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Gears of War: Judgment

Entwickler: Epic Games
Publisher: Microsoft Game Studios

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 29 €

Systeme: Xbox 360

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
2006 fing es mit dem schon damals von Epic produzierten und unglaublich erfolgreichen Originalspiel Gears of War an und bis heute sind im Rahmen des Franchises vier (das vorliegende mitgezählt) Spiele sowie diverse Comics und Romane erschienen. Bereits im ersten Teil zeichnete sich der Titel dadurch aus, dass er dem Spieler taktisches Vorgehen und die Nutzung von Deckungen abverlangte, um erfolgreich bestehen zu können. Ebenfalls von der ersten Stunde an, war ein Koop-Modus integriert, der per Split-Screen bzw. Online gemeinsames Vorgehen ermöglichte. In Deutschland wurde die Serie erst etwas später bekannt, da der erste (2006) und zweite (2008) Teil hier indiziert bzw. wegen der drohenden Indizierung erst gar nicht veröffentlicht wurden. Mit dem dritten Spiel (2011) konnte man auch hier zu Lande Fuß fassen.

 

Da es sich um eine "Original IP" von Epic handelt, liegt es nahe, dass der grafische Motor die Unreal Engine in der jeweils aktuellen Fassung war und ist. Als Entwickler des aktuellen Gears of War: Judgment zeichnet das 2007 von Epic aufgekaufte Warschauer Studio People Can Fly verantwortlich. Cliff Bleszinski, Lead-Designer aller bisherigen Gears-Teile, übernahm auch hier das kreative Ruder, zumindest bis er im letzten Oktober bei Epic kündigte.

Der Handlungsrahmen
Die Pendulumkriege sollten über die Vorherrschaft auf dem fiktiven Planeten Sera entscheiden, haben es im Verlauf von 79 Jahren aber nur geschafft, die Menschheit völlig zu zerrütten. Die Ausgangssituation ist also denkbar ungünstig für den Auftritt einer bis dato unbekannten menschenähnlichen und sehr aggressiven Spezies: den Locust. Doch wie so häufig schafft ein gemeinsamer Feind, was vorher unmöglich schien und die Menschheit wird geeint. Man schließt sich in der Koalition der ordentlichen Regierungen (KOR) zusammen. Die letzte Verteidigungslinie der Menschen bilden die Soldaten der KOR, die Gears of War.

Teil 1
Im ersten Gears of War galt es eine Art Kartographen in den Tunneln der Locust anzubringen und eine Leichtmassenbombe in die Tunnel zu lenken und zur Detonation zu bringen. Im Verlauf der Handlung spielt auch der Protagonist des aktuellen Spiels, Damon Baird, bereits eine Rolle. Am Ende erreicht das Team sein Ziel, aber die Abschlusssequenz deutet bereits darauf hin, dass die Locust sich nicht geschlagen geben.

Teil 2
Leider wurde man mit der Leichtmassenbombe das Problem der Locust nicht endgültig los und so bündelt die Menschheit ein weiteres Mal ihre Kräfte, um gegen die Aliens loszuschlagen. Diesmal geht es in die Höhlen der Locust und mehr als einmal scheint das Schicksal der kleinen Einheit besiegelt, bevor in letzter Sekunde Rettung naht. Auch Daimon Baird taucht wieder auf: Als Gefangener der fiesen Aliens, der vom Spieler befreit wird. Zunehmend dramatischer wird es, als das Squad von einem riesigen Wurm verschlungen wird, der ganze Städte versinken lässt. Die Soldaten machen sich auf, den Wurm von innen zu zerstören und finden tatsächlich alle drei Herzen des Wurms und erlangen wieder die Freiheit. Im weiteren Verlauf stellt sich heraus, dass ein schnelles Ende des Krieges möglich ist, wenn man die Stadt Jacinto versenkt und die Höhlen der Locust samt ihrer Königin damit unter Wasser setzt. Auf Umwegen gelingt das schließlich und die Gefahr scheint gebannt.

Teil 3
Zwei Jahre nach der Versenkung der Stadt Jacinto scheinen die extraterrestrischen Gegner besiegt zu sein. Die neuen Feinde der Wahl sind die Lambent Locust, die zum Ende des zweiten Teils hin bereits in Erscheinung getreten sind. Auf der Suche nach dem Vater von Marcus Fenix, dem Protagonisten des Spiels, versucht man mit einem Squad auf eine Insel zu gelangen, die hinter einem permanenten Wirbelsturm verborgen liegt.

Der einzige Weg zur Insel scheint ein U-Boot zu sein, doch auf der vom Krieg gebeutelten Welt dafür Treibstoff zu beschaffen, entpuppt sich als echte Herausforderung. Auf der Insel angekommen, findet das Team eine geheime Forschungsstation. Hier wurde an einem Mittel gearbeitet um die durch Mutation leuchtenden Locust und die infizierten Menschen zu vernichten. Nachdem der Spieler den Generator zerstört hat, der den Wirbelsturm um die Insel aufrecht erhält, soll das Mittel vor Anwendung so modifiziert werden, dass es die normalen Locust verschont und nur die Mutationen vernichtet – das gelingt nicht mehr und auch Marcus' Vater fällt der Wunderwaffe zum Opfer.  Die Menschheit feiert ihren Sieg, doch Marcus trauert um die Verlorenen.



Meinung:
Gears of War: Judgment
15 Jahre vor dem ersten Teil der Gears-of-War-Reihe spielt nun der aktuelle Shooter. Der Protagonist ist Daimon Baird, der in kleineren Rollen auch in den vorigen Teilen schon zu sehen war. Er gehört seines Zeichens zu einer Spezialeinheit der Infanterie, dem Kilo-Squad.  Das gesamte Team (Daimon Baird, Cole, Garron Paduk – ein russischer Flüchtling, Sophia Hendrix – eine Kadettin) steht mitten im Kriegsgebiet vor einem eilig einberufenen Tribunal. Zu den Vorwürfen gehören diverse Verstöße, u.a. Fahnenflucht. Von den anderen mittlerweile bekannten Charakteren ist nur noch Pvt. August „The Cole Train“ Cole dabei. Die Protagonisten der restlichen Teile, Marcus Fenix und Dominico Santiago, sind nicht mit von der Partie.

 

Jedes Mitglied des Teams wird nun befragt und soll einen Teil der Geschichte erzählen. In den einzelnen Rückblenden übernimmt schließlich der Spieler die Handlung, die immer wieder von der Erzählstimme des jeweiligen Squad-Mitglieds vorangetrieben wird. Warum zündete das Kilo-Squad entgegen ausdrücklichen Befehlen eine Leichtmassebombe, um eine Stadt zu retten, obwohl diese Bombe unter Umständen kriegsentscheidend sein dürfte? Dann brechen wir noch in das Haus eines bekannten Wissenschaftlers ein und helfen auch sonst wo wir können aber eben nicht so, wie es uns befohlen wurde.

Natürlich kann man wie bei diesen Prequels im Allgemeinen argumentieren, dass es nicht spannend ist, etwas zu spielen, dessen Ausgang ich sowieso schon kenne, aber… Nichts aber: Die Geschichte ist definitiv nicht das, worum es bei dem Titel geht. Streng genommen hat die Einheit Mist gebaut, sich aber dabei so heroisch und heldenhaft verhalten, dass wir (als Spieler) dem Team einfach nichts übel nehmen können.

Das Arsenal
Die Waffen sind vertraut: Es gibt Schrotflinten wie die Lupara (mein Favorit) oder die Gnasher mit verheerender Wirkung, aber nur auf wirklich kurze Distanzen. Dann gibt es natürlich Scharfschützen-Gewehre bis hin zu den gefürchteten One-Shots, die so ziemlich jeden Gegner mit nur einem Schuss den Garaus machen, und dann gibt es diverse Sturmgewehre wie die Lancer oder den mit Bajonett bestückten Retrolancer. Alternativ zu diesen obligatorischen Waffen, von denen jeweils zwei Stück zeitgleich getragen werden dürfen, kann man optional immer noch eine schwere Waffe erbeuten und mit sich rumschleppen: Raketenwerfer, Granatenwerfer, Mörser, Gatling-Gun und einiges mehr warten darauf zum Glühen gebracht zu werden.
Das Repertoire der Meinungsverstärker wird weiterhin durch diverse Granatenarten, Haftminen, eine Stolperdrahtarmbrust, einen futuristischen Bogen und last but not least durch Beile ergänzt.

An einigen Punkten im Spiel müssen bestimmte Stellungen verteidigt werden, hierbei ist es möglich und (je nach Schwierigkeitsgrad) nötig, herumstehende Geschütze taktisch klug zu positionieren und im Gefecht immer wieder nachzuladen. Auch hier werden, nach Reichweite, Kurz-, Mittel- und Ferngeschütze unterschieden. Das Wegwerfen, Aufnehmen, Positionieren, Tauschen und Nachladen passiert bereits nach wenigen Spielminuten komplett intuitiv und dann kann die Action beginnen...

In Deckung
Da eigentlich auf alles geschossen werden darf und muss, was sich bewegt, kann man nicht viel falsch machen und das spricht für das Spiel: Es ist kompromisslose Action! Die Deckungen müssen ausgenutzt werden und bereits auf niedrigeren Schwierigkeitsgraden ist alleine vorpreschen fast immer zum Scheitern verurteilt. Nimmt eine Einheit (Spieler oder NPC) zu viel Schaden, geht sie zu Boden und kann sich nur noch robbend fortbewegen. Eine befreundete Einheit kann Abhilfe schaffen. Ist man weit hinter den feindlichen Linien in Schwierigkeiten, ist das allerdings schwierig.
Eine kleine Schwäche: Es wäre schön, wenn man sehen würde, wo der befreundete Mitspieler gerade ist, denn natürlich will man besonders diesem helfen. Eine Namensplakette über der Figur oder ein verfolgender Pfeil am Bildschrimrand wären toll. Da eine Minimap gänzlich fehlt, ist man gezwungen sich immer im Auge zu behalten, wenn es brenzlig wird.

Storytelling und Optisches
Wie bereits erwähnt, es geht nicht um die Geschichte, aber der Handlungsrahmen wird nichts desto trotz gut in Szene gesetzt: Die Rückblenden der einzelnen Team-Mitglieder geben sowieso schon eine grobe Gliederung, aber die Kapitel sind wiederum in einzelne mitunter sehr kurze Abschnitte unterteilt. Meistens endet ein Abschnitt mit dem Betreten eines neuen Raumes, dem Eintreten einer Tür, oder eine Flucht. Dann folgt eine kurze Bewertung der eigenen Leistung (dazu an anderer Stelle mehr). Die Videosequenzen sehen schick aus und sind hervorragend vertont, das macht einfach Spaß. Natürlich fiebert man darauf, weiter zu hechten, zu feuern und Alienblut durch die Gegend spritzen zu lassen, aber so bekommt man immer noch einen guten Grund dafür.

Das ganze sieht optisch nett aus, und bleibt grafisch dem Stil der Serie treu. Die Gegner richtig schön eklig, die Waffen und Rüstungen übertrieben groß, aber nicht lächerlich. Alles wirkt ordentlich kaputt und brennt bzw. explodiert überdurchschnittlich häufig, wenn wir auch nur in die Nähe kommen. Das ist Gears of War, und die Unreal Engine erfüllt mal wieder mehr als nur ihre Pflicht, so dass das alles auch noch schick aussieht. Epic sei dank.

Auszeichnungen, Sterne, Bänder, Gamerscore…
Gears of War: Judgment überschlägt sich fast mit Auszeichnungen aller Art. zunächst wirkt das etwas erschlagend, da man als Neuling mit den allermeisten Kriterien der Missions-Bewertungen gar nichts anfangen kann. Aber wenn man sich die Mühe macht, und im Hauptmenü die bereits errungenen Erfolge aufruft, packt einen der Ehrgeiz und nicht wenige der Erfolge holt man quasi „en passant“.  Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad und erreichten Missionszielen bekommt man für jede Mission Sterne in Bronze, Silber oder Gold verliehen und wird mit Abzügen für zu häufiges zu Boden gehen bzw. Belohnungen für Kopfschüsse, Zerfetzen und der gleichen mehr bestraft bzw. honoriert.

Bänder erlangt man durch besondere Herausforderungen wie „töte mehrere Gegner mit einem Schuss aus der Lupara“ oder „mehrere Gegner mit einer Granate ausschalten“. Auszeichnungen und Bänder wiederum bringen Erfahrungspunkte und kleine Kisten, in denen man Skins oder Gimmicks für die Charaktere findet. Nach einer Stunde ballern macht es nochmal Spaß zu schauen, was man alles wieder erreicht hat: Klasse.

Deklassifizierung als besondere Herausforderung
Als ob die regulären Schwierigkeitsgrade nicht genug wären besteht zu Beginn jeder Mission die Möglichkeit einer „Deklassifizierung“. Man erhöht den Schwierigkeitsgrad noch einmal optional dadurch, dass zum Beispiel nur bestimmte Waffen benutzt werden dürfen, man ohne Munition startet, die Sicht durch starken Qualm eingeschränkt, oder die Gegner die gefürchteten One-Shots einsetzen. Im Umkehrschluss sammelt man schneller Sterne. Wenn möglich sollte man diese Herausforderungen annehmen, denn die verleihen den Missionen häufig erst die gewisse Spannung.

Umfang
Im Singleplayer gibt es zwei Kampagnen: Zum einen die deutlich größere Geschichte rund um die diversen Verstöße des Kilo-Squads unter Baird, und zum anderen eine kürzere, Aftermath genannte Episode, die freigeschaltet werden muss und eine kurze Geschichte erzählt, die chronologisch kurz vor dem Ende des dritten Serienteils angesiedelt ist. Alles lässt sich sowohl alleine als auch im Koop mit 2-4 Leuten spielen. Wahlweise per Splitscreen oder via Internet.

Der Wiederspielwert des Titels geht allerdings in erster Linie von den Multiplayermatches aus. Hier stehen den Kontrahenten verschiedenen Spielmodi zur Verfügung. Das reicht natürlich vom Koop-Spiel über Deathmatch bis hin zu einem Survival-Match, bei dem die Parteien abwechselnd die Locust und die Gears übernehmen, und versuchen Basen zu stürmen (Locust) bzw. zu halten (KOG), bis der Hammer of Dawn aufräumt. Wer mehr Punkte hat, gewinnt am Schluss.

Das Balancing ist dabei unverändert gut und hält das Spiel am Laufen, das Level der Spieler ist eigentlich egal, da einzig und allein die Fähigkeiten entscheiden. Für die aufgestiegenen Level wird der Spieler nicht mit monströsen Überwaffen sondern mit den weiter oben bereits erwähnten Auszeichnungen belohnt.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters David Weigel DavidSimpel aber spaßig! Das beschreibt eigentlich den ganzen Titel. Gears of War: Judgment ist knallharte, schnelle Action ohne Kompromisse mit toller Inszenierung, bei der die eher flaue Geschichte nicht im Geringsten stört. People Can Fly interpretiert das Franchise auf eine ganz eigene Weise, aber gerade das sorgt für unkomplizierten Spielspaß, der über eine fehlende, weltverändernde Kampagne mehr als hinwegsehen lässt.

Gears of War: Judgment - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
David Weigel

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.75 Grafik: 9.00
Sound: 9.00
Steuerung: 9.00
Gameplay: 8.00
Wertung: 8.75
  • Action, Action, Action
  • Tolles Balancing
  • Koop-Modus
  • Gutes Storytelling (Videos, Vertonung)
  • Genug Gegner!
  • Schwache Story

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Rezension vom: 16.04.2013
Kategorie: Action
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