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PlayStation All-Stars Battle Royale

Entwickler: Sony Computer Entertainment
Publisher: Sony Computer Entertainment

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 39,99 €

Systeme: PlayStation 3, PlayStation Vita

Inhalt:
Fassungslosigkeit allenthalben, als Sony im April 2012 PlayStation All-Stars Battle Royale ankündigte: Dieser auf den ersten Blick dreiste Klon des Nintendo-Krachers Super Smash Bros. sollte das nächste große Ding für den PS3-Multiplayer sein? Mit einem so offensichtlich nicht kreativen Titel sollten die Grenzen zwischen den PSVita- und PS3-Plattformen endlich eingerissen werden? Es schien, als hätte Sony gerade den Sargnagel in das eigene Bestreben geschlagen, originelle, bahnbrechende Titel zu entwickeln. Wenige Monate später haben Spieler jetzt die Chance zu beurteilen, ob Sony sich mit PlayStation All-Stars Battle Royale als peinliches Eingeständnis hinsichtlich der eigenen Ideen geleistet oder aber bewiesen hat, dass der Konzern neue Konzepte aufnehmen und weiterentwickeln kann.

Meinung:

In PlayStation All-Stars Battle Royale warten 22 Charaktere aus dem PlayStation-Kosmos darauf, von bis zu vier Spielern in verschiedenen Arenen aufeinander losgelassen zu werden. In den folgenden wüsten Prügeleien sollen zum Beispiel die Sony-Ikonen Jak und Daxter, Sly Cooper oder Kratos zeigen, wer Chef im Ring ist, indem er (oder sie) die Gegner mit möglichst spektakulären Kombos, Spezialattacken und Gegenständen malträtiert. Daneben mischen aber auch Figuren anderer Publisher kräftig im Gerangel mit, allen voran der Big Daddy (Bioshock) und Dante (Devil May Cry).

Ziel des Spielers in dem entstehenden Chaos ist es, seine Gegner entweder aus dem Spielfeld zu katapultieren – was selten geschieht – oder sie aber anderweitig zur Reinkarnation zu zwingen, was wiederum meist durch Spezialattacken erreicht wird. Wann immer das geschieht, erhält der Sieger einen Plus-, der Verlierer einen Minuspunkt. Gewonnen hat, wer zuerst eine bestimmte Anzahl Punkte gesammelt hat oder am Ende einer festgelegten Zeit mit den meisten Punkten da steht. So weit, so unkompliziert.

Eigenständig chaotisch
Das Spielprinzip orientiert sich damit – wie sollte es anders sein – eindeutig an Nintendos bereits erwähnter Party-Bombe Super Smash Bros. Brawl, beweist aber in einem zentralen Punkt angenehme Eigenständigkeit. So geschieht es wie bereits erwähnt deutlich seltener als beim Konkurrenten, dass die Charaktere aus dem Spielfeld geworfen, getreten etc. werden. Diese Tatsache sorgt erstens dafür, dass die unvermeidlichen Fehler eines Einsteigers nicht sofort bestraft werden, da dessen Figur einfach länger im Spiel bleibt. Zweitens entwickelt sich so auch unter Profis eine eigene Spieldynamik, die durchaus zu überzeugen weiß.

Leider haben die Entwickler aus schwer nachvollziehbaren Gründen aber beschlossen, auf eine direkte Anzeige von verbleibender Lebensenergie oder bereits gewonnener Punkte zu verzichten. Da das gesamte Spielgeschehen allerdings viel zu schnell ist, um das selber nachzuhalten, hat der Spieler die meiste Zeit über nicht den leisesten Schimmer, wie genau gerade die Rangfolge aussieht. Amüsantes Chaos hin oder her, hier wäre etwas mehr Übersicht eindeutig sinnvoll gewesen.

Einfach viel
Dank einer simplen, aber tadellos funktionierenden Steuerung – drei Angriffe (kombiniert mit den Stick-Richtungen), springen, werfen, blocken, Spezialattacke – , die relativ einfach zu erlernen ist, erschließt sich dem Spieler schnell der beachtliche Umfang des Titels. Jede der Figuren zeichnet sich durch einen überaus eigenständigen Spielstil aus, der oft leicht zu beherrschen, aber schwer zu meistern ist. Erste Erfolge stellen sich so schnell ein und zahllose zu absolvierende Herausforderungen motivieren den Spieler nicht nur, sondern schalten auch unzählige neue Kostüme, Gimmicks etc. frei. Hinsichtlich dieser Boni kann sich PlayStation All-Stars Battle Royale dabei zwar (noch) nicht mit Super Smash Bros. Brawl messen, aber das kann noch werden: Erste DLCs sind natürlich schon angekündigt.

Teamspiel
Hinsichtlich der Spielmodi stellt der Titel aber bereits zum jetzigen Zeitpunkt alle Wünsche zufrieden: Training, Tutorial, Turnier, Story im Einzelspieler- , sowie Turniere, Privatmatches etc. im Online-Modus decken praktisch jedes Format ab, das sich ein Spieler wünschen kann, und lassen sich natürlich auch individuell gestalten. Die Stories der Charaktere sind letztlich allerdings nur schmückendes Beiwerk, um eine Figur neu kennen zu lernen. Eine wirkliche Geschichte wird in den drei Videosequenzen, die jedem Kämpfer zustehen, nicht erzählt und auch der abschließende, immer gleich verlaufende Bosskampf ist strategisch wie inhaltlich ähnlich eintönig.
Da der Fokus von PlayStation All-Stars Battle Royale aber bekanntlich eindeutig auf dem Mehrspieler-Modus liegt, fällt das nicht besonders schwer ins Gewicht. Und hier glänzt das Spiel dann auch tatsächlich: Egal ob an einem Gerät oder über das Internet, PlayStation All-Stars Battle Royale fährt ein hektisches Effektfeuerwerk ab, dessen Chaos extrem unterhaltsam ausfällt, ohne dabei Taktik und Können zu vernachlässigen. Dank der sehr unterschiedlichen, gut ausbalancierten Kämpfer stellt sich im Verbund schneller und anhaltender Spielspaß ein, und das in ähnlichem Maße, wie es eben auch die Nintendo-Konkurrenz auszeichnet.

Krieg der Welten
Naturgemäß hat PlayStation All-Stars Battle Royale der allerdings eine deutlich bessere Grafik voraus – Super Smash Bros. Brawl ist schließlich schon zarte vier Jahre alt. Die Animationen der Figuren und die Effekte ihrer Schläge sind dabei schon vom Feinsten, werden aber von der Inszenierung der Arenen noch deutlich übertroffen: In PlayStation All-Stars Battle Royale kämpfen nicht nur die Kämpfer gegeneinander, auch innerhalb der einzelnen Spielwelten bieten die Fraktionen der PlayStation-Welt spektakuläre Auseinandersetzungen. Schon im Tutorial wird so der zweidimensionale Cartoon-Dojo aus PaRappa the Rapper von den Helghast aus Killzone zertrümmert. Noch gelungener ist allerdings das Intro des Resistance-Levels, das den Spieler kurz in eine absolut authentische Ego-Perspektive versetzt, um dann in das 2D des eigentlichen Spiel zu wechseln. Eine einfache Idee, die kreativ umgesetzt einfach begeistert.

Fast perfekter Klang
Um so unverständlicher ist es, dass sich PlayStation All-Stars Battle Royale bei der Lokalisierung einen bösen Patzer erlaubt: Nur ein kleiner Teil der Charaktere ist lokalisiert worden. Das hat zur Folge, dass sich die Figuren im obligatorischen Trashtalk vor den Kämpfern eben nicht nur deutsche (oder auch englische) Gemeinheiten an den Kopf (oder was auch immer) werfen, sondern gerne auch auf Japanisch etc. plaudern, was einen unfertigen Eindruck hinterlässt. Selbst wenn es pure Absicht seitens der Entwickler sein sollte. Davon abgesehen erfüllt die Klang-Kulisse des Spiels ihren Zweck aber hervorragend: Die Musik ist nicht zu dominant, passt aber wunderbar zu den Arenen, während der Sound funktional da Feedback gibt, wo er soll, und so die Kämpfe auch die Ohren nicht zur Ruhe kommen lassen.

Doppelt gut
Wer eine PS Vita sein eigen nennt, kann das im Übrigen auch auf Sonys Handheld erleben, ohne dafür gleich ein zweites Spiel zu kaufen: Der PS3-Variante von PlayStation All-Stars Battle Royale liegt ein Code bei, mit dem das Spiel kostenlos auf die Vita geladen werden kann. Deren Nutzer können dann auch vom kleinen Bildschirm aus gegen Spieler vor dem Fernseher antreten, was etwas unübersichtlich ausfällt, dank eines (auch sonst) tadellos funktionierenden Netzwerk-Codes im Test aber ohne Aussetzer funktioniert hat. Ein gelungenes Beispiel für Sonys Cross-Plattform-Strategie, das allerdings nicht erklärt, warum das PSVita-Spiel nicht auch einen Code für die PS3 enthält, nur andersrum. Seltsam, beim Kauf sollte diese Eigenart auf jeden Fall berücksichtigt werden. Die Menüs der Vita-Version sind etwas karg und für Touch-Bedienung ausgelegt. Die Videos wurden durch vertonte Standbilder ersetzt.



Fazit:

maxAlles was recht ist, der bittere Beigeschmack, der dem Ausblick auf PlayStation All-Stars Battle Royale lange anhaftete, verfliegt besonders beim Spiel mit mehreren Mitspielern schnell. Zwar lässt der Titel sein Nintendo-Vorbild noch immer deutlich erkennen, besitzt aber so viel eigenständige Features und Charme, dass das Spiel eher als Interpretation denn als Kopie durchgeht. Umfangreich, zugänglich und nicht zuletzt einfach rund steigt PlayStation All-Stars Battle Royale damit zu einem Pflichtspiel für all diejenigen auf, die ihre PS3 nicht nur alleine benutzen und kurzweiligen, lustigen Action-Einlagen mit Freunden nicht abgeneigt sind. Nutzt Sony jetzt noch das Potential der DLCs sinnvoll, stößt das Super Smash Bros. Brawl zwar natürlich nicht vom Thron, lässt die Wii aber vielleicht doch noch schneller verstauben.

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michaelIch war anfangs auch skeptisch, doch Sony sind schließlich nicht die ersten, die das Smash-Bros.-Konzept adaptieren, DreamMix TV World Fighters von Konami/Hudson kam bei uns jedoch leider nie heraus. Mit der Vita-Version des Spiels konnte ich mich jedenfalls schnell anfreunden, was vor allem an einem lag: Während sich Nintendos Recken stilistisch soweit annähern, dass fast schon alles aus einem Guss erscheint, sind es die Kontraste, die bei PlayStation All-Stars Battle Royale faszinieren.

Wenn die Fat Princess gegen den psychopathischen Sweet Tooth aus Twisted Metal kämpft, im Hintergrund die Patapon einer Unterweltbestie aus God Of War einheizen, wenn Colonel Radec aus Killzone für seinen Special Move in die Egoperspektive wechselt, und der LittleBigPlanet-Sprecher die Aktionen von SackBoy kommentiert, dann ist das einfach grandios schräg. Da finde ich es auch nicht so schlimm, wenn Dante z.B. nur englisch redet, schließlich hatte er noch nie eine deutsche Stimme.



PlayStation All-Stars Battle Royale - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.125 Grafik: 8.00
Sound: 7.50
Steuerung: 8.50
Gameplay: 8.50
Wertung: 8.125
  • Packender Mehrspieler-Modus
  • Spektakuläre Arenen
  • Gelungene Steuerung
  • Überflüssige Story
  • Teilweise unübersichtlich
  • Teilweise fehlende Lokalisierung

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Rezension vom: 07.12.2012
Kategorie: Action
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