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Fire Emblem: Awakening

Entwickler: Intelligent Systems
Publisher: Nintendo

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ca. 45 €

Systeme: 3DS

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Heiler und Zauberer stehen sicher, der Lord kann und soll einen Angriff aushalten, und die meisten Gegner haben nur den Erzritter, alias die gepanzerte Plattwalzmaschine, in Reichweite. Der Feind ist am Zug, mein Plan scheint auszugehen, der Sieg in Griffweite. Ein Axtkämpfer kommt auf meinen Erzritter zu, das Waffendreieck interessiert mich gerade überhaupt nicht. Die animierte Kampfsequenz startet, der Gegner setzt zum Schlag an, doch was ist das? Diese Animation habe ich nicht erwartet. Der Feind lässt seinen Kampfruf erschallen und startet einen kritischen Angriff, mein Erzritter ist hinüber. Ein schnelles L+R+Start+Select, und ich bin wieder im Hauptmenü, lade den Spielstand neu. Extrem in Kombination mit Klassisch – ich kann bei Rollenspielen und schon gar nicht bei Strategie-RPGs dem Drang nicht widerstehen, gleich so schwierig wie nur möglich zu spielen, so lange es auch dauert. Die Sucht, die mich schon bei ähnlichen Spielen, den Vorgängern und der Advance-Wars-Reihe (die ebenfalls von Intelligent Systems entwickelt wird) befiel, hat mich wieder gepackt. Doch für diese Review wollte ich Fire Emblem: Awakening natürlich auch mal auf Normal und Schwer spielen.


Meinung:
Unter den SRPGs war Fire Emblem von Nintendo immer ganz besonders beliebt, auch wenn die Reihe nach vielen NES- und SNES-Teilen erst mit dem zweiten GBA-Spiel (das ein Prequel des Japan-exklusiven Vorgängers war) in den Westen kam. Ein weiterer Advance-Teil erschien, und mit Path Of Radiance (Gamecube) und Radiant Dawn (Wii) konnten wird endlich zwei richtig zusammenhängende Teile der Serie (auch wenn alle auf irgendeine Art und Weise zusammen gehören) genießen. Mit Fire Emblem: Shadow Dragon (DS) durfte ich 2009 dann das Remake des allerersten Teils testen, bei dem es um Prinz Marth ging, der sein Königreich zurückerobern wollte. Ds Fortsetzungs-Remake (das schon als SNES-Version den ersten Teil als Remake enthielt, und auch hier komplett inklusive der Satellaview-Episoden veröffentlicht wurde) erschien dann leider nicht mehr bei uns, dafür nun eben Awakening, der allerneueste Teil.

Maskierte und Untote
Das Spiel beginnt mit einer dunklen Vorahnung des Spielercharakters, bei dem dieser und sein Freund und Mitstreiter, Lord Chrom, gegen einen üblen Zauberer kämpfen, was böse für alle drei endet. Zuvor kann man seine Figur individualisieren und benennen, wie in White Knight Chronicles spielt man also die Rolle des Freundes, und nicht die des Hauptcharakters selbst. Man erwacht ohne Gedächtnis, und wird von Chrom und seinen „Hirten“, den Beschützern des Königreiches Ylisse gefunden, und schließlich in die Truppe aufgenommen. Als hätte man nicht schon genug Ärger mit dem Nachbarland Plegia und den Banditen, erscheinen auch noch Untote, und aus dem, was wie ein Dimensionstor aussieht, kommt ebenfalls ein maskierter Schwertkämpfer, der sich Marth nennt, und ein Schwert trägt, das wie Chroms Falchion aussieht. Auf der Suche nach Unterstützung kreuzen sich die Wege beider Schwertträger immer wieder. Die Story ist dieses Mal wieder richtig gut gelungen – war Shadow Dragon ja nur ein Remake eines NES-Spiels, an dem man nicht zu viel verändern konnte. Präsentiert wird die Geschichte in untertitelten Zwischensequenzen und englisch vertonten Animationsvideos, die sehr schön geworden sind, und mit tollen 3D-Effekten wie. z.B. fallendem Schnee, aufwarten können. Die Füße der Charaktere sehen sowohl im Kampf als auch in den Cutscenes etwas seltsam aus, die Charakterportraits sind dagegen gelungen und wurden gut ins 3D-Bild integriert – insgesamt ist die Story also schön anzusehen.

Rastermaß
Wie immer sieht man das in Felder eingeteilte Schlachtfeld bei einem Kampf von oben, und nicht etwa wie in anderen SRPGs in einer isometrischen Ansicht, egal ob man nun auf weitem Feld oder in einer Stadt/Burg kämpft. Dementsprechend wenig wird in dieser Ansicht grafisch geboten, obwohl im Vergleich zu Shadow Dragon ein Unterschied wie Tag und Nacht besteht. Der 3D-Effekt hier überraschenderweise richtig gut, denn die Schlachtfelder sind nicht völlig flach, und richtig staunen musste ich z.B. über die Vögel, die über die Karte hinwegfliegen.
Kommen wir aber zum Kampfsystem. Man zieht seine Figuren nacheinander, und kann dabei auch anzeigen lassen, wohin sich ein bestimmter Gegner bewegen kann, und welche Felder er in Angriffsreichweite hat. Ist man gezogen, kann man Items benutzen, einen Verbündeten heilen, oder Items bzw. den Platz diesen befreundeten Einheiten tauschen. Natürlich kann man auch angreifen, sofern ein Gegner auf einem benachbarten Feld (Nahkampf), einem diagonal angrenzenden (Fernkampf) oder zwei Felder weiter steht (ebenfalls Fernkampf). Nicht alle Einheiten können beiderlei Waffen ausrüsten. Der Spielercharakter ist dabei ein Taktiker, der bestimmte Schwerter und Zauberbücher ausrüsten kann. Bogenschützen und Zauberer funktionieren also ganz anders als in anderen SRPGs, wo sie sich durch eine hohe Reichweite und/oder Flächenschaden auszeichnen. Erfahrungspunkte gibt es jedoch wie in diesem Genre üblich je nach ausgeteiltem Schaden. Wer also den finalen Treffer landet, bekommt am meisten. Ebenso braucht man für jede Stufe hundert Punkte, auch das ist genreüblich.

Unter die Arme greifen
Greift man einen Gegner an, so wechselt das Spiel zur Kampfanimation (die sich auch überspringen lässt, wenn einen nur das Ergebnis interessiert). Hier ist nicht unbedingt der Angreifer im Vorteil, wenn etwa ein starker Konter zu erwarten ist. Der Agressor greift dennoch zuerst an, kann dann evt. gleich nachsetzen, oder muss den Konter abwarten. Unterstützung kann es von einem Verbündeten auf einem Nachbarfeld geben, der mit im Bild erscheint. Dadurch steigt z.B. die Trefferquote, der Freund kann aber auch einen Zusatzschlag ausführen, oder den feindlichen Angriff komplett blocken. Ohnehin ist es wichtig, wen man womit angreift. Das Waffendreieck (> Schwert > Axt > Lanze >) ist da nur das Grundlegende. So wirkt ein Hammer verheerend auf gepanzerte Gegner, hat aber eine geringere Trefferquote, Pfeile machen bei Pegasusrittern viel Schaden, ein Erzritter lacht dagegen nur müde bei Beschuss.
Neu ist die Möglichkeit, Einheiten zu kombinieren. Man kann so einem Charakter einen Begleiter zuteilen. Dieser verstärkt nicht nur die Statuswerte des ersteren, sondern ist im Kampf auch immer dabei, als wäre er auf dem Nachbarfeld. Klassen, die eine geringere Reichweite haben, können so schneller vorankommen, und schwächere Charaktere sind dadurch solange vor Angriffen geschützt, wie die Primäreinheit den Angriffen standhält.

Ganz leicht und ganz schwer
Wer noch nie ein Spiel der Reihe gespielt hat, und die Geschichte erleben möchte, sollte also auf Normal beginnen, das eigentlich Einfach heißen müsste. Hier gibt es mehr Erklärungen, weniger feindliche Einheiten mit schlechteren Waffen und weniger Lebenspunkten. Hier kann man ganz unbesorgt vorrücken, und muss nicht so sehr auf seine Figuren aufpassen. Taktik-Fans machen die Gegner hier im Nu platt, und sollten lieber auf Schwer beginnen.

Aber auch hier sollte man keine Probleme bekommen, wenn man die Feinheiten kennt, und weiß, wen man lieber erstmal weiter hinten oder durch andere Figuren geschützt lassen soll, und wen man gegen welche Klasse in den Kampf schickt. Die ersten Kämpfe konnte ich ohne nennenswerte Kratzer absolvieren. Auf Extrem steigt der Schwierigkeitsgrad aber enorm an, der Unterschied ist fast ein bisschen zu groß. Denn es kommen hier nicht nur mehr gegnerische Einheiten dazu, alle haben auch bessere Waffen und mehr Lebenspunkten. Anfangs muss man sogar besonders auf seinen eigenen Charakter und auf Lord Chrom aufpassen, da sie spätestens nach zwei Schlägen erledigt sein können – wenn man Pech hat sogar nach einem. Eine Änderung hätte ich gerne schon auf Schwer gesehen. Denn viele Bosse, die dort nur auf ihrem Platz sitzen und ausschließlich einen Erstangriff per Fernwaffe ausführen, wenn man sich in den kleinen Bereich um sie herum wagt, bewegen sich auf Extrem tatsächlich auf dem Schlachtfeld. Das bringt mehr Pepp in den Kampf, denn ansonsten sitzen sie nämlich auf dem Präsentierteller, an den man immer erst mit seinem stärksten Charakter herantritt, während man die Verstärkung schon zusammengezogenen hat.

Kriegsinvaliden
Ansonsten ist Extrem aber eine richtige Herausforderung (und wer es schafft, darf sogar Extrem+ spielen). Auch wenn man bei seinen Versuchen immer gleich zieht, so heißt das noch lange nicht, dass sich auch die KI immer gleich entscheidet. Manche Dinge sind dann auch wirklich vom Glück abhängig, denn mit einem einzigen Ausweichen oder dem Eingreifen der Partnereinheit steht und fällt mitunter die ganze Partie. Immerhin kann man alle Schwierigkeitsgrade noch variieren, indem man im Anfänger- oder im klassischen Modus spielt. Im klassischen Modus ist ein Charakter im weiteren Spielverlauf nicht mehr verfügbar, nachdem er im Kampf gefallen ist. Das passt aber eigentlich nicht so ganz, da sie dabei stets von Rückzug, etc. sprechen, und auch in den Zwischensequenzen noch dabei sind. Sie sind dann eben so schwer verwundet, dass sie nicht mehr aufs Schlachtfeld können. Wenn Chrom oder der eigene Charakter fällt, heißt es Game Over.

Von allem reichlich
Abseits der Hauptmissionen gibt es Nebenmissionen, bei denen man oft auch neue Charaktere bekommt. Es tauchen Feinde auf der Karte auf, die man herausfordern kann, und hin und wieder kann man spezielle Shops besuchen. Auch per Spotpass gibt es besondere Gegner bzw. Verhandlungspartner, die man rekrutieren oder von denen man etwas kaufen kann. Die meisten Waffen haben ja eine begrenzte Haltbarkeit und müssen so öfters nachgekauft werden (wenn man die überhaupt kaufen kann). Auf dem Schlachtfeld gibt es auch immer wieder glitzernde Felder, unter denen sich Items, Erfahrungspunkte, Waffenskillpunkte oder eine Erhöhung der Freundschaftsstufe (nur möglich, wenn man mit einem Einheitenpaar auf das Feld kommt) verbergen. Schatztruhen und Türen gibt es in Burgen ebenso wie die dazugehörigen Schlüssel, die man wie mache Waffen von besiegten Gegnern bekommen kann. Fire Emblem: Awakening hat also enorm viel zu bieten, und alles zu erwähnen, würde den Rahmen dieses Tests sprengen.

Geschenke und Käufliches
Eines aber doch noch: Per Spotpass bekommt man Herausforderungen, Items und andere Dinge kostenlos in eine Bonuskiste geschickt, Fire Emblem: Awakening unterstützt aber auch kostenpflichtigen DLC. Im eShop (und vom Spiel aus) kann man sich schon jetzt die Pakete „Helden von einst“ 1-3 herunterladen. Jedes Paket kostet normal 1,99€, zum Start des Spieles gibt es das erste umsonst und das komplette Set für 3,49€.
In den DLC-Karten reist man durchs Dimensionstor (von der Spielwelt aus erreichbar), um dem Schwerenöter und Wahrsager Rasputamus beim Wiedererlangen seiner magischen Karten zu helfen. Mit diesen können Spiegelbilder legendärer Helden herbeigerufen werden. Man muss dabei zunächst mit und gegen Charaktere aus alten Fire-Emblem-Spielen (inklusive kultig umgesetzter NES-Musik) kämpfen, und erhält so bei Erfolg z.B. Marth aus Teil 1 (oder besser gesagt sein Phantom-Spiegelbild-wasauchimmer) als zusätzlichen Helden.


Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch michaelSRPG-Fans und Hobbystrategen aufgepasst: Mit Fire Emblem: Awakening haben Intelligent Systems und Nintendo einen Must-Have-Titel in die Regale und den eShop gestellt. Lediglich der große Unterschied zwischen Schwer und Extrem hat mich etwas gestört, da wäre ein Zwischending nicht schlecht gewesen. Was Umfang, Handlung und Möglichkeiten zur individuellen Spielweise angeht, bekommt man hier jedoch alles, was das Herz begehrt.


Fire Emblem: Awakening - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots










Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.8125 Grafik: 8.75
Sound: 8.50
Steuerung: 8.75
Gameplay: 9.25
Wertung: 8.8125
  • Strategie-RPG vom Feinsten
  • Interessante Handlung, durch schöne Sequenzen erzählt
  • Zahlreiche Charaktere, Nebenmissionen und Extras
  • Anfänger- und Klassischer Modus, zu Beginn drei Schwierigkeitsgrade
  • Gelungene 3D-Effekte
  • Einige Bosse bewegen sich selbst auf Schwer noch nicht vom Fleck

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Rezension vom: 20.04.2013
Kategorie: Strategie
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