Die Neuerscheinungen für die Wii U lassen sich in den letzten Monaten ja leider fast an einer Hand abzählen, da kommt neue Kost natürlich immer gelegen. In unserem Test konnte Need for Speed: Most Wanted für die übrigen Systeme Anfang des Jahres gut abschneiden, und auch auf der Wii U ist der arcadelastige Racer natürlich eine gelungene und runde Sache. Optisch und vom Umfang her fährt die WiiU-Version in genau der selben Liga, wie auf den anderen Konsolen. In bester Fast-and-the-Furious-Manier geht es darum, der Most Wanted zu werden – doch dazu gilt es sich zunächst Respekt zu verschaffen, um die besten zehn nach und nach herausfordern zu können.

Die Frostbite 2.0 Engine stellt die frei befahrbare Metropole mitsamt dem Umland sehr ansehnlich dar. Die Automodelle – das Herzstück eines jeden Rennspiels – wurden ansprechend modelliert und die Ähnlichkeit zu ihren originalen Vorbildern ist nicht zu verkennen. Zeitlupeneffekte in Crashszenen und ein gelungenes Geschwindigkeitsgefühl sorgen für ein gutes Fahrgefühl. Schade, dass es nur zwei Perspektiven gibt, nämlich eine Außenkamera und eine Egoansicht, die aber sehr nah an der Straße liegt. Die Wii U stellt das alles vollkommen flüssig und ohne Ruckler dar. Lediglich die stellenweise etwas langen Ladezeiten nerven etwas. 

Vom Gesamteindruck her ist die direkte Konkurrenz Forza Horizon insgesamt aber noch einen Ticken hübscher anzuschauen, dort insbesondere die weitläufigen Landschaften und tollen Lichteffekte beim Tag- und Nachtwechsel. Dafür ist die eigentliche Stadt in Need for Speed: Most Wanted deutlich dichter bebaut, imposanter und interessanter gestaltet, als die Kleinstädte in der Forza-Welt.

Eines der tollsten Features der Wii U, nämlich das Spielen auf dem Gamepad, während der Fernseher vom Mitbewohner oder den Familienmitgliedern anderweitig genutzt wird, hat auch in Need for Speed: Most Wanted Einzug gehalten. Das komplette Spiel lässt sich nämlich problemlos auf das Gamepad streamen. Wenn man das Spiel normal auf dem Fernseher spielt, kann man auf dem Gamepad die bisher üblichen Features nutzen: Karte ansehen und das direkte Ändern einiger Optionen. Nichts weltbewegendes, aber eine insgesamt solide Nutzung des WiiU- Hauptfeatures.

Eine direkte Möglichkeit sich lokal mit einem Freund zu messen, wird leider nicht geboten. Dafür kann ein Spieler aber die Rolle des Beifahrers übernehmen. Ein coole Idee, die in der Praxis, aber nur bedingt für Spielspaß sorgt – zumindest beim Beifahrer. Klar, ein Beifahrer sitzt nun einmal auch die meiste Zeit ruhig im Auto, aber immerhin kann er hier auf dem Gamepad einige dynamische Einstellungen vornehmen oder dem Fahrer helfend unter die Arme greifen, in dem er z.B. Boosts zündet. Auch hier lässt sich sagen, dass es sich um eine nette Idee zur Nutzung der Wii U Features handelt, die im großen und ganzen aber keinen wirklichen Mehrwert gegenüber den anderen Versionen verschafft.