Das eigentliche Spiel hatte Stefan ja bereits im November getestet. Da die einzelnen Versionen weitestgehend deckungsgleich sind, soll in diesem Test auf die Wii U spezifischen Eigenheiten eingegangen werden. Dazu wird das Hauptaugenmerk natürlich auf die Integration des Tabletcontrollers gerichtet. 

Da die Wii U leistungstechnisch in einer Liga mit der PS3 und Xbox 360 spielt, erwartet einem auf Nintendos neuer Konsole natürlich weitestgehend das von der technischen Seite her gleiche Bild. Laut Reggie Fils-Aimes, CEO von Nintendo of America, soll die Wii U die auf den Konsolen hübscheste Version sein. Sieht man von der höheren Auflösung – denn Call of Duty: Black Ops 2 läuft auf der Wii U in 720p – ab, gibt es aber wohl keine großen Unterschiede in den Wohnzimmerversionen des Spiels. Auch häufig zitierte Framerateneinbrüche auf der Wii U sind mir während des Spielens nicht untergekommen. Im Grunde ist das aber auch nicht verwunderlich, denn auch wenn der Titel sicherlich aufwendig und effektvoll inszeniert wird, die grafische Darstellung liegt rein vom optischen Standpunkt doch einiges hinter einem Battlefield 3, Medal Of Honor: Warfighter, Far Cry 3 oder gar einem Crysis zurück. Es wird hier einfach mal Zeit, dass man bei CoD auf eine neue Engine umsattelt.

Call of Duty: Black Ops 2 bietet eine Kampagne, die aus zwei Perspektiven über einen Zeitraum von ungefähr 30 Jahren erzählt wird, und mit gut 10 Stunden Spielzeit für eine Call-of-Duty-Kampagne nicht nur lang, sondern auch spielerisch und storytechnisch zu gefallen weiß, da man hier nicht nur von einer bombastischen Szene zur nächsten hetzt. Man darf hier natürlich keinen anspruchsvollen Egoshooter, wie seiner Zeit Far Cry oder Crysis erwarten, aber man merkt, dass Treyarch durchaus auf die Kritiken gehört und versucht hat, das CoD-Spielprinzip etwas weiterzubringen. Die Kampagne kann man entweder mit dem Tablet-Gamepad, dem Pro-Controller oder den alten Wii-Controllern spielen. Vorbildlich! Auf dem Tabletbildschirm kann man entweder das Inventar und eine Karte oder das eigentliche Spiel sehen. Wenn der Fernseher also mal besetzt ist, kann man sich trotzdem durch die Kampagne kämpfen. 

Das eigentliche Herzstück eines jeden Call of Duty ist aber der Mehrspielermodus. Hier wird einem schnelle Daueraction mit verschiedenen Klassen in den bekannten Spielmodi geboten. Das ist zwar simpel, aber auch ungeheuer kurzweilig. Selbst als Anfänger ist man schnell im Spiel drin. Freischaltbare Gegenstände und Perks sorgen für zusätzliche Motivation und machen das Spiel zu einem wahren Zeitfresser. Man kann sich entweder ein Spiel aus einer Serverliste aussuchen oder startet ein schnelles Spiel. Hin und wieder kann es während einer Partie vorkommen, dass der Host gewechselt werden muss, wenn der alte Host das Spiel verlassen hat. Dann kommt es zu einer kurzen Unterbrechung. Ärgerlicher sind hingegen gelegentliche Verbindungsabbrüche. Auch im Multiplayer hat man die Wahl auf dem Tabletcontroller entweder das Spielgeschehen oder das Inventar samt Karte angezeigt zu bekommen. Hat man Besuch, kann man auch zu zweit auf einer WiiU-Konsole an Onlinespielen teilnehmen. Dann spielt ein Spieler auf dem Tablet und der andere am Fernseher. Eine nette Alternative zum Splitscreen. Es tummeln sich auf der Wii U bisher zwar nicht so viele Spieler wie auf dem PC oder der Xbox 360, aber trotzdem wird eigentlich schnell ein Spiel gefunden.

Die Black-Ops-Reihe bietet neben der Kampagne und dem Mehrspielerpart auch noch einen dritten Modus, den Überlebens- oder Zombiemodus. Hier ist es Spielziel gegen eine Horde computergesteuerter Untoter möglichst lange zu überleben. Spiele gegen Zombies machen, spätestens seit Left 4 Dead unheimlich viel Spaß und hier kann Call of Duty: Black Ops 2 ebenfalls auftrumpfen. Auch hier kann man zu zweit gegen die untoten Horden antreten. Der Überlebensmodus stellt sich als echte Spaßgranate heraus, und bietet – wie schon der Mehrspieler – ein kurzweiliges, aber extrem motivierendes Vergnügen.