Der Titel des Spiels könnte zu Verwirrungen führen. Denn auch wenn Rabbids Rumble vermuten lässt, dass es sich bei dem Spiel um ein klassisches Prügelspiel im Stile eines Super Smash Bros. handelt, ist es doch etwas anders. Wer die Hasen kennt, wird nämlich nur allzu gut wissen, dass sie ein besonderes Faible für Minispiele haben und dies auch in jedem Spiel, in dem sie mitwirken, ausleben. Genauso ist es auch bei Rabbids Rumble. Anstatt sich die ganze Zeit die (ohnehin schon langen) Ohren lang zu ziehen, treten sie vor allem in verschiedenen Minispielen gegeneinander an.

Die Rabbids spielen gerne
In sieben verschiedenen Welten gibt es insgesamt 42 Minispiele. Leider wiederholen sich viele sehr oft, so dass es am Ende lediglich rund zehn verschiedene Minispiele sind, die es zu meistern gilt. Dafür bieten diese zehn Minispiele aber viel Spaß. Denn wie nicht anders zu erwarten war, geben sich die verrückten Karnickel nicht mit irgendwelchen 0815-Spielen ab. Stattdessen gibt es fantasievolle Spiele wie das Kuh-Kanonenschießen oder verschiedene Varianten des beliebten Hau-den-Lukas-Spiels. Zudem gibt es wie mit dem Rabbids-Irrgarten auch Spiele, in denen der Gyrosensor des 3DS genutzt wird (mit dem man in diesem Beispiel einen Hasen durch einen Irrgarten führen muss) oder Minispiele, in denen die beigelegte AR-Karte und die Kamera genutzt werden.
Je nachdem wie gut man sich bei den Spielen (die aber eigentlich keine echte Herausforderungen darstellen) anstellt, bekommt man mehr oder weniger Punkte, bzw. zwischen einem und drei Chips. Diese Chips sind aber nicht zum Essen (wobei es ohnehin Computerchips sind) da, sondern dienen als eine Art Ticket für die Kämpfe. Denn erst wenn man in den Minispielen genügend Chips gewonnen hat, darf man auch endlich in den namensgebenden Kämpfen antreten.

Rundenbasierte Hasen-Kämpfe
Die Kämpfe unterscheiden sich ebenfalls von üblichen Prügelspielen. Hier laufen die Kämpfe nämlich vielmehr wie in klassischen Rollenspielen ab. Soll heißen, dass sich die beiden konkurrierenden Hasen in rundenbasierten Kämpfen gegenüberstehen und sich immer mit einer Aktion abwechseln. Dies können entweder normale Angriffe, Spezialattacken oder auch Verteidigungsmanöver wie etwa eine verstärkte Rüstung sein. Je nachdem welche Stärken oder Schwächen der gegnerische Hase hat, können die Angriffe mal mehr und mal weniger effektiv sein. Um eine möglichst große Siegeschance zu haben, sollte man also stets drauf achten, mit welchem Hasen man gegen den jeweiligen Gegner antritt. Manchmal hat man zwar keine andere Möglichkeit und muss mit Hase X gegen Hase Y antreten, sehr oft stehen sich aber auch Dreier-Teams gegenüber, bei denen man jederzeit zwischen den Rabbids wechseln und so ihre individuellen Stärken besser nutzen kann.

Wenn man es dann geschafft hat, den oder die Gegner zu besiegen, erhält man als Belohnung nicht nur den Eintritt in die nächste Welt, sondern obendrein auch noch die Möglichkeit sich einen der gegnerischen Rabbids in sein Team zu holen. Außerdem bekommen alle Hasen, die im Kampf beteiligt waren, Erfahrungspunkte, durch die sie nach und nach im Level aufsteigen und immer neue Manöver dazulernen. Durch diese neuen Manöver werden die Kämpfe im Laufe des Spiels immer strategischer, und haben somit nichts mit den schnellen und actionreichen Kämpfen á la Super Smash Bros. zu tun.

Hasen, Hasen und nochmals Hasen
Da der Storymodus leider nicht all zu groß ausgefallen ist, fragt man sich natürlich, was man in Rabbids Rumble danach noch alles machen kann. Die Möglichkeiten sind ehrlich gesagt nicht all zu gewaltig. Wer über längere Zeit unterhalten werden möchte, sollte versuchen alle Rabbids in seinen Stall zu bekommen. Denn an Hasen mangelt es dem Spiel wahrlich nicht, wodurch manche Kämpfe durchaus mehrere Male angegangen werden können. Zudem kann man noch Bonusspiele freispielen, in denen ebenfalls nochmals besondere Hasen auf einen warten. Wer nicht nur gegen die KI antreten möchte, kann auch gerne im lokalen Mehrspielermodus gegen einen Freund und dessen Rabbids kämpfen. Allerdings müssen beide Spieler das Modul besitzen, einen Single-Cartridge-Ad-hoc-Modus gibt es nämlich leider nicht.

Technisch solide – mehr leider nicht
Technisch präsentiert sich das neuste Rabbids-Spiel grundsolide. Die Steuerung funktioniert jederzeit einwandfrei, und damit meine ich nicht nur die über den Touchscreen, sondern auch die Gyrosensorspiele. Bei der Grafik fällt das Urteil leider nicht ganz so positiv aus. Während der Minispiele und Kämpfe sieht das Geschehen zwar durchaus gut aus, was vor allem an den verrückt kostümierten Rabbids und deren ebenso verrückten Manövern liegt, wenn die Karnickel nicht in Aktion sind, sprich wenn man sich auf der Oberwelt befindet, wird das gezeigte aber schnell eintönig. Zudem gibt es immer wieder unschöne Ruckler, die einem den Spaß verderben. Dafür darf man beim Sound aber auch dieses Mal wieder das typische Geschreie und Gebrülle der verrückten Hasen "genießen". Ansonsten gibt es aber auch hier nur noch einen recht lahmen Soundtrack, bei dem sich die Titel noch öfters wiederholen als die Minispiele.