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Test Drive: Ferrari Racing Legends

Entwickler: Slightly Mad Studios
Publisher: bigben Interactive

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ab 43,78 €

Systeme: PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
Ferrari – allein der Name ist schon ein Mythos. Und dann die Autos erst, jedes einzelne ein wahrer Traum. Leider aber auch ein sehr teurer Traum, so dass wohl nur gutbetuchte jemals einen eigenen Ferrari besitzen werden. Otto-Normal-Fahrer müssen sich hingegen mit der virtuellen Version ihrer Traumwagen begnügen. Leider schaffen es aber nur die wenigsten Ferrari-spezifischen Spiele dem Mythos gerecht zu werden, und einem das Gefühl zu vermitteln wie es ist, hinter dem Lenkrad eines der echten Traumwagen aus Maranello zu sitzen. Ob genau dies das nagelneue Test Drive: Ferrari Racing Legends aus dem Hause bigben Interactive schafft?

Meinung:
Die Vorzeichen dafür stehen zu Beginn des Spiels auf jeden Fall nicht schlecht. Schließlich waren keine anderen als die Slightly Mad Studios für Test Drive: Ferrari Racing Legends verantwortlich. Und dass die sich mit Rennspielen auskennen, haben sie mit Need for Speed: Shift und Shift 2: Unleashed eindrucksvoll bewiesen.
Und noch eines sprach vor der ersten Ausfahrt dafür, dass das Spiel dem Mythos gerecht wird – der Fuhrpark. Dieser beinhaltet nämlich mehr als 50 Modelle, welche die glorreiche Geschichte der berühmten Autoschmiede widerspiegeln. Angefangen beim Ferrari 125 S aus dem Jahr 1947 über die legendären Ferrari 250 GTO (1962), Dino 246 GTS (1972), Testarossa (1984) und Ferrari F50 (1996) bis hin zu neueren Modellen wie dem 360 Spider aus dem Jahr 2000 und dem 700.000 Euro teuren Enzo Ferrari (2002) bis hin zu dem beinahe aktuellen 458 Italia (2008) ist alles dabei. Und auch an die glorreiche Formel-1-Historie wurde gedacht. So gibt es neben den beiden mäßig erfolgreichen 125 S Sport (1947) und dem 1967 gebauten 312 F1-67 auch den 312 B3-74 mit dem Clay Regazzoni 1974 Vizeweltmeister wurde, sowie die Weltmeisterwagen von 1979 (312 T4) und 2007 (F2007). Dazu kommen noch einige weitere Formel-1-Modelle wie der letztjährige 150° Italia, der 126 C2 (1982) und der Ferrari 641 aus dem Jahr 1990.

Ferrari-Herz was willst Du mehr? Ich wüsste da was. Es wäre nämlich sehr schön gewesen, wenn neben den Spezifikationen auch einige Infos über die verschiedenen Modelle nachzulesen wären. Doch die gibt es leider nicht. Dafür sind alle Wagen, und da meine ich nicht nur die eben aufgezählten, bis aufs kleinste Detail dem Original nachempfunden. Natürlich gehören dazu auch die Motorensounds, die ebenfalls mit denen der großen Modelle identisch sind. Somit dürfte schlussendlich doch noch jeder Ferraristi zufrieden sein.

Keine alltägliche Karriere
Auch bei den Spielmodi gibt es, zumindest wenn man die Einzelspieler-Kampagne betrachtet, wenig auszusetzen. Für die haben sich die Slightly Mad Studios nämlich mal etwas anderes einfallen lassen, als sonst üblich. Anstatt in einer Karriere zu starten, in der man sich von der früheren Zeit in die heutige moderne vorarbeiten muss, ist die Kampagne hier in drei Teile unterteilt – die Goldene Ära (1947-1973), die Silberne Ära (1974-1990) und die Moderne Ära (1990-2011) – zwischen denen man auch jederzeit problemlos springen kann.
Zudem sind hier nicht nur die sonst üblichen normalen Rennen anzutreffen. Vielmehr gilt es sein Fahrkönnen in über 200 verschiedenen Events unter Beweis zu stellen. Dabei gibt es neben normalen Rennen auch Qualifikationen, Testfahrten und Showevents (in denen man zumeist innerhalb wenigen Runden alle vor einen fahrenden Gegner überholen muss) zu bestehen. Bei allen Events sind Strecke und Wagen vorgegeben, so dass man leider nicht selber bestimmen kann mit welchem Wagen man den nächsten Event in Angriff nehmen möchte. Als weitere Besonderheit gibt es in jedem Event auch noch zwei Bonusziele, wie z.B. "überhole alle Gegner in einer Runde" sowie "beende das Rennen mindestens auf dem dritten Platz", die für noch mehr Abwechslung sorgen.

Beim Onlinemodus fehlt es hingegen an Abwechslung. Mehr als normale Rennen mit bis zu acht Spielern, wobei freigebliebene Plätze durch die KI aufgefüllt werden, gibt es leider nicht. Zudem darf man ausschließlich mit und auf den in der Einzelspieler-Kampagne bereits freigespielten Wagen und Kursen an den Start gehen. Somit war der Onlinemodus der erste Wermutstropfen.

Ernüchterung tritt ein
Bei einem Wermutstropfen sollte es aber leider nicht bleiben. Denn sobald man die erste Ausfahrt startet, tritt die Ernüchterung mit voller Wucht ein. Die Detailverliebtheit die bei den Wagenmodellen noch so begeistert hat, verschwindet beim Blick auf die Strecke nämlich schneller als ein Ferrari 458 Italia von 0 auf 100 beschleunigen kann. Abgesehen von den auf der Strecke befindlichen Boliden und den ordentlichen Licht- und Schatteneffekten wirkt die Grafik altbacken. Hochauflösende Texturen sucht man auf und neben den Strecken vergeblich. Stattdessen bekommt man überall Pop-Ups und Treppchenbildung zu sehen. Vor allem Runde Objekte sehen ziemlich zerrupft aus.

Es ist wirklich sehr schade, dass dies so ist, denn im Gegenzug haben die Entwickler drauf geachtet die (nur) 30 verschiedenen Strecken so genau wie nur möglich ins Spiel zu integrieren. Dabei sind sie sogar so weit gegangen, dass das Streckenlayout zur jeweiligen Ära passt. So sind zum Beispiel auf dem heutigen Kurs in Monza die zwei bekannten Schikanen sowie moderne Fangzäune zu sehen. Auf dem älteren Kurs ist die lange Gerade hingegen störungsfrei zu fahren und links und rechts sind nur Leitplanken oder gar Wände zu sehen. Zudem gibt es bei älteren Rennveranstaltungen am Anfang einen Sepia-Effekt, der alles ein wenig älter aussehen lässt. Dieser verschwindet zwar genauso schnell wie er gekommen ist, dennoch halte ich es für eine nette Idee.

Wie auf Eis
Aber nicht nur die Grafik ist ernüchternd, auch das Fahrverhalten ist alles andere als das, was man sich bei einer Simulation vorgestellt hat. Zwar unterscheiden sich alle Boliden in ihrem Fahrverhalten grundsätzlich voneinander, eines haben sie dann aber doch alle gemeinsam – alle Autos übersteuern ungemein. Egal ob nun ein alter Klassiker aus der Nachkriegszeit oder ein moderner Formel-1-Bolide (der ja eigentlich wie ein Brett auf der Strecke liegen sollte), allesamt rutschen dermaßen über den Asphalt, dass man beinahe denkt über Eis zu fahren. Die sensible Steuerung, die ebenfalls alle Wagen gemeinsam haben, tut ihr übriges dazu. Zum Glück kann man die Steuerung in den Optionen aber ein wenig anpassen, so dass man zumindest dieses Problem einigermaßen in den Griff bekommt.

Darüber hinaus gibt es allerdings nicht vieles, was man in Test Drive: Ferrari Racing Legends noch an den Wagen anpassen kann. Setup-Einstellungen oder auch irgendwelche optischen Veränderungen kann man nämlich nicht vornehmen. Einzig und allein beim Getriebe kann man zwischen Automatik und Manuell wechseln. Ansonsten gibt es nur noch die Möglichkeit sich einen von drei Schwierigkeitsgraden (wobei durch die ganzen Probleme auch schon der niedrigste so manchen zur Verzweiflung bringen dürfte) auszusuchen, und Fahrhilfen ein- bzw. auszuschalten. Allerdings würde ich letzteres nur echten Cracks empfehlen. Durch das bereits angesprochene unberechenbare Fahrverhalten kann ein Rennen ohne Fahrhilfen zu einer wahren Nervenprobe werden.

Rambo-KI
Aber auch mit den Hilfen ist ein ruhiges Rennen nicht garantiert. Denn neben dem Drang über die Strecke zu rutschen machen einem auch die KI-Gegner das Leben schwer. Anscheint haben die Mitarbeiter der Slightly Mad Studios Gefallen an der aggressiv fahrenden KI aus NfS: Shift und Shift 2 gefunden, denn genau die ist auch diesmal wieder vorhanden. Ich meine sogar, dass die KI-Gegner dieses Mal noch einen Ticken aggressiver ans Werk gehen. Denn selbst wenn keine Lücke da ist, versuchen sie durch drücken und drängeln irgendwie vorbei zu kommen. Nicht selten enden solche Zweikämpfe darin, dass man sich im Kiesbett wiederfindet. Das ist natürlich sehr ärgerlich und frustrierend. Und das nicht nur weil manche Rennen nach einem kleinen Abstecher auf die Wiese sofort beendet sind. Selbst wenn es danach weitergeht ist ein Rennen im Grunde genommen verloren. Eine Rückspul-Funktion oder den berühmt-berüchtigten Gummiband-Effekt gibt es hier nämlich nicht. Das ist zum einen natürlich lobenswert, weil das Spiel dadurch zumindest ein wenig realistischer wirkt, andererseits wäre es manchmal aber dennoch wünschenswert gewesen. Allerdings hat dieser Verzicht, speziell der des Gummiband-Effekts, auch eine positive Seite. Wenn man sich einmal aus dem Gedrängel raushalten kann und eine saubere Linie fährt, belohnt einen das Spiel nämlich, indem man sich unaufhaltsam von den Gegnern entfernt.

Motorengeräusche – und sonst?
Zum Sound gibt es ansonsten nicht viel zu sagen. Das Highlight sind die bereits angesprochenen Motorengeräusche. Ansonsten gibt es nur noch einen zu vernachlässigenden Soundtrack, der einen durch die langweilig gestalteten Menüs führt, sowie hin und wieder einige Funksprüche. Die kann man aber ebenfalls vergessen, wodurch Test Drive: Ferrari Racing Legends in Sachen Sound eher stiefmütterlich behandelt wirkt.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert stefanTest Drive: Ferrari Racing Legends ist irgendwie wie Felipe Massa in dieser Saison. Manchmal blitzt sein Können auf, über die gesamte Länge gesehen enttäuscht er aber. Genauso ist es eben auch beim neuesten Ferrari-thematisierten Rennspiel aus dem Hause bigben Interactive. Beim Fuhrpark, der mit über 50 verschiedenen Modellen die Geschichte der italienischen Nobelmarke gut repräsentiert, der Detailverliebtheit selbiger, den tollen Motorensounds und der mit über 200 Events für reichlich Spielstunden sorgenden Einzelspieler-Kampagne, zeigen die Slighty Mad Studios, dass sie ihr Handwerk durchaus verstehen. Im Gegenzug gibt es mit der altbacken und unsauberen Grafik, der überaus aggressiv agierenden KI, dem langweiligen Onlinemodus, dem sensiblen und zum heftigen Übersteuern tendierenden Fahrverhalten und nicht zuletzt der lieblos wirkenden Präsentation aber eben auch jede Menge Punkte, die dafür sorgen, dass Test Drive: Ferrari Racing Legends ein sehr durchschnittliches Rennspiel ist, das weder dem großen Mythos Ferrari gerecht wird, noch die große Mehrheit überzeugen dürfte. Echte Ferrarristi wird dies alles aber wohl dennoch nicht davon abhalten Test Drive: Ferrari Racing Legends so schnell wie möglich zu kaufen.

Test Drive: Ferrari Racing Legends - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.5 Grafik: 6.50
Sound: 6.50
Steuerung: 6.50
Gameplay: 6.50
Wertung: 6.5
  • 50 verschiedene Modelle …
  • … die schön modelliert sind
  • Tolle Motorensounds
  • Einzelspieler-Kampagne mit über 200 Events
  • Keine weiteren Infos über Ferrari oder die Modelle
  • Lieblose Präsentation
  • Altbackene und unsaubere Grafik
  • Langweiliger Onlinemodus
  • Heftiges Übersteuern und aggressive KI

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Rezension vom: 30.07.2012
Kategorie: Sport
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Bewertung: 6 (1 Stimme)
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