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Resident Evil: Operation Raccoon City

Entwickler: Slant Six Games
Publisher: Capcom

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 49,95 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
Eine Horror-Meldung für jeden Resident-Evil-Fan erster Stunde macht vor einigen Tagen die Runde: Capcom zielt mit der Marke auf den Call-of-Duty Sektor ab, um größere Gewinne einzufahren. Wer den vierten und vor allem den sehr shooterlastigen fünften Teil kennt, den dürfte dieses Statement nicht so ganz überraschen. Nun soll mit dem Ableger Operation Raccoon City sogar ein Koop- und Multiplayershooter das Resident-Evil-Universum bereichern. Der Weltuntergang? Das Sterben des Survival Horrors nur für etwas Action? Stop! Wer Left 4 Dead kennt, weiß das enorme Potential einzuschätzen, welches in Resident Evil als Multiplayer mit all seinen Zombies, Lickern und ähnlich monströsen Kreaturen aus Raccoon City schlummert. Und da nach Aussagen des Produzenten von Resident Evil, Masachika Kawata, die Qualität immer im zentralen Interesse steht, kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen oder?

Meinung:
Resident Evil: Operation Raccoon City, das ich der Einfachheit halber mit REORC abkürzen werde, ist inhaltlich zwischen dem zweiten und dem dritten Resident-Evil-Teil angesiedelt. Der G-Virus bricht in den Laboren der Umbrella Corp. aus, und verbreitet sich über die Stadt. Man selbst ist Mitglied einer Umbrella-Spezialeinheit und schnetzelt sich fortan durch Raccoon City – nicht etwa, um größeres Unheil abzuwenden, sondern um Beweise zu vernichten und etwaige Zeugen wohl nicht nur mundtot zu machen. Die Story ist trotz diesem Ansatz eher zu vernachlässigen, REORC legt den Fokus ähnlich wie Left 4 Dead auf die (Team-)Action.

Kampagne gegen KI
Der Kampagnen-Modus beinhaltet hierbei sieben Level, die man entweder zusammen mit anderen Mitspielern meistert, oder Solo mit KI-Mitstreitern.
Hier kann ich jetzt das erste mal die Schublade Qualitätsproblem aufmachen. Ich weiß nicht, wo die Entwickler von Slant Six Games die KI ausgegraben haben, aber sie hätten sie lieber tief im Erdreich schlummern lassen sollen. Die KI-Mitstreiter treffen kaum, blockieren Wege oder die Sicht auf den Feind, rennen plan- und ziellos herum, und machen sogar vor Minen und Sprengfallen keinen Halt. Ihr seid Masochist? Ihr dürft den Singlerplayer spielen. Allen anderen sei gesagt: Lasst es bleiben. Wirklich!

Also auf ins Koop-Vergnügen! Mit bis zu vier Spielern so richtig die Zombies wegrocken? Ähm, jein. Erstmal gibt es nur einen Online-Koop, zweitens müssen alle Spieler bei Spielstart anwesend sein. Läuft erstmal ein Spiel, können keine Mitspieler dem Spiel beitreten. Das ist Technik von vorgestern. Verlässt ein Spieler ein angefangenes Spiel, kann kein neuer hinzukommen. Spielt man mit einer blöden Truppe, kann man niemanden austauschen. Ohne feste Zockergruppe, die sich immer zur gleichen Zeit trifft, ist auch der Online-Koop-Modus so mit Vorsicht zu genießen.

Klasse(n)kämpfer?
Besser macht es da zumindest die Klassenwahl. Ganze sechs unterschiedliche Klassen stehen zur Verfügung, die mit ihren Talenten und der Bewaffnung für Abwechslung sorgen. Da wäre zum Beispiel der Bombenleger, der Doktor oder eine Art Spion. Aber auch hier hat Slant Six Games dem Spiel Stolperdraht in Sachen Gameplay vor die Füße gespannt. Will man mit seinen hochgelevelten Spion spielen und tritt einer Gruppe in der Lobby bei, in der es schon einen Spion gibt, tja dann muss man leider eine andere Klasse wählen. Zwei gleiche Klassen in einem Team? Wo gibt es denn so was!

Die Rahmenbedingungen sind also denkbar schlecht, um nicht zu sagen katastrophal. Aber wie sieht es mit dem Gameplay in der Kampagne an sich aus? Nach einer grafisch akzeptablen Zwischensequenz, in dem Story- und Missionshintergründe erläutert werden, geht es in die unterschiedlichsten Gebiete von Raccoon City, die zwar oftmals schlauchig wirken, aber selten so richtig langweilig gestaltet sind. Man folgt hierbei immer einem Missionsmarker, der anzeigt wo der nächste Checkpoint ist. Am Ende einer Mission wartet meist eine besondere Herausforderung oder gar ein Bosskampf. Zwischendurch gibt es massig Scriptszenen, in denen man von Zombies in Hinterhalte gelockt wird, oder diese durch eigentlich verschlossene Türen brechen. Eine solide Basis, auf der man aufbauen könnte. 

Wo ist der Spaß?
Leider baut REORC aber zügig ab! Qualitätsproblem, Klappe Nummer Zwei. Die Feuerwechsel lassen jeglichen Spaß vermissen, weil sie grundelementare Mechaniken eines Shooters sträflich vernachlässigen. Der Rückstoß der Waffen ist lächerlich, per Dauerfeuer wird einfach Blei verspritzt. Anspruch? Höchstens Arcade-Niveau. Noch schlimmer wiegt aber das Trefferfeedback. Oftmals weiß man einfach nicht, ob der Gegner nun tot ist oder doch wieder aufsteht. Einfache feindliche Soldaten halten manchmal locker zwei Kopfschüsse aus oder fressen gleich ganze Magazine. Das wirkt nicht nur grotesk und versprüht höchstens Spielhallenflair, sondern raubt der ganzen Shootermechanik einfach die Atmosphäre. Die Steuerung ist dabei ebenso glücklos, leicht indirekt stört es am meisten, dass man nicht mal über kleinste Objekte springen kann.

Das Deckungsmodell ist auch nicht das wahre. Ohne jegliches Drücken eines Buttons geht die eigene Figur automatisch in Deckung, sobald man diese berührt. Das Problem ist, dass man ebenso leicht aus der Deckung wieder verschwindet, sobald man sich nur etwas aus der Deckung bewegt. Hier wäre die übliche Mechanik per X-Taste das Deckungsverhalten aktiv zu steuern wesentlich besser gewesen. Und wer aus der Deckung über eine Barriere springen möchte, was in jedem Third-Person-Titel unterer Standard ist, wird auch hier wieder enttäuscht.

Ganz ehrlich, man merkt was Slant Six Games will, aber anscheinend nicht konnte. Selbst hartgesottene Fans von Koop-Spielen werden hier auf eine harte Probe gestellt. Die Kampagne ist aber zum Glück nicht alles, was REORC ausmacht – im Gegenteil, der bessere Teil ist eindeutig der Multiplayer!

Auf in den Multiplayer!
Einzigartiges Merkmal des Multiplayers ist, dass neben den zwei Spieler-Teams, die aus einem Umbrella- und einem Regierungsteam bestehen, die Maps zusätzlich mit Horden von Zombies und anderen Mutanten bevölkert sind. Ein tolle Idee, die andere Spiele gerne aufgreifen dürfen. Nettes Zusatzfeature ist die Möglichkeit einige der BOWs (Bio-Organic Weapons) durch Umprogrammierung auf seine Fraktionsseite zu holen. Fies ist auch die Möglichkeit, durch das Verletzten eines feindlichen Spielers die nach Blut trachtenden Zombiehorden auf diesen indirekt zu lenken.

REORC und der Spielspaß also im Aufwind? Theoretisch ja, denn die Zutaten versprechen taktische und innovative Multiplayergefechte. Leider sind die Matches oftmals zu wuselig aufgrund der Horden von Gegner oder der schlechten Feinderkennung, und die bekannten spielerischen Schwächen die auch schon die Kampagne heimgesucht haben, zerstückeln immer wieder aufkommende Freude. Trotzdem funktioniert in Sachen Spielspaß der Multiplayer besser und das liegt zum einen dann auch an den Spielmodi. Die Jagd auf bekannte Figuren aus der Resident-Evil-Serie im Helden-Modus, einen Capture-the-Virus-Modus und vor allem das hektische Wettrennen um den letzten Helikopter, der aus dem Krisengebiet führt, sorgen in einem eingespielten Team für Spaß.

Dicker Schnitt
Zum Ende noch ein Hinweis zu der deutschen Version. Diese ist leider geschnitten und zwar nicht zu knapp! Das Problem ist weit mehr als fehlende Splattereffekte bei den Zombies. Es verstärkt das angesprochene schlechte Trefferfeedback ungemein. Wer wie wild Munition in einen Zombie pumpt und visuell kein Feedback bekommt, der denkt, er hätte in seinem Sturmgewehr nur Platzpatronen.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Christian Jacob christianDas Resident Evil: Operarion Raccoon City ein Shooter und kein reines Survival-Horrorspiel ist, damit habe ich an sich kein Problem. Es dürfte Hardcore-Resident-Evil-Fans zwar sauer aufstoßen lassen, aber eine Art Left 4 Dead in Raccoon City hätte durchaus Potential. Wenn man die gelungenen Ideen der Multiplayer-Modi betrachtet, die unterschiedlichen Klassen, ja dann merkt man, dass Slant Six Games wollte, und dass Capcom in der Theorie das richtige Näschen hatte.

Aber das nützt am Ende einfach nichts, wenn die Spielmechanik so schlecht umgesetzt wurde. Grobe Patzer bei den Rahmenbedingungen der Multiplayerkomponenten, und enorme Schwächen im Gunplay eliminieren den Spielspaß und erinnern trotz netter Ideen an Spiele von vorgestern. Es ist leider auch schlechter als die recht betagte Konkurrenz Left 4 Dead. Nur wer wirklich vier Freunde hat, die alles im Spiel zusammen angehen, und hier und da mal zwei Augen zudrücken können, sollte sich in den Kampf um Raccoon City stürzen. REORC hat leider einfach ein zu starkes Qualitätsproblem um es bedenkenlos zu empfehlen!

Resident Evil: Operation Raccoon City - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Christian Jacob

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 5.4375 Grafik: 5.00
Sound: 3.75
Steuerung: 7.50
Gameplay: 5.50
Wertung: 5.4375
  • Mit 4 Mitspielern "rockt" der Multiplayer
  • Tolle Spielmodi
  • Im Multiplayer innovativ aufgrund von Zombies und Co.
  • Extrem schlechte KI in der Singleplayer-Kampagne
  • Absolut mieses Gunplay
  • Schlechte Synchro und nur mittelmäßige Grafik

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Rezension vom: 10.04.2012
Kategorie: Action
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