Auf den insgesamt sieben unterschiedlichen Spielbrettern, die allesamt der Super-Mario-Welt entliehen sind, und ein bestimmtes Thema wie Geisterhaus oder Pilzwelt haben, können bis zu vier Spieler gegeneinander antreten. Gewinner ist derjenige, der mit dem Erreichen des Ziels die meisten Ministerne gesammelt hat. Hierzu wird reihum gewürfelt – leider nicht durch Schütteln der Wiimote. Unterschiedliche Spielfelder sorgen dann für positive, aber auch negative Ereignisse. Bestimmte Ereignisse lösen eines von ungefähr 80 Minispielen aus, in denen man gegen seine Mitspieler antreten muss, um Ministerne zu gewinnen. Zusätzlich können immer wieder Zufallsereignisse ausgelöst werden, die in der Regel den Spieler, der am Zug ist betreffen. 

Die Minispiele sind hierbei natürlich die Besonderheit an dem Spiel, denn für ein reines Brettspiel muss man nicht unbedingt die Konsole anschmeißen. Die Minispiele sind dabei abwechslungsreich in ihren Aufgaben. Es gibt hektische Kämpfe auf einer schwingenden Plattform über einem Lavasee, aber auch kleine Denksportaufgaben, etwa wenn man einen Kettenhund mit Kanonen beschießen muss.

Alle der maximal vier Spieler sitzen in einem fantasievollen Gefährt, in dem sie über die Spielbretter ziehen. Dabei sind die Spielbretter linear mit Start und Ziel und einigen Verzweigungen unterwegs aufgebaut. Die Spieler bewegen sich so aber immer zusammen, der jeweils aktive Spieler entscheidet gegebenenfalls, wo es lang geht. Wie aus den Super-Mario-Spielen bekannt gibt es jetzt auf jedem Spielbrett ein Zwischen- und Endschloss, in denen bekannten Bossgegner alle Spieler als Team herausfordern. Ansonsten sitzt man zwar im gleichen Auto, spielt aber gegeneinander und versucht möglichst viele Ministerne zu sammeln. 

Ministerne bekommt man auf bestimmten Feldern oder indem man Minispiele gewinnt. Am Ende gewinnt derjenige Spieler mit den meisten Ministernen. Zahlreiche Ereignisse sorgen für Zu- und Abnahme des Sternenkontos, so dass die Platzierungen jeder Zeit schwanken können. Am Ende einer Partie gibt es Bonussterne für bestimmte Kategorien wie z.B. "Die meisten Sterne verloren". Hierdurch kann sich an der Endplatzierung manchmal noch etwas unerwartet ändern. Durch die Würfelei hat Mario Party 9 einen gewissen Glücksfaktor, den man so von vielen Brettspielen kennt. Trotzdem ist das Spiel kein Glücksspiel. Durch verschiedene Würfel mit unterschiedlich vielen Augen und der daraus unter anderem resultierenden Möglichkeit Mitspieler gezielt in die Bredouille zu bringen, gewinnt das Spiel eine durchaus taktische Komponente auf dem Spielbrett hinzu, zum Beispiel den Mitspieler mit niedrigem Würfelwurf auf Spielfelder mit negativen Effekten zu lenken. 

Im Vergleich mit dem direkten Vorgänger wirkt Mario Party 9 etwas schlanker. Anstelle von 15 spielbaren Figuren gibt es unverständlicherweise leider nur noch derer acht. Ein paar Figuren davon müssen auch noch extra freigeschaltet werden. Für jede gespielte Partie erhält man Partypunkte, mit denen mehr oder weniger sinnvolle Extras freigeschaltet werden können. Schöner wäre es gewesen, wenn man für die Partypunkte, die man für alle Aktionen im Spiel gewinnt und dann in Extras investieren kann, auch neue Charaktere kaufen könnte.

Drumherum
Natürlich können die Minispiele und eine handvoll zusätzlicher Spiele jederzeit auch direkt angewählt und gespielt werden. Solisten können auch gegen bis zu drei Computergegner über die Spielbretter düsen, werden aber auf Grund des eher niedrigen Schwierigkeitsgrades schnell gelangweilt werden. Einen Onlinemodus gibt es nicht. Mario Party ist eben, wie der Name schon sagt, ein Partyspiel für mehrere Mitspieler im selben Wohnzimmer!

Die Steuerung ist wie gehabt jeder Zeit leicht verständlich und wird Nintendo-typisch sehr gut erklärt, so dass auch weniger videospielaffine Mitspieler ohne Probleme alle Minispiele verstehen können. Jeder Mitspieler benötigt eine eigene Fernbedienung, Nunchucks werden nicht benötigt.

Fazit:
Gute fünf Jahre hat sich Nintendo Zeit gelassen, um einen Nachfolger zu ihrem Partyspiel Nummer 1 auf die Wii zu bringen. Mit Mario Party 9 gibt es einige Veränderungen im Spieldesign, wie das gemeinsame Vorrücken auf den Spielfeldern, die etwas frischen Wind in das Spiel bringen. Im Kern bleibt das Spiel der Serientradition treu. Kurzweiliger Partyspaß für bis zu vier Spieler gleichzeitig, eben die Paradedisziplin der Wii. Neben Wii Party gehört Mario Party 9 mit zu den besten Brettspiel-Minispielsammlungen.