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Time and Eternity

Entwickler: Imageepoch
Publisher: NIS America

Genre: Rollenspiele
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 46€ €

Systeme: PlayStation 3

Inhalt:

TimeandEternity_logo

Man muss sich als JRPG-Fan ja über jedes (in diesem Fall englisch) lokalisierte Spiel freuen. Oder? Auch wenn es sich um ein Spiel handelt, dass in Japan zum schlechtesten des Jahres nominiert wurde? Nun, zumindest bei Time and Eternity darf man das wohl so unterschreiben, denn die Story ist nämlich das Beste am ganzen Spiel. Was dieses Spiel alles falsch macht, und wo es dennoch Lichtblicke gibt, könnt ihr nun nachlesen.

Meinung:
Prinzessin Toki ist überglücklich, denn sie wird ihren Helden (den man selbst benennen kann) heiraten. Bei der Hochzeit muss natürlich eine böse Macht eingreifen, und... An dieser Stelle wird eine Anita Sarkeesian schon die Messer wetzen, obwohl der Held nur wie Justin Bieber aussehen, oder bei DSDS auftreten müsste, um sich die Sympathien zahlreicher weiblicher Wesen sichern zu können – vielleicht reicht sogar schon weniger. Doch in den Videospielen heutzutage trügt oft der Schein. Bei Legend Of Zelda: Skyward Sword muss man ein wenig länger zocken, um herauszufinden, dass dies nicht die klassische Held-rettet-Mädchen-Geschichte ist. Bei Time and Eternity geht das ein wenig schneller.

Die Hochzeit wird also angegriffen, unser selbst benannter Held tödlich verwundet. Plötzlich verändert sich Toki und macht den Angreifern den Garaus. Denn wie es sich herausstellt, teilt sie ihren Körper mit der wehrhaften Towa. Die ist das komplette Gegenteil einer netten Prinzessin. Um jedoch herauszufinden, warum das Attentat geschah, und das Unglück ungeschehen zu machen, ist jedoch Toki gefragt, die die Fähigkeit hat, durch die Zeit zu reisen. Denn vor sechs Monaten erhielt sie tatsächlich eine Warnung, die sie damals leichtfertig in den Wind schlug. Dabei reist sie nicht körperlich durch die Zeit, es gibt sie also nicht zweimal. Die Seele unseres Helden wird auch mitgezogen, landet aber im Körper von Tokis Haustierdrachen (der mich ein wenig an Hektor aus Hexe Lilli erinnert hat), und kann sich anfangs nicht mal mit Menschen verständigen (seine Kommentare hören wir trotzdem).



Top-2D trifft Flop-3D
Alles könnte also wunderbar sein, in Time and Eternity, denn die Geschichte ist wirklich ungewöhnlich, auch wenn ein paar Klischees bedient werden. Verrückte Charaktere und Situationen sorgenaber dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Der Rest des Spiels holt das leider nach.

In Time & Eternity stehen nämlich die gezeichneten und animierten Charaktere im Mittelpunkt, die auch wirklich gut aussehen. Nur bekommt man selten richtige Zwischensequenzen zu sehen, sondern oft nur Cutscenes mit ständig gleichen Animationen. Und leider sind auch nur die Charaktere dabei gezeichnet und animiert, der Rest ist billigstes Echtzeit-3D. Besonders schlecht sieht das in den einzelnen Arealen aus, die man erkunden darf. Auch dort läuft man nämlich als hochauflösend gezeichnete und animierte Toki bzw. Towa (und zwar ein richtiges 2D, kein Cel-Shading) herum, allerdings in einer richtig mies aussehenden 3D-Umgebung. Das schlimme dabei: Alle Gegenden sehen gleich aus!

Der alte Spruch mit dem Schuster
Dabei scheint es doch ein paar richtig gute Künstler in den Reihen von Imageepoch zu geben. Die Oberweltkarten sehen nämlich richtig prima aus – wie altertümliche Karten, aber mit animierten Elementen. Es ist einfach unglaublich, warum man sich schlechtes 3D im Spiel antut, wenn man doch ein toll aussehendes Rollenspiel komplett in 2D machen könnte. Ja, es wäre sicher traumhaft schön, wenn man die grafischen Fähigkeiten eines HD-Systems mal auf diese Weise nutzen würde. Das haben z.B. Lori und Corey Cole (Quest for Glory) erkannt, sie konnten ihr RPG-Adventure Hero-U: Rogue to Redemption über Kickstarter finanzieren. Ich denke, auch die Japaner könnten ein tolles 2D-JRPG ohne die Verwendung einer 3D-Engine hinkriegen, wenn sie es wollten.

Die Maps sind nämlich auch nichts besonderes, wenn man mal davon absieht, dass sie eben alle gleich aussehen. Ein weiterer Negativpunkt ist nämlich, dass es kaum was zu erkunden gibt, da man alles auf der Minimap angezeigt bekommt. Ob 2D aus der Vogelperspektive oder wie bei einem Adventure, jedes davon wäre besser gewesen. Gegner findet man auch nicht, die finden uns. Denn in Time & Eternity gibt es den fast schon vergessenen Random Encounter, wobei wir beim nächsten Schwachpunkt wären, dem Kampfsystem.

Dich kenn ich doch, oder?
Die Kämpfe sehen eigentlich gut aus, denn eine animierte Towa bzw. Toki (bei jedem Level-Up wird gewechselt) kämpft hierbei der Reihe nach gegen ebenso gut gezeichnete und animierte Gegner, und die Hintergründe fallen nicht so sehr auf. OK, ein paar Animationsphasen mehr wären nicht schlecht gewesen, aber da will ich nicht meckern. Die wenigen Gegnergrafiken werden nämlich ständig recycelt, also einfach umbenannt und neu eingefärbt, um neue Gegner zu erschaffen. Das ist langweilig. Wie das Kampfsystem an sich, bei dem es zwar Nah- und Fernkampf sowie ausweichen und blocken gibt, es aber immer irgendwie gleich abläuft. Da man auch immer nur mit einer Figur gegen einen Gegner kämpft, gibt es da auch kaum Abwechslung, nur wenn man mal wieder von Toki zu Towa oder umgekehrt wechselt. OK, der Hausdrache Drake mit der Seele unseres Helden ist da noch dabei, er greift automatisch mit an oder heilt uns, kann auch neue Fähigkeiten lernen. Doch über ihn haben wir keinerlei Kontrolle, sei es direkt oder indirekt. Gerade da hat man einiges an Potenzial verschenkt, weitere Gruppenmitglieder und der gleichzeitige Kampf gegen mehrere Monster wäre natürlich noch besser gewesen.
Über die Itemisierung sage ich am besten nichts, denn man findet nicht sehr viel, und die ersten Waffen, die ich fand, waren sogar etwas schlechter als die der Standard-Ausrüstung.

Einen Punkt konnte ich noch finden, wo mir Time and Eternity richtige zusagte, nämlich der Soundtrack. Mir haben die Stücke sehr gut gefallen, und viele erinnern auch etwas an klassische 2D-JRPG-Zeiten.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch michaelEs gibt schlechte Spiele. Technisch schlechte, oder welche, die inhaltlich komplett daneben sind. Time and Eternity will ich nicht richtig zu diesen Sorten zählen, auch wenn es wohl nur wenige Fans gewinnen wird. Man muss schon wissen, worauf man sich einlässt, dann kann man dem Ganzen auch gutes abgewinnen. Die Story ist auf jeden Fall interessant und witzig, die Charaktere sind schön gezeichnet und die Musik hat mir gut gefallen. Allein die Idee, die ganze Held-rettet-Prinzessin-Geschichte komplett auf den Kopf zu stellen, und bei jedem Level-Up zwischen zwei Persönlichkeiten zu wechseln, ist schon faszinierend. Ein gutes Kampfsystem, mehr verschiedene Gegner und abwechslungsreiche Maps währen aber essentiell gewesen, um den typischen JRPG-Fan anzusprechen. Vielleicht hätte man eine Visual Novel daraus machen sollen.

Time and Eternity zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es für ein Entwicklerteam ist, seine Stärken zu kennen und dementsprechend den Schwerpunkt zu legen. Auf dem Nintendo DS haben die Entwickler jedenfalls schon weitaus besseres abgeliefert.



Time and Eternity - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots








Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.375 Grafik: 6.00
Sound: 7.25
Steuerung: 6.50
Gameplay: 5.75
Wertung: 6.375
  • Verrückte Story mit ebenso verrückten Charakteren, die aber auch gut erzählt wird
  • Schöner Soundtrack
  • Interessantes Charakterwechselsystem
  • Charaktere und Weltkarten sind schön gezeichnet
  • Die 3D-Hintergründe und -Umgebungen sehen einfach schlecht aus
  • Kampfystem wird auf Dauer öde und ist recht unausgeglichen
  • Erkundbare Gegenden sehen alle gleich aus
  • Langweiliges Mapdesign, alle Truhen etc. auf der Minimap zu sehen
  • Itemisierung nicht gelungen, keine zusätzlichen Partymitglieder, wenige Gegnertypen

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Rezension vom: 27.06.2013
Kategorie: Rollenspiele
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