzten zu helfen.

Diese Regelung finde ich aus mehreren Gründen sehr bedauerlich. Erstens finde ich, dass man selber entscheiden sollte, ob man helfen möchte oder nicht, ohne das es irgendwelche Konsequenzen auf das schlussendliche Punktekonto hat. Schließlich hat es durch den Verlust eines Wiederherstellungspunktes bereits spielerische Konsequenzen. Und zweitens passt es einfach nicht zum ansonsten sehr stimmungsvollen Gameplay. Es wirkt einfach sehr aufgesetzt, und eher wie ein Fremdkörper.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert stefanMit I Am Alive ist Ubisoft einen mutigen Weg gegangen, schließlich ist es nicht gerade die Sorte Spiel, die man alltäglich antrifft. Der Mut zu etwas neuem hat sich aber gelohnt. Mit I Am Alive hat Ubisoft nämlich ein Spiel herausgebracht, das mit seinem Setting dermaßen unter die Haut geht wie man es in einem Spiel nur selten erlebt hat. Zu sehen wie ein besorgter Familienvater erschöpft durch die postapokalyptische Welt läuft, in der alles zerstört ist, Leichen auf offener Straße verwesen und die wenigen Überlebenden ihre ebenso wenigen Ressourcen erbittert verteidigen, nur um seine Frau und sein geliebtes Kind wieder in den Armen halten zu können, ist wirklich beeindruckend um nicht zu sagen bedrückend. Schade ist jedoch, dass auch sehr viel Potenzial verschenkt wurde. So endet die Story doch sehr abrupt, was einen schon sehr verwundert. Zudem hätte ein wenig mehr grafische Abwechslung dem Spiel auch ganz gut getan, und auch eine andere Punktevergabe für die Online-Rangliste wäre sehr wünschenswert gewesen. Doch all dies ändert nichts daran, dass I Am Alive ein durchaus gelungenes Spiel ist, bei dem man für gerade mal 15 Euro endlich mal ein erfrischendes Spielkonzept zu Gesicht bekommt.

I Am Alive - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.5 Grafik: 7.00
Sound: 7.00
Steuerung: 8.00
Gameplay: 8.00
Wertung: 7.5
  • Bedrückendes Setting
  • Dichte Atmosphäre
  • Anstrengungen nehmen einen mit
  • Fordernde Kletter-Passagen
  • Man wird „genötigt“ zu helfen
  • Trial-and-Error-Abschnitte
  • Unfaire Speicherpunkte
  • Teilweise matschige Texturen

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Rezension vom: 25.03.2012
Kategorie: Action
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