Dead or Alive 5
Entwickler:
Team Ninja
Publisher:
Tecmo Koei
Genre:
Sport
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
54 €
Systeme:
PlayStation 3, Xbox 360
Inhalt:
Meinung:
Wie immer, wenn ein neues DOA die Welt
erblickt, so scheint bei gewissen Fans die eine alles entscheidende
Frage wie triebgesteuert durch den Kopf zu rasen: „Wie aufreizend
sind die Karate-Girlies diesmal wieder entblättert, bzw. wie viel
Silikon haben die Entwickler zusätzlich verbaut?“ Die Antwort
lässt natürlich nicht lange auf sich warten, dreht sich in der
Kampagne doch mal wieder alles um die um keine Handkante und tiefen
Ausschnitt verlegene Kasumi, die diesmal auf der Suche nach ihrem Klon ist, den der Konzern DOATEC als Supersoldaten klammheimlich
entwickelt hat, um - na was wohl? - die Welt an sich zu reißen. Das
fünfte von ihm veranstaltete Dead Or Alive Turnier dient folglich
nur als Tarnung um sämtliche Kämpfergrößen der Welt an einem
einzigen Ort zu vereinen. Bis es jedoch soweit ist, kommt es erst mal
zu einzelnen Stelldicheins auf dem gesamten Globus, wo irgendwie
jeder mit jedem schon mal etwas zu tun gehabt zu haben scheint. Die Story
hier weiter zu erzählen würde zum ersten schon alles verraten und
zum zweiten ist die Story insgesamt sehr konfus mit ihren Perspektiven und Zeitwechseln. Die
nette Aneinanderreihung von Cutszenes zwischen den Kämpfen mit
wechselnden Protagonisten dient sowieso nur als ausgedehntes WarmUp,
um mal alle Kämpfer mit ihren individuelle Kampfstilen sowie die
eingängige Steuerung mit dennoch tiefgreifenden Möglichkeiten
kennen zu lernen. Nach gut fünf Stunden sollte man auch
dieses Story Tutorial endlich hinter sich gebracht haben, um zum Kern
des Spiels vorzustoßen, dem Kampf Mann gegen Mann, pardon bzw. Bunny vs. Bunny.
Spielmodi lassen keine Wünsche offen Ob mit zwei Controllern vor dem TV oder
Online, dem normalen Prügelfan wird nichts Gewohntes vorenthalten.
In diversen Online-Modi mit oder ohne Warteschlange ist schnell der
passende Herausforderer gefunden und die Sieger werden in den
Ranglisten verewigt. Der Netzcode ist in der Regel recht flüssig
unterwegs, jedoch musste ich auch hier leider gelegentlich Lags
registrieren. Von euren schönsten Kämpfen könnt
ihr jederzeit die schönsten Eindrücke entweder als Foto oder Video
festhalten. Wer ansonsten niemanden zum Mitspielen
hat und offline trainieren möchte, der kann in den Modi Training,
Versus, Arcade, TimeAttack und Survival in zig Schwierigkeitsgraden
die KI bearbeiten bis das Gamepad qualmt. Damit man sich dennoch nicht alleine
fühlt, darf alternativ auch als Tag-Team mit einem zweiten Kämpfer
los gekloppt werden. Auf Knopfdruck klatscht der Wartende ab und
bringt sich selber nun in den Fight.
Eingängiges Kampfsystem mit Tiefgang Anfänger werden sich dank des
Tutorials und der übersichtlichen Buttonbelegung sowie der optional
in den Kampf einblendbare Combo-Liste schnell zurecht finden. Aber
auch hier gilt wie so häufig, dass die Prügelei leicht zu lernen
jedoch schwer zu meistern ist. Im Gegensatz zu anderen Genre
Vertretern trumpft die Steuerung zwar weniger exzessiv mit
Viertelkreis und 360-Drehungen des Steuerkreuzes auf. Die Möglichkeit
eine gegnerische Attacke auch greifen zu können und dadurch einen
Gegenangriff zu starten lässt vielfältige Möglichkeiten zu,
die gute Reflexe voraussetzen. Somit ist keine Situation jemals so
aussichtslos, als dass man nicht noch mal die Oberhand gewinnen kann.
das vermeintlich schwache Geschlecht teilt aus Beherrscht man halbwegs die ersten
Basics wird man auch schon mit den abgefahrensten Kicks, Punches und
Würfen je nach Art des vom Kämpfer favorisierten Kampfstils
belohnt, dessen Animationen wirklich schön anzuschauen sind. So
viele Austeilargumente traut man vor allem den mit weiblichen
Rundungen besonders üppig ausgestatteten Kämpferinnen auf dem
ersten Blick gar nicht zu. Aber sie können gegenüber den männlichen
Muskelpakten dennoch sehr gut mithalten. Aber warum müssen durch japanische
Entwicklerstudios interpretierte Gesichter immer so steril drein
gucken, wie in jedem x-beliebigen Manga? Welchen Mehrwert bringen
überquellende Dekolletés, die anscheinend mit verflüssigtem
Wackelpudding anstatt mit Silikonersatz gefüllt wurden? So viele
pubertätere Peinlichkeiten dürften eigentlich nicht mehr sein. Denn
das Spiel weiß auch ohne Fokus auf übertriebene Weiblichkeit zu
gefallen.
Es wackelt im Karton Wie schon seit einigen DOAs dürfen
auch diesmal wieder die umliegenden Naturalien gegen eure Gegner
verwendet werden. Werft ihr diese in eine bestimmte Ecke, leitet eine
Scriptsequenz den Kampf, auf eine weiter unten gelegene Ebene, ein.
Somit kommt ein wenig Dynamik in den Kampf. Neu sind diesmal die an bestimmten Stellen der
Kampfarena platzierten Gefahrenzonen, die Opfer erheblichen Schaden
zufügen und den Kampf vorschnell entscheiden können. Wem diese
Situation zu hektisch erscheint, der darf diese Zonen gerne auch
deaktivieren. Grafisch bietet DOA5 guten
Durchschnitt. Heraus stechend sind die detailreichen und
kreativen Moves sowie die abwechslungsreichen Kampfarenen mit
spannenden Details und Hintergrundeffekten. Leider sind vor allem
hier viele Texturen recht schwammig geraten und die Gesichter wirken
oft sehr leblos. Die Brüste bestehen aus nicht fertig gekochtem
Wackelpudding, was wohl eher einem jüngerem und japanischen Publikum
gefallen soll. Mir erschließt sich der Sinn jedenfalls nicht, aber
es stört auch nicht sonderlich beim Kämpfen. Eine Dauerberieselung von Synthierock
soll wohl den eigenen Adrenalinpegel stets hoch halten, mich hat sie
irgend wann nur noch genervt. Zwar bietet jede Arena ihren ganz
eigenen Sound, dennoch hätte Team Ninja hier ein wenig mehr
Abwechslung rein bringen dürfen. Die englischen oder japanischen
Einzeiler der Protagonisten sind zwar okay, wirken im Rahmen der
konfusen Story jedoch deplatziert. Eine Gummipuppe hat mehr Charisma
als die meisten der Charaktere. Die Kampfgeräusche sind satt und
erinnern an die guten alten „Bud Spencer & Terence Hill“
Filme, passen hier also „wie die Faust aufs
Auge“. Soundtechnisch wird das Rad also auch
nicht neu erfunden.
Fazit:
|