Pokemon Mystery Dungeon: Portale in die Unendlichkeit
Entwickler:
Nintendo
Publisher:
Nintendo
Genre:
Rollenspiele
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
39,00 €
Systeme:
3DS
Inhalt:
Bereits 2006 versuchte Nintendo ihre Pokémon-Serie mit dem Genre des Dungeon Crawlers, genauer gesagt dem Roguelike, zu kreuzen. Dabei kam Pokémon Mystery Dungeon heraus, das für den DS und den GBA erschien. In der mittlerweile dritten Generation der Reihe geht es auf dem 3DS durch die Portale in die Unendlichkeit.
Meinung:
Wie bei anderen Spielen der Serie wird man zu Beginn in ein Pokémon verwandelt. Dabei hat man die Auswahl aus fünf verschiedenen Startermons. Seinen ersten Begleiter kann man anschließend aus den verbleibenden vier Mons auswählen. Man landet in der Welt der Pokémon, in der die Pokémon plötzlich ganz normal reden können. Da man keine Ahnung hat, was eigentlich los ist, entschließt man sich dazu seinem ersten Begleiter dabei zu helfen, ein Pokémon-Paradies in der Wüste aufzubauen. Dafür müssen natürlich die kürzlich erschienen mysteriösen Dungeons erforscht werden.
Roguelike Bei der Pokémon-Mystery-Dungeon-Reihe wird versucht, zwei verschiedene Genres miteinander zu verknüpfen. Mithilfe eines Teams von verschiedenen Pokémon, die während des Abenteuers besiegt und dem eigenen Team hinzugefügt werden können, müssen zufallsgenerierte Dungeons erforscht werden. Jeder Dungeon hat dabei eine bestimmte Anzahl an Ebenen, die durchquert werden wollen, und angefüllt sind mit Feinden und Fallen. Das Spiel läuft dabei rundenbasiert ab. Für jeden Schritt, den man sich bewegt und jede Aktion, die man ausführt, kann auch jeder Gegner im Dungeon eine Aktion machen. Während aber in den besseren Roguelikes jeder Schritt wohl überlegt sein will, geht Pokémon die Sache etwas gelassener an. Hier gibt es keine Notwendigkeit Nahrung zu sich zu nehmen. Stattdessen hat jedes Mon vier Attacken mit einer fixen Anzahl an Benutzungen. Sind diese aufgebraucht, kann die Attacke nicht mehr ausgeführt werden.
Dumme Mons Direkt steuern kann man allerdings nur sich selbst. Die anderen Mons in der Gruppe werden vom Computer übernommen. Der kann leider kaum als intelligent bezeichnet werden. Für die schwächsten Gegner verwendet er die stärksten Attacken und hört nicht auf, Statuseffekte zu bewirken, wenn diese bereits aktiviert sind und keinen weiteren Effekt mehr haben. Das scheinen auch die Entwickler erkannt zu haben. Aber anstatt das Problem zu beheben, geben sie uns die Möglichkeit den Mons zu verbieten, bestimmte Attacken zu benutzen. Das sorgt dafür, dass vor quasi jedem Kampf durch Micromanagement eingestellt werden muss, wer welche Attacke benutzen darf, was den Spielfluss ungemein hemmt. Leider ist das auch bitter nötig, denn der Schwierigkeitsgrad weist immer wieder extreme Spitzen auf, die schnell Frust entstehen lassen können.
Worum geht's? Die Story wird in Form von nicht enden wollenden Texttafeln erzählt, in denen die Mons über die unnötigsten Dinge schwafeln. Man wünscht sich die gute alte Zeit zurück, in denen die Mons nur ihre Namen sagen konnten. Da die Hauptfigur keine Ahnung hat, was eigentlich los ist, wird entschieden das Pokémon-Paradies mit aufzubauen. Das ist eigentlich der interessanteste Teil des Spiels: eine Metropole mit verschiedenen Geschäften und Orten aus einem öden Wüstenstück entstehen zu lassen. Um das zu vollbringen, müssen aber natürlich Aufträge angenommen werden, die letztendlich immer in die mysteriösen Dungeons führen.
Mystery Dungeon Die Dungeons sind leider, man kann es nicht anders sagen, absolut langweilig. Jeder Raum sieht aus wie der vorherige und jede Ebene ist aufgeteilt in eine geringe Anzahl Räume, die durch Tunnel verbunden sind. Hin und wieder liegt mal ein Item auf dem Boden oder es findet sich eine Bodenfliese mit Effekt. Insgesamt passiert aber relativ wenig. Da nutzt es auch wenig, dass man mithilfe der 3DS-Kamera in seiner Umgebung nach neuen Dungeons in bestimmten Formen suchen kann. Diese bieten auch nur ein neues Tileset nach dem immer gleichen Schema. Die Pokémon selbst sehen in ihrer dreidimensionalen Form ganz niedlich aus.
Gerade hat Nintendo noch einen neuen Satz Dungeon-Themen veröffentlicht. In unserem heutigen Zeitalter natürlich nicht umsonst, sondern als kostenpflichtigen DLC. Lediglich den ersten Dungeon gibt es im ersten Monat kostenlos. Hier wäre es an Nintendo gewesen, dem Spiel einen kostenlosen Mehrwert zu geben.
Fazit:
Pokémon Mystery Dungeon: Portale in die Unendlichkeit macht wenig richtig und einen ganz großen Batzen falsch. Mit Ausnahme der Pokémon-Modelle ist die Grafik langweilig und eintönig, die Dungeons selbst fallen in die gleiche Kategorie und jegliche Taktik wird durch die schlechte KI zerstört. Die immer wieder auftretenden Spitzen im Schwierigkeitsgrad frustrieren, und das sinnlose, unüberspringbare Geschwafel der Mons kann einen wahnsinnig machen. Der interessanteste Aspekt ist der Aufbau der Stadt, der aber nur durch das Grinden der Dungeons vorangetrieben werden kann. Im Bereich der taktischen RPGs gibt es gerade auf dem 3DS aber deutlich bessere Alternativen wie aktuell Fire Emblem. Pokémon-Fans sollten sich ihr Geld lieber für X & Y aufsparen.
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