Max Payne 3
Entwickler:
Rockstar Games
Publisher:
Rockstar Games
Genre:
Action
USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
49,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 3, Xbox 360
Inhalt:
Max Payne ist zurück. Natürlich mit bewährter Bullet Time, beidhändigem Geballer und Unmengen von Toten. Immerhin erzählt der Shooter trotz Actionschwerpunkt auch eine Geschichte. Aber eins nach dem anderen.
Max Payne ist aus New Jersey geflohen, um sich vor der Mafia zu verstecken. Schnell wird klar, dass er große Probleme hat, die ihn in die Tabletten- und Alkoholabhängigkeit getrieben haben. Um Geld zu verdienen, bewacht er eine Familie. „Ganz einfacher Job“ sagt sein Freund Passos. Doch seine Schützlinge werden auf ihrer eigenen Party von Kidnappern angegriffen. Es hat den Anschein, dass Max Payne ein „Scheißemagnet“ ist, denn überall wo er auftaucht, gibt es Probleme.
Obwohl Max unter schwerem Alkoholeinfluss steht, nimmt er seinen Auftrag ernst. Er tötet jeden, der ihm vor die Wumme läuft. Nachdem der erste Versuch der Kidnapper scheitert, folgt ein weiterer, der erfolgreicher ist. So wird die Frau des Bosses entführt. Max und sein treuer Freund Passos ziehen los, sie zu befreien.
Im Verlauf des Spiels versucht man die Frau aus der Hand der Entführer zu retten. Allerdings ist man meist etwas zu spät und kurz bevor die finale Rettung erfolgt, wird Max wieder abgeschüttelt. So plätschert die Geschichte etwas vor sich hin. Auch dass Freunde sich plötzlich in Feinde verwandeln, kann über den linearen Verlauf der Story nicht hinwegtäuschen.
Meinung:
Max Payne 3 ist ein klassischer Shooter. Hat man also ein Magazin leer geschossen, sollte man lieber schnell nachladen. Entweder rücken bereits neue Gegner nach, oder sie warten schon hinter der nächsten Ecke. Es ballert und schießt aus allen Rohren. Ein Gegner nach dem anderen wird zur Strecke gebracht. Laden, schießen, laden, schießen und dazwischen immer wieder ein bisschen Zielen. Wer das mit dem Laden und Schießen verstanden hat, wird seine Freude haben.
Die Widersacher sind alles andere als blöde KI´s, sie gehen erstaunlich clever vor. Koordiniertes Vorrücken und Flankieren klappt hervorragend. Auch die Treffsicherheit der KI-Gegner hat Rockstar gut eingestellt. Man sollte allerdings nicht zu lange herum stehen, sonst wird man durchsiebt. Dank der Bullet Time braucht man keine Angst vor den künstlichen Gegnern zu haben. Max darf hier in aller Ruhe zielen und den gegnerischen Kugeln ausweichen. Auch der „Shootdodge“ (Hechtsprung in Zeitlupe) verhilft dazu, die Gegner in Windeseile zu eliminieren.
Wurde der letzte Bösewicht einer Angriffswelle erledigt, wird dies durch eine besondere Kamerafahrt deutlich gemacht. Die Kamera folgt der letzten Kugel vom Mündungsfeuer bis zum Einschlag. Man kann währenddessen noch mehrere Schüsse auf den Gegner abgeben - Makaber und unnötig.
Viel Liebe zum Detail Ob man sich gerade Kugeln auf einer Luxusyacht, Nobeldisco oder einem Fußballstadium um die Ohren jagt. Die Schauplätze sind schick. Die Levels wurden mit viel Liebe zum Detail entworfen. Zwar sind die Wege stets vorgegeben, doch aufgrund der Detailversessenheit kann man über diese Engführung gut hinwegsehen.
Max Payne 3 verbindet Zwischensequenzen und aktuelles Spiel hervorragend. Dadurch entsteht eine spannende fast kinoreife Inszenierung.
Die Lampe nervt Max Payne lässt sich einfach steuern. Die Tastenbelegung ist sehr eingängig und alles andere als hoch kompliziert. Hat man verinnerlicht, dass man in Deckung geht und dann zielt und schießt, ist das Wichtigste der Steuerung bekannt.
Ein Nachtteil ist die Waffenauswahl. Zwar kann man schnell die unterschiedlichen Wummen auswählen, darf aber die Modifikationen nicht verändern. Hat man also ein Maschinengewehr mit Lampenaufsatz, kann dieser nicht getrennt werden. Das wurde von der Konkurrenz besser gelöst.
Ohrenschmaus Der melancholische Soundtrack gibt die Stimmung des Protagonisten gut wieder und hilft tiefer in die düstere Welt von Max Payne einzusteigen. Auch die Untermalung der einzelnen Sequenzen ist schön vertont. Beruhigt sich die Musik nach einer Actionsequenz, weiß man, dass man kurz durchatmen darf. Auch Soundeffekte sind gelungen sowie die Sprecher gut gewählt.
Fazit:
Max Payne 3 ist ein gelungener Actionkracher, der technisch allerhand zu bieten hat und durch seine Detailverliebtheit beeindruckt. Leider wurde die Story nicht ganz plausibel in Szene gesetzt, so dass letztlich das Gefühl bleibt, dass ein explosiver Militär-Shooter gespielt wurde, nur eben mit Latinas in String-Tangas. Das heißt nicht, dass die Unterhaltung zu kurz kommt. Die Kommentare passen an vielen Stellen und man erlebt Action ohne Kompromisse. An der Entfaltungsmöglichkeit des Helden darf allerdings noch gearbeitet werden, denn Max wurde an die Leine gelegt und darf seine Levels nicht frei erkunden. In Zukunft also mehr Beinfreiheit bitte.
Rockstar hat mit Max Payne 3 also ein stilistisches Meisterwerk mit Ecken und Kanten geschaffen, das in keiner gut sortierten Spielesammlung fehlen sollte.
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Autor der Besprechung:
Philipp Scheld
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