FIFA 13
Entwickler:
EA Sports
Publisher:
EA Sports
Genre:
Sport
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
ca. 50 €
Systeme:
3DS, PC, PlayStation 2, PlayStation 3, PlayStation Vita, PSP, Wii, Wii U, Xbox 360
Inhalt:
Messi hat am vergangenen Wochenende den gut 40 Jahre bestehenden Rekord von Gerd Müller gebrochen und in einem Kalenderjahr sage und schreibe 86 Tore erzielt. Und es warten noch drei weitere Pflichtspiele im Jahr 2012 auf ihn. Der Ausnahmespieler prangt in der aktuellen Version auch auf dem Cover von FIFA 13, und zwar alleine. In den letzten Jahren waren dort eigentlich immer mindestens zwei Topspieler des europäischen Fußballs zu sehen. Eine Anspielung darauf, dass Messi momentan einfach das Maß der Dinge in der Fußballwelt ist, und nahezu unerreichbar scheint? Oder musste man bei EA Sports sparen und hatte nicht so viele Mittel, um sich einen weiteren Spieler fürs Cover zu leisten?
Meinung:
Die Videofußballspielsaison geht ja schon immer im Oktober los, denn da gehen die beiden Giganten und ewigen Konkurrenten Pro Evolution Soccer und FIFA in ihre jährliche Neuauflage. Dementsprechend hatte Stefan bereits auch schon die Xbox360-Version im Test und zog seiner Zeit ein, wie man es von FIFA in den letzten Jahren nicht anders gewohnt ist, positives Fazit: Verbesserungen im Detail runden das Fußballspiel immer mehr ab, richtige Neuerungen sucht man aber eher mit der Lupe. Da die Wii U nun einmal erst Ende November in den Verkauf ging, zählt FIFA 13 dort zum Startaufgebot. Und das konkurrenzlos. Eine Pro-Evolution-WiiU-Version wurde bisher noch nicht angekündigt.
Unter der Haube
Was genau kann also kann die WiiU-Version aus der gegebenen Hardware herausholen? Besonders stellt sich natürlich die Frage, ob und wie das Tablet ins Spiel eingebunden wurde. Rein von der technischen Seite her macht das Spiel auch auf der Wii U einen guten, aber keinen sehr guten Eindruck. Stellenweise hat man das Gefühl, dass die Versionen für die PS3 und Xbox360 detailreicher sind und hübschere Animationen haben. Während des Spielens fällt das aber weniger auf. Die Fußballer wirken stellenweise sehr realitätsnah und man kann gut erkennen, welches reale Vorbild sie haben, allerdings gilt das nicht immer, denn manche Spieler sehen dann doch etwas befremdlich aus. Im Vergleich zur Xbox360- und PS3-Version wirkt das ganze Bild etwas blasser, was ich aber als recht angenehm empfand.
In Sachen Stadionatmosphäre spielt FIFA ja seit jeher die erste Geige im Genre. Hier wird der Lautsprecher im WiiU-Tablet verwendet, um Rufe vom Trainer abzuspielen, was in Verbindung mit der Stadionatmosphäre aus den Lautsprechern des Fernseher ziemlich gut wirkt, da man so zwei Quellen hat.
Tabletkicker
Das Spiel kann wahlweise mit so ziemlich jedem Controller gespielt werden, der auf der Wii U verfügbar ist. Sehr vorbildlich. Am interessantesten ist aber natürlich die Frage in wie fern EA die Features des Tablet-Controllers verwendet. So gibt es einen Trainermodus, bei dem der Spieler mit dem Tablet-Controller die Rolle des Coachs übernimmt und mit dem Stylus allerhand taktische Einstellungen vornehmen kann. Zusätzlich kann er Spieler antippen und deren Laufwege einzeichnen. Eine an und für sich interessante Idee, die aber mit einigen Macken daher kommt, denn die Spieler halten sich z.B. nicht immer daran, was man ihnen für Laufwege gibt. Das mag zwar deckungsgleich mit dem Job eines Trainers sein, nimmt dem Modus aber die Taktikkomponente. Das konnte Pro Evolution Soccer auf der Wii mit der Möglichkeit der Wiimotezeigersteuerung deutlich besser.
Ansonsten kann man auf dem Touchscreen weitere Einstellungen vornehmen und sich so den Umweg über das Menü sparen. Einen richtigen Mehrwert zieht man also nicht wirklich aus der Steuerung mit dem Tablet. Profis werden wahrscheinlich auf Dauer doch eher zum Pro Controller greifen, denn auch wenn der Tablet-Controller wirklich gut in der Hand liegt, spielt es sich mit einem klassischen Gamepad doch etwas entspannter.
Soweit so gut?
Auf dem ersten Blick scheint FIFA 13 also auch auf der Wii U eine äußerst runde Sache zu sein. Denkste! Denn hier wurde die WiiU-Version im Gegensatz zu der PS3- und Xbox360-Version deutlich kastriert. Es fehlen völlig unverständlicherweise der Ultimate-Team-Modus und die virtuelle Bundesliga. Aus welchen Gründen weiß wohl niemand. Und das ist natürlich sehr ärgerlich und schade, dass dem WiiU-FIFA-Spieler hier dann doch einiges vorenthalten wird. Das können auch die systemexklusiven Features nicht aufwiegen. Vielleicht war Messi als Coverbild dann doch zu teuer, um eine saubere WiiU-Portierung zu bringen?
Fazit:
Was hat sich EA nur dabei gedacht FIFA 13 auf der Wii U als abgespecktes FIFA 13 Lite zu veröffentlichen? Prinzipiell erwartet hier einen natürlich die gewohnte FIFA-Qualität, aber eben um einige Spielmodi und Funktionen gekürzt, die es in den anderen Versionen gibt. Hat man also Alternativen zur Wii U ist man sehr gut damit beraten, sich den Titel für diese zuzulegen, denn auch der vermeintliche Mehrwert des WiiU-Tabletcontrollers bringt keine wirkliche spielerische Offenbarung. Wer nur eine Wii U besitzt, hat natürlich bisher keinerlei Alternativen. Und per se bekommt man auch auch kein schlechtes Spiel abgeliefert. Fürs nächste FIFA dann bitte auch das Komplettpaket.
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