Genre:
Puzzles USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
20 €
Systeme:
PC
Inhalt:
Es gibt einfach zu wenige Spiele in der Egoperspektive, die keine Shooter sind. Ich denke, das habe ich nicht nur einmal erwähnt. Portal war beispielsweise darum genial, weil man keine Waffe an sich trug, sondern eine Portal Gun. Von Raum zu Raum musste man Portale erschaffen und nutzen, um Rätsel zu lösen und den jeweiligen Ausgang zu erreichen. Die Story um die Testanlage und den üblen Computer GlaDOS faszinierte durch die direkte Art und Weise auch ohne Cutscenes und Dialoge – man fand Hinweise, sah Schilder, hörte den Computer reden. Mit Magrunner: Dark Pulse kommt nun ein Physik-Ego-Puzzler, der sich an Portal anlehnt, und bei dem sogar auf der Spielehülle steht, dass Fans von Portal zugreifen sollen. Lest, ob sich Magrunner wirklich lohnt, oder ob das nur ein haltloser Spruch war.
Meinung:
In der nahen Zukunft beherrscht Kram Gruckezber (ein gar nicht so kleiner Wink mit dem Zaunpfahl) mit seinem Megakonzern und dem LifeNet die Welt. Als nächstes möchte er in den Weltraum vorstoßen und sucht dafür geeignete Kandidaten, die sowohl Grips haben als körperlich fit sind. Dazu hat er über einer Kontintalverwerfung eine Testanlage gebaut, in der Kandidaten als Magrunner getestet werden. Der Protagonist Dax meldet sich und wird angenommen, Unterstützung erhält er über Holobild von seinem Hacker-Mentor, einem sechsarmigen Mutanten. Nach einigen harmlosen Magnetladungsrätseln (die das Hauptgameplayelement darstellen) gibt es aber technische Probleme, und auf einmal tauchen sogar Monster auf, anscheinend wurde Cthulhu, eine uralte Macht, heraufbeschworen. Ein unglücklicher Zwischenfall oder steckt da mehr dahinter? In den immer komplexer werdenden Testkammern braucht Dax sein Köpfchen, seine Fähigkeiten und den Mag-Glove auf einmal auch, um zu überleben.
Rot und Grün In den Testkammern findet man verschiedene Objekte, die man mit einer magnetischen Ladung aufladen kann, angefangen von Würfeln (Portal lässt erneut grüßen), beweglichen Plattformen, Würfelhaltern, oder auch festen Platten. Im Gegensatz zum echten Magnetismus, bei dem sich gleiche Pole abstoßen und unterschiedliche anziehen, ist es mit den Ladungen in Magrunner anders herum. Rot und Grün stoßen sich ab, gleichfarbige ziehen sich an. Wie bei Portal die verschiedenfarbigen Portale „abgefeuert“ werden, so schoss man hier mit der linken Maustaste die rote Ladung, mit der rechten die grüne. Die Farben lassen sich in den Optionen aber frei wählen, wenn einem Rot und Grün nicht gefällt (vielleicht sogar wichtig für alle, die eine Rot-/Grün-Schwäche haben).
Würfelzauber So muss man dafür sorgen, dass Würfel durch Glasscheiben oder in Schalter geschleudert werden, Plattformen sich anziehen oder abstoßen, um sich zu bewegen oder um in der Schwebe gehalten zu werden, man muss sich auf Würfel stellen, um selbst hoch oder weg geschleudert zu werden. Mit E kann man Würfel nehmen und wieder ablegen, während man mit F die aktiven Magnetfelder sehen kann. Je nach Objekt sind diese kugelförmig oder zylindrisch. Bewegbare Plattformen laufen auf vertikalen oder horizontalen Strahlen und werden auch schon mal dazu gebraucht, mit ihrem Magnetfeld irgendwo einen Würfel herunterzuschubsen.
Was mir gefallen hat: An einer Stelle bin ich nicht weitergekommen und habe mich dann doch schlussendlich dazu entschieden, ein Video zu diesem Level auf Youtube anzusehen. Bei dem Versuch, das so hinzukriegen, um den finalen Trick auszuführen, habe ich aber eine andere Lösung gefunden.
Tentakelinvasion Insgesamt hat Magrunner natürlich so einiges von Portal geborgt, wobei die Erzählweise eher klassisch geblieben ist. Dadurch, dass es aber um Magnetladungen und nicht um Portale geht, besitzt das Spiel aber genug Eigenständigkeit. Außerdem sorgt der Cthulhu-Plottwist, bei dem man sich bei den immer wieder gern zitierten Geschichten von H.P. Lovecraft bedient hat, für den richtigen Spin in der Geschichte und im Gameplay, um das Spiel noch weiter abzuheben. Zum Horrorspiel wird es dennoch nicht, aber interessant ist die Mischung auf jeden Fall.
Das Spiel läuft auf der Unreal Engine 3, sieht recht gut aus, ist aber auch nicht ressourcenfressend. Die Gestaltung der Testkammern ist schön futuristisch und die Musik hat mir auch gefallen, vom Stil erinnerte sie mich ein wenig an Metroid Prime. Fehler sind mir keine begegnet. Etwas gestört hat mich jedoch die Installation, denn die hat wohl nur etwa 30% von der Disc installiert. Den Rest der 2,8GB wollte das Spiel dann zwingend von Steam herunterladen, womit auch erwähnt wäre, dass man es nur spielen kann, wenn man es auf Valves Plattform aktiviert.
Erfolgreich finanziert Interessant ist auch die Herkunft des Spiels, das von 3 AM Games in Zusammenarbeit mit Frogwares entwickelt wurde, denn es war eines der beiden Pilotprojekte der Crowdfunding-Plattform GamesPlanetLab, und das einzige erfolgreich finanzierte. Das andere, Day One von Pendulo, fand dagegen kaum Zuspruch, und seitdem hat sich auf der Plattform auch nichts mehr getan.
Fazit: Magrunner: Dark Pulse ist tatsächlich etwas für all diejenigen, die nach Portal und Portal 2 neues Ego-Puzzler-Futter suchen. Es hat auf jeden Fall Aufmerksamkeit verdient und ist mit etwa 20 Euro auch sehr günstig. Ladet also euren Mag-Handschuh auf und stellt euch den Prüfungen, auch den Übernatürlichen.
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